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Linke bezeichnen Hagen Rether als antisemitisch und gefährlich
Gummersbach Stadtratsfraktion wendet sich gegen Auftritt des politischen Kabarettisten am kommenden Mittwoch im Bühnenhaus.
Bissig, scharf, böse und provokativ das ist Hagen Rether. Die Kritiker überschlagen sich mit Lobeshymnen, sprechen von dem politischen Kabarettisten in den höchsten Tönen. Er liefere intellektuellen Gaumenschmaus vom Feinsten und präsentiere eine Sternstunde. Rether hat in der jüngeren Vergangenheit zahlreiche Preise abgeräumt und gastiert mit seinem Programm Liebe am kommenden Mittwoch im Bühnenhaus. Auch die Linke im Gummersbacher Stadtrat überschlägt sich aber vor Empörung. Geschäftsführer Reinhold Spisla protestiert in einem Schreiben an die Stadt gegen den Auftritt des Kabarettisten. Wo Kurt Tucholsky als Linker überzeugt war, dass Satire übertreiben muss und ihrem tiefsten Wesen nach ungerecht sei, wollen die Gummersbacher Linken Rether am liebsten schnellstens den Garaus machen.Die Verpflichtung von Rether für eine Sonderveranstaltung sei ein Schlag ins Gesicht aller antiklerikalen und der Aufklärung verpflichteten Demokraten, sind die Gummersbacher Linken überzeugt und sprechen von linksgedrilltem Stammtisch. Rether argumentiere antisemitisch und sei in seiner Wirkung nicht weniger gefährlich als Agitatoren aus dem nationalistischen Lager.