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Ein ganzes Sinfonieorchester aus eigenen Reihen

lob; 4. Sep 2017, 12:25 Uhr
Bilder: Laura Oberbüscher.
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Ein ganzes Sinfonieorchester aus eigenen Reihen

lob; 4. Sep 2017, 12:25 Uhr
Engelskirchen - Die Musikschule Engelskirchen feierte 25-jähriges Bestehen mit buntem Programm und großem Stolz.
Von Laura Oberbüscher

„Wenn die Schüler gehen, dann kommen die Schüler“, beschrieb Dr. Gero Karthaus, Bürgermeister der Gemeinde Engelskirchen, das rege Treiben, dass auch nach Schulschluss noch am Aggertal-Gymnasium (ATG) herrscht. Rund 400 Schüler werden wöchentlich in den Räumlichkeiten des Gymnasiums durch professionell ausgebildete Kräfte der Musikschule Engelskirchen unterrichtet. Wie breit gefächert das Angebot ist, zeigte das gestrige Jubiläumskonzert in der Mensa des ATG. Angefangen mit einem Beitrag des Cello-Ensemble, geleitet von Regine Meller-Ghalib, über ein Klavier-Rondo zu Beethovens Wut über den verlorenen Groschen, bei dem die Musiker im fliegenden Wechsel spielten, sowie eine gemeinschaftliche Interpretation von Metallicas „Nothing Else Matters“ durch die ATG-Lehrerband mit Unterstützung des Projektorchesters, unter der Leitung von Cornelius Frowein (Leiter der Musikschule), fand das Konzert sein großes Finale in einer Ouvertüre aus dem Phantom der Oper, vorgetragen durch das Projektorchester und einem Projektchor, der zum 25. Jubiläum unter der Leitung von Almut Mayer entstand.


[Schüler der Musikschule Engelskirchen beim wörtlich genommenen Klavier-Rondo.]

Besonders stolz zeigte sich Frowein über das Projektorchester. Ein „Sinfonieorchester, das fast nur aus eigenen Kräften besteht,“ verkündete er begeistert. Neben vielen aktiven Schülern hatten sich eine ganze Reihe Ehemaliger sowie vereinzelte Mitglieder der Kölner Sinfoniker zur Unterstützung eingefunden. Drei der Ehemaligen, Benjamin Bach, Julius Giesler und Leon Wepner, wurden „erfolgreich mit dem Virus Musik infiziert“, so Frowein und studieren mittlerweile an der Musikhochschule Köln, einer der besten Hochschulen für Musik in Europa. Auch Bürgermeister Karthaus betonte die herausragenden Leistungen der Musikschul-Sprösslinge, und erinnerte daran, dass „immer wieder Schüler der Musikschule Engelskirchen mit dem ersten Preis beim Wettbewerb ‚Jugend Musiziert‘ ausgezeichnet“ werden. Weiter, beteuerte Karthaus, sei die Musikschule ein wichtiger Teil des Kulturlebens in der Gemeinde.


[Big Band des ATG und der Musikschule Engelskirchen unter der Leitung von Thomas Zerbes.]

Dennoch kämpft die Musikschule immer wieder um ihr Überleben. Zum 1. Januar 1992 durch einstimmigen Ratsbeschluss ins Leben gerufen, habe sich bereits nach wenigen Jahren immer mehr rauskristallisiert, dass es der Gemeinde aufgrund der Haushaltslage nicht möglich sei, die Musikschule im nötigen Maße zu unterstützen, erinnerte Wolfgang Oberbüscher, 1. Vorsitzender der Vereins Kulturleben.  So wurde die Musikschule 2003 zu einem Teil von Kulturleben.


„Eine Überlebensgarantie konnte und kann unser Verein nicht geben. Aber ein Versprechen. Das Versprechen im vertrauensvollen Miteinander immer und immer wieder alle Möglichkeiten auszuschöpfen“, sagte Oberbüscher (Bild). Und bisher gelingt das, durch enge Zusammenarbeit von Frowein und Oberbüscher, sehr gut. Zur Feier des 25-jährigen Jubiläums war es dem Verein Kulturleben möglich, 10.000 € für die Restaurierung des Flügels und die Anschaffung neuer Instrumente an die Musikschule zu überweisen.

 Besonderer Dank galt bei der Jubiläumsfeier Claudia Becker, der Sekretärin in der Geschäftsstelle der Musikschule, die oft im Hintergrund agiert, aber, wie Oberbüscher sagte, „dafür sorgt, dass der Laden läuft“.  Auch Frowein fand dankende Worte und betonte Beckers ruhige Art, die schon oft sein Temperament ausgebremst habe und mit nur einem Satz dafür sorgen könne, dass „dreiviertel der Wut sofort wieder verpuffen“, wenn es mal wieder drunter und drüber geht.
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