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Marokkaner knacken die Bestmarken

jlo; 27. Sep 2015, 22:00 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung.
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Marokkaner knacken die Bestmarken

jlo; 27. Sep 2015, 22:00 Uhr
Gummersbach - Afrikanische Spitzenläufer dominieren in der Kreisstadt - Neuer Teilnehmerrekord beim 13. AggerEnergie- und Sparkassenlauf - 1.778 Finisher im Ziel (AKTUALISIERT).
Von Jürgen Lorenz

Der bis 2014 gültige Streckenrekord von Eliut Kurgat hielt genau neun Jahre. Nachdem dieser bei der letzten Auflage des AggerEnergie- und Sparkassenlaufs von dem Kenianer Spencer Maiyo um über eine Minute auf 30:40 Minuten verbessert worden war, deuteten eigentlich alle Anzeichen darauf hin, dass die Bestmarke mindestens genauso lange Bestand haben würde – eigentlich. Denn in diesem Jahr waren mit Khalid Lablaq und Mustapha El-Ouartassy gleich zwei Marokkaner angetreten, um die Bestzeit erneut zu knacken. Während beim Berlin-Marathon heute Morgen der Versuch des Kenianers Eliut Kipchoge, einen neuen Weltrekord aufzustellen, scheiterte – er siegte in der neuen Weltjahresbestzeit von 2:04:00 Stunden – gab sich in Gummersbach Khalid Lablaq keine Blöße. Ganz im Gegenteil, mit einem rasanten Kilometerschnitt von 3:01 Minuten finishte der Dreißigjährige nach genau 30:10 Minuten und unterbot damit die alte Bestmarke um noch einmal dreißig Sekunden.


[Khalid Lablaq düpierte die Konkurrenz.]

„Das war schon gar nicht schlecht“, freute sich Jean-Pierre Talon. Dieser betreut die beiden Männer und die Läuferin Fatiha Asmid während ihres Deutschland-Aufenthalts. Ende Oktober geht es für die drei Athleten von Altenkirchen zurück in die Heimat. Allerdings soll nach den Erfolgen bei einer Veranstaltung in Belgien, dem Bergneustädter Stadtlauf sowie in Bad Berleburg möglichst noch einer im belgischen Lüttich folgen, ehe es zum Abschluss im französischen Metz über die Marathonstrecke geht. Auch hier zählt Lablaq mit einer Bestzeit von 2:14 Minuten zu den Topläufern. In Gummersbach konnte ihm sein Landsmann El-Ouartassy lediglich auf der ersten Runde folgen, danach baute der Führende seinen Vorsprung kontinuierlich aus und kam am Ende über zweieinhalb Minuten vor dem Zweiten ins Ziel. Matti Markowski (34:36 Minuten), der Sieger des Jahres 2013, folgte auf dem Bronzerang.



Bei den Frauen dominierte Lablaqs Landsmännin Fatiha Asmid das Geschehen. Auch sie lief einen beeindruckenden Start-Ziel-Sieg heraus. Und auch sie tat dies mit einem neuen Streckenrekord. Die Gewinnerin der beiden Vorjahre, Nina Kramer, hatte diesen mit 36:00 Minuten im Jahr 2013 aufgestellt. Mit 35:26 Minuten legte Asmid eine neue Bestmarke hin, die ebenfalls um über eine halbe Minute unter der alten lag. Die Marienheiderin Christl Dörschel (37:42 Minuten) musste sich nach zwei zweiten Plätzen  dieses Mal mit dem dritten Rang begnügen. Vor ihr reihte sich noch ihre Vereinkollegin von der SG Wenden, Mealat Yemane (37:11 Minuten), ein.


[Die Siegerin bei den Frauen, Fatiha Asmid  (li.), und eine gut gelaunte "Konkurrentin".]

Beim Rennen über vier Kilometer konnte sich die Moderatorin der Veranstaltung, Dorothée Steinborn, mit ihrer Begeisterung nicht mehr zurückhalten. Als der Sieger mit einem fulminanten Sprint auf den letzten 200 Metern ins Ziel flog, war sie nicht mehr zu bremsen. „Mein Sohn“, rief sie voller Stolz in Mikrofon, als ihr Filius Leon Kalogeropoulos (Städtisches Lindengymnasium) mit einer Topzeit von 13:59 Minuten den Zielstrich überquerte. Sein Mitschüler Jakob Knapp (14:03 Minuten) musste sich ebenso knapp geschlagen geben wie der Vorjahressieger Christoph Niemann (13:11 Minuten). Bei den Frauen siegte mit Victoria Voß (16:25 Minuten) ebenfalls eine Athletin der LG Gummersbach. Sie ging für Gesamtschule Marienheide an den Start. Dahinter sicherte sich Laura Harscheid (Sekundarschule Nümbrecht) den zweiten Platz.


[Matti Markowski (vereinslos), sowie Mealat Yernane und Christl Dörschel (beide SG Wenden). komplettierten das Treppchen im Zehn-Kilometerlauf hinter den starken marokkanischen Athleten.] 

Das Veranstalterteam – insgesamt waren rund 100 Helfer an und auf der Strecke - der LG Gummersbach um die Vorsitzende Ulrike Rösner hatte sich erneut dafür entschieden, vier Kinder- und Jugendläufe durchzuführen, damit es am Start nicht zu eng wird. Samir Förster vom TuS Waldbröl setzte sich auf der 2.000 Meter langen Runde im Rennen der Jahrgänge 2000-2003 vor Robby Bonke von der LG Gummersbach durch. Bei den Jahrgängen 2004-2005 siegte Yannik Eckstein (Städt. Lindengymnasium) vor Felix Hoberg (Sportklasse Gesamtschule M'heide).


[Die beiden Youngster Leon Kalogeropoulos (552) und Jakob Knapp (553) ließen Altmeister Christoph Niemann im Endspurt des Vier-Kilometerrennens keine Chance.]  

Elias Schall (GGS Bernberg) sicherte sich den obersten Podestplatz vor Mikka Fischer (VfL Engelskirchen) bei den Jahrgängen 2006-2007. Bei den älteren Mädchen gewann Paula Lorenzen (Städt. Lindengymnasium) vor Friederike Komp (Sportklasse Gesamtschule Marienheide). Madlen Behrends (Städt. Lindengymnasium) und Anna-Lena Schüller (VfL Engelskirchen) lagen bei den Jahrgängen 2004-2005 vorne. Bei den Jüngsten setzte sich Yade Baglamac (GGS Niederseßmar) vor Elisa Fiedler (ASC Loope) durch. Als schnellste Staffel sicherte sich die GGS Niederseßmar eine Siegprämie von 200 € für ihre Schule. Über 150 € darf sich die zweitplatzierte Mannschaft von der GGS Steinenbrück freuen. Ein Preisgeld von 100 € durfte die GGS Körnerstraße mit nach Hause nehmen.


[Die Gummersbacherin Victoria Voß (1708) lief über 4.000 Meter eine ungefährdeten Sieg heraus. Christine Soest (1660) landete auf dem Bronzerang. Franziska Dziallas (362) musste sich bei ihrer Premiere mit dem vierten Platz begnügen.] 

Ulrike Rösner war nach dem Wettkampf der Schülerinnen und Schüler einfach nur begeistert. „Hier sind heute sieben Grundschulen aus dem Gummersbacher Stadtgebiet angetreten. Insgesamt waren hier heute über ein Drittel aller Gummersbacher Grundschüler auf der Strecke. Das ist der absolute Wahnsinn“, freute sich die LG-Vorsitzende auch über die nicht immer selbstverständliche Bereitschaft der Schulen, sich an einem Sonntag derart zu engagieren.

[Dennis Marx-Stölting hatte gleich mit zwei KIndern den  Jedermannlauf bewältigt. Stefanie Meyer-Rastätter lief ebenfalls mit Nachwuchs über den Zielstrich.] 

Ein Großteil der Neugierigen an der Strecke war gar nicht wegen der Jagd nach Rekorden in den Hauptläufen dabei, sondern wegen der jüngsten Teilnehmer. Die Bambini wurden, ebenfalls nach Jungen und Mädchen getrennt, auf die 600 Meter lange Wendestrecke geschickt und sorgten für wahre Begeisterungsstürme. Angeführt vom nimmermüden „Laufclown“ Dominique Rocheteau holte sich jeder kleine Laufzwerg seinen persönlichen Sieg. Die Schnellsten waren bei den Jungen Luis Kahl, vor Tjark Behrends und Leon Bauerdick. Und bei den Mädchen Lavie Yona, vor Miriam Enja Schneider und Mia Klose. „Ich musste wirklich spurten, um nicht überrannt zu werden“, schilderte Rocheteau seine Erlebnisse im Pulk.

Ergebnisse: http://www.teamsoft-sportzeit.de/events/gummersbach/
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