HANDBALL

Oberwiehl gewinnt einseitiges Südkreisderby

pn; 27.04.2024, 23:45 Uhr
Fotos: Thomas Wirczikowski ---- Leon Binder und der CVJM Oberwiehl hatten kaum Mühe, die Punkte aus Nümbrecht zu entführen.
HANDBALL

Oberwiehl gewinnt einseitiges Südkreisderby

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pn; 27.04.2024, 23:45 Uhr
Oberberg - Sein vorerst letztes Derby als Trainer wird Mario Jatzke schnell vergessen wollen - Gelpe/Strombach II kann trotz Sieg endgültig nicht mehr aufsteigen.

SSV Nümbrecht II – CVJM Oberwiehl 18:28 (7:17).

 

Mario Jatzke hat viele Südkreisderbys in seiner langen Karriere als Spieler und Trainer erlebt. Ausgerechnet sein letztes wird ihm allerdings in negativer Erinnerung bleiben. „Ich habe einige Derbys verloren, in dieser Deutlichkeit aber fast nie. Das ist natürlich bitter, weil es das letzte war, aber die Jungs machen das nicht absichtlich“, resümierte der Nümbrechter Trainer einen gebrauchten Nachmittag seiner Mannschaft, die von Oberwiehl vor allem vor der Pause gnadenlos vorgeführt worden war.

 

[Tim Lefherz war mit fünf Treffern bester Nümbrechter Torschütze.]

 

Schon nach viereinhalb Minuten griff Jatzke zur grünen Karte für seine erste Auszeit. Oberwiehl führte zu diesem Zeitpunkt bereits 5:0 und baute den Vorsprung sogar auf 8:0 aus. Das prestigeträchtige Südkreisderby war für die Gastgeber, die auf Bastian Schneider, Patrick Martel und Kevin Schieferdecker verzichten mussten, da quasi schon gelaufen. Erst mit den eingewechselten Oberliga-Leihgaben Fabian Benger und Torben Lang, die Spielpraxis sammeln sollten, kam zumindest ein wenig mehr Struktur ins Spiel des SSV. Vom Engagement und der Leidenschaft, die Nümbrecht in der Vorwoche gezeigt hatte, war nichts zu sehen. Einzig Torhüter Lukas Kirchner stemmte sich mit zahlreichen Paraden gegen ein Debakel.

 

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Ich fand nicht einmal, dass Oberwiehl sehr viel besser war, aber sie haben die Derbytugenden gezeigt. Während sie frühe Strafen bekommen, schaffen wir bis zur Pause gerade einmal eine gelbe Karte. Das war symptomatisch für den ersten Durchgang“, fand Jatzke. Eine Analyse, die Oberwiehls Trainer Dirk Heppe, für den es ebenfalls das letzte Derby war, nicht ganz mitgehen wollte: „Wir haben eine exzellente erste Hälfte gespielt. Wir hatten eine gute Deckung, eine starke Angriffseffizienz und mit Chris Koch einen Toptorhüter.“ Bereits beim 3:13 (22.) fiel der Rückstand erstmals zweistellig aus.

 

[Artur Gartung konnte seine Schnelligkeit immer wieder ausspielen.]

 

Zwar nahmen sich die Gäste vor, auch nach dem Seitenwechsel weiter Gas zu geben, letztlich einigten sich beide Teams aber quasi auf einen Waffenstillstand. Der Oberwiehler Vorsprung pendelte zwischen acht und zehn Toren bis zum Abpfiff der ereignisarmen zweiten Hälfte. Während Jatzke besonders seine jungen Spieler aus der Kritik herausnahm und von einem Lernprozess für sie sprach, blickte Heppe schon dem Saisonende entgegen: „Natürlich freue ich mich über den Derbysieg, aber Wehmut will bei mir nicht aufkommen. Ich bin einfach froh, wenn die Saison zu Ende ist.“

 

Nümbrecht II: Tim Lefherz (5/3), Fabian Benger, Paul Robach, Markus Schwemke, Alexander Seinsche (je 2), Justus Stein, Stephan Bitzer, Markus Meister, Niklas Witthaut, Torben Lang (je 1).

 

Oberwiehl: Artur Gartung (7), Leon Binder (5), Moritz Madel (4), Johannes Schneevogt (4/3), Daniel Rischikov (3), Julian Klein, Jan Bluhm (je 2), Andre Rischikov (1).

 

 

HC Gelpe/Strombach II – TV Jahn Köln-Wahn 31:29 (20:14).

 

Vor dem vorletzten Spieltag hatten die Handballer des HC Gelpe/Strombach II noch eine letzte, kleine Chance auf eins der vier Oberliga-Tickets. Obwohl das Team von Daniel Rodriguez seine Hausaufgaben gegen Jahn Köln-Wahn erledigte, ist der Aufstieg nun auch rechnerisch endgültig nicht mehr möglich, nachdem MTV Köln II im Topspiel gegen den 1. FC Köln einen Punkt geholt hat. Die Geißbock-Handballer stehen seit Samstag genauso wie Bonn II als Aufsteiger fest.

 

[Johannes Schneevogt im Zweikampf mit Fabian Benger (27).]

 

Rodriguez hatte sich mit dem Thema aber schon vor dem Match überhaupt nicht mehr beschäftigt: „Das war nach letzter Woche abgehakt. Wir haben heute allen Spielern ihre Einsatzzeiten gegeben und hatten Spaß und Freude an der Partie. Man hat gemerkt, dass eine Anspannung bei uns abgefallen ist.“ Vor allem vor der Pause spielten die Oberberger befreit auf und hatten über 10:8 (15.) und 15:11 (22.) schon zur Pause eine solide Führung herausgespielt. Zwar verschliefen die Oberberger den Start in die zweite Hälfte, näher als beim 22:20 (36.) sollten die Gäste aber nie heranrücken. Über 29:24 (49.) und 31:27 (58.) geriet der Erfolg zu keinem Zeitpunkt in Gefahr.

 

„Es war keine Topleistung, aber im Großen und Ganzen bin ich heute zufrieden“, so Rodriguez, der die Bestnote an Finn Feuerbach vergab: „Er spielt eine überragende Saison.“ Ein Sonderlob bekamen aber auch die nachrückenden Talente Lasse Jürges und Colin Stübben, der im Innenblock einen bleibenden Eindruck hinterließ. „Wir wollten unser letztes Heimspiel unbedingt gewinnen. Das ist uns gelungen. Dass wir den Aufstieg nun auch rechnerisch nicht mehr schaffen können, ist wahrscheinlich besser so. Wir brauchen noch ein Jahr in der Entwicklung.“

 

Gelpe/Strombach II: Finn Feuerbach (9/5), Felix Soldanski (5), Paul Roth (4), Jerome Dräger (3), Fynn Schürmann, Philipe Ginczek, Lasse Jürges, Christian Böhm (je 2), Maurice Ginczek, Marvin Scholz (je 1).

 

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