Bilder: Fenja Jansen --- Das Landwirts-Ehepaar Susanne Schulte (re.) und Peter Schmidt (2. v. re.) mit Hilko Redenius, Vorstand der LAG Kulturlandschaftsverband Oberberg (3. v. re.), und Mitgliedern des LAG und der Bezirksregierung Köln vor dem mobilen Hühnerstall.
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Mobiler Hühnerstall: Nur das Gelbe vom Ei
Gummersbach Auf dem Klosterhof Bünghausen steht jetzt ein mobiler Hühnerstall Es ist das erste Projekt der LEADER-Region Oberberg, das umgesetzt wurde.
Von Sandra SchomersDas Landwirtsehepaar Susanne Schulte und Peter Schmidt vom Klosterhof Bünghausen möchte in der Landwirtschaft neue Wege gehen: Ihr aktuelles Projekt ist ein mobiler Stall für Zweinutzungshühner. Dass hier demnächst die Hühner einziehen können, ist auch dem europäischen Förderprogramm zur Stärkung des ländlichen Raums LEADER zu verdanken: Der mobile Hühnerstall ist das erste Projekt, welches in der LEADER-Region Oberberg 1.000 Dörfer eine Zukunft, zu der auch Gummersbach gehört, umgesetzt wird. Wohl auch überzeugt hat die Tatsache, dass der Stall nicht nur der artgerechten Haltung von Hühnern und Produktion gesunder Bio-Eier dient, sondern ebenfalls für pädagogische Zwecke genutzt werden kann. Kinder- und Erwachsenengruppen dürfen sich den Hühnerstall anschauen, um einen Einblick in die moderne Hühnerhaltung zu bekommen. Denn aufgebaut ist der mobile Stall wie jeder andere moderne Stall auch nur das eben alles etwas kleiner ist, erklärte Klosterbauer Schmidt.
[Susanne Schulte und Peter Schmidt mit einem Küken im mobilen Hühnerstall.]
In den Stall, ein Modell des Herstellers ROWA Stalleinrichtung, werden 82 Bio-Hennen wohnen. Für die Anschaffung gab es eine Fördersumme von 9.000 , was etwa der Hälfte des Kaufpreises entspricht. Würde das Landwirtspaar konventionelle Landwirtschaft betreiben, dürften in dieses nicht ganz günstige Eigenheim 123 Hühner einziehen. Schulte und Schmidt legen ihren Fokus jedoch auf die artgerechte Tierhaltung, als Demonstrationsbetrieb für den ökologischen Landbau hat sich ihr Hof dem Ziel verschrieben, Menschen die Öko-Landwirtschaft nahe zu bringen. Da Zweinutzungshühner nur etwa halb so viele Eier wie Legehybrid-Hennen legen und mehr fressen, ist ihre Haltung teurer, erklärte Schmidt. Ein gutes Hühnerleben ist den Aufpreis aber aus Sicht des Ehepaares wert.
[Mit dem Trecker kann der Stall bewegt werden. So finden die Hühner immer frisches Grün in ihrem Auslauf vor.]
Mit viel Einsatz zieht das Ehepaar ihre Küken selbst groß, egal ob Henne oder Hahn. Jede Woche soll der mobile Hühnerstall auf biozertifizierten Flächen versetzt werden, um den Tieren stets einen frischen sowie großzügigen Auslauf zu ermöglichen. Die Eier sind im Schnitt größer als die handelsüblichen Bio-Eier und kosten 60 Cent pro Stück. Am Sonntag, 25. März, findet von 14 bis 16 Uhr ein Schautag für alle Interessierten mit Informationen zur Hühnerhaltung auf dem Klosterhof Bünghausen statt. Schon vorab zum neuen Hühner-Heim gratulierte Hilko Redenius, Vorsitzender der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Kulturlandschaftsverband Oberberg gemeinsam mit Gabriela Graf und Jens Eichner vom Vorstand der LAG. Das Projekt war einfach rund und hat überzeugt. LEADER-Projekte sollen neue Wege gehen und Leuchtturm-Charakter haben. Das ist hier der Fall, waren sie sich einig.
Mehr Informationen zur LEADER-Region Oberberg gibt es hier, zum Klosterhof Bünghausen hier.