HANDBALL

Gummersbach erwartet Gegner mit Stolper-Potential

pn; 27.04.2024, 06:00 Uhr
Foto: Thomas Wirczikowski ---- Schon im Hinspiel erwies sich die HSG Wetzlar als knifflige Aufgabe. Ob Kristjan Horzen am Wochenende wieder im Kader stehen wird, entscheidet sich kurzfristig.
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Gummersbach erwartet Gegner mit Stolper-Potential

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pn; 27.04.2024, 06:00 Uhr
Gummersbach - Gummersbach kämpft am Samstag gegen die HSG Wetzlar weiter um ein mögliches Europa-Ticket – 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.​​​​​​​

Von Peter Notbohm

 

VfL Gummersbach – HSG Wetzlar (Samstag, 19 Uhr, SCHWALBE arena).

 

Hinspiel: 31:33.

 

Auch nach dem glücklichen, aber nicht unverdienten 33:33-Remis beim HSV Hamburg will sich VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson fünf Spieltage vor Saisonende noch keine Gedanken um Europa machen. Ob Platz sechs ausreichen wird, steht weiter in den Sternen. Voraussetzung muss dabei nicht einmal ein Sieg eines deutschen Vertreters in der European League sein. Inzwischen heißt es sogar, dass der DHB eine Wild Card für den Liga-Sechsten beantragen könnte, falls der Titelträger nicht aus Deutschland kommen sollte. „Ich lasse mir am Ende sagen, ob unsere Platzierung reicht oder nicht. Das spart mir viele Gedanken und viel Energie“, meint der Isländer.

 

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Freuen würde er sich natürlich trotzdem, wenn es kommende Saison auch gegen internationale Gegner gehen würde. Gleichzeitig weiß er aber auch, dass die Gummersbacher noch ein knüppelhartes Restprogramm mit Spielen in Berlin und Flensburg sowie gegen den THW Kiel erwartet. Der einzig verbliebene Konkurrent aus Hannover (ein Punkt weniger) hat es vermeintlich einfacher.

 

Und: Auch der kommende Gegner aus Wetzlar hat für Sigurdsson durchaus Stolper-Potential. Das mussten die VfL-Handballer bereits im Hinspiel erleben. Die 31:33-Auswärtsniederlage bezeichnet der VfL-Coach als „sehr schlechten“ Auftritt: „Wetzlar hat damals viele Abpraller bekommen. Das war kein Zufall, sie waren wacher als wir. Wir werden am Samstag eine viel bessere Leistung benötigen.“

 

Albrecht Jung wird Premium Partner

 

Unter der Woche gab der VfL Gummersbach bekannt, dass die langjährige Partnerschaft mit Schalksmühler Unternehmen Albrecht Jung ausgebaut wird. Das Unternehmen wird künftig Premium Partner. „Wir sind stolz, dass JUNG ab der Saison 2024/25 unseren stark gewachsenen Pool an Premium-Partnern erweitern wird“, sagt Dennis Römer, Geschäftsleiter Marketing & Vertrieb beim VfL Gummersbach.

 

[Foto: Be.A.Star-Productions.]

 

Der JUNG-Aufsichtsratsvorsitzende Harald Jung will dazu beitragen, dass der Verein erfolgreich bleibt: „Handball verbindet Präzision mit Leidenschaft und verliert dabei nie aus den Augen, was den Erfolg ausmacht: Teamwork. Das entspricht ganz unserer Philosophie.“

 

Auch vom Auftritt in Hamburg war Sigurdsson nur bedingt begeistert. „Das Einzige, was uns dort am Leben gehalten hat, war unser Tempospiel. Im Angriff haben wir viel zu viele Fehler gemacht, waren defensiv zu weich und haben uns nicht an Absprachen gehalten, was dazu geführt hat, dass unsere Torhüter nie ins Spiel gefunden haben.“ Dass in der Schlussminute trotzdem noch solch ein fulminante Aufholjagd geglückt sei, zeige aber den Willen und den Charakter seiner Mannschaft. „Dass wir den Punkt noch geholt haben, ist eigentlich unglaublich. Es ist aber normal, dass nicht immer alles glatt laufen kann. Wir wissen, dass wir es viel besser können“, so der Isländer.

 

Mit Wetzlar erwartet die Oberberger in der erneut bereits ausverkauften SCHWALBE arena nun eine Mannschaft, die aus Sigurdssons Sicht über einen „hervorragenden Rückraum“ verfügt. Dominierender Mann ist Shooter Lenny Rubin (147 Tore), der im Sommer zum TVB Stuttgart wechselt. Ein Wiedersehen gibt es zudem mit Nemanja Zelenovic (51 Tore), der den VfL nach langer Verletzungspause nach nur einer Saison wieder verlassen musste. Toptorschütze ist aber Rechtsaußen Domen Novak (167/69 Tore), der mit seinen „frechen“ Würfen überzeugt. Dazu verfügt HSG-Trainer Frank Carstens über drei wuchtige Kreisläufer, die für viel Unruhe sorgen. „Das ist eine sehr kompakte Mannschaft, die deutlich stabiler als noch im vergangenen Jahr ist“, analysiert Sigurdsson.

 

Dominik Mappes wird Co-Trainer

 

Ungewöhnliche Rolle für Dominik Mappes (Foto: Wirczikowski). Der VfL-Spielmacher wird im Saison-Endspurt Co-Trainer bei der U23 des TV Hüttenberg. Der Hessen-Oberligist schwebt in akuter Abstiegsgefahr und hat sich drei Spieltage vor Saisonende von seinem Trainer getrennt. Als Feuerwehrmann soll der bisherige Co-Trainer Markus Semmelroth die Mannschaft noch zum Klassenerhalt führen und dabei von Mappes unterstützt werden.

 

„Der Vorstand kam auf mich zu und hat gefragt, ob ich im Training taktisch ein wenig helfen kann. Jeder weiß, dass ich aus der Region komme und mir der Verein am Herzen liegt. Deshalb bin ich 'Goggi' und dem VfL auch dankbar, dass sie keine Einwände hatten“, sagt Mappes. Bei den Spielen wird er allerdings nicht mit auf der Bank sitzen können. Hüttenberg erhofft sich trotzdem „entscheidende Impulse vor allem bei der Angriffskonzeption“, wird Abteilungsleiter Patrick Zörb beim Portal mittelhessen.de zitiert. Für den Klassenerhalt benötigt der Tabellen-13. mindestens zwei Siege, besser drei aus den verbleibenden drei Spielen.

 

Personell gibt es noch Fragezeichen vor dem Match am Samstag. Kreisläufer Kristjan Horzen hatte schon das Spiel in Hamburg verpasst. Der slowenische Nationalspieler hatte im Training einen Schlag gegen den Kopf bekommen. Ein Einsatz an der Elbe sei zu riskant gewesen. Ob er am Wochenende spielen wird, wollte der VfL-Coach noch nicht prognostizieren.

 

Wieder im Kader stand dafür überraschend Dominik Mappes. Die Daumenverletzung sei dank der Arbeit der Physiotherapeuten optimal verheilt. „Bis zur alten Form fehlt zwar noch ein wenig, aber das wird kommen. Es war wichtig, dass wir auf ihn zurückgreifen konnten“, so Sigurdsson. Kein Thema im Saisonendspurt ist hingegen Tom Jansen. Die Reha des Niederländers verlaufe zwar gut, an Mannschaftstraining sei aber noch nicht zu denken. „Da werden wir auch kein Risiko mehr eingehen“, sagt der VfL-Coach.

 

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