Bergneustadt – „The Voices“ feierten gestern den Abschluss ihres Jubiläumjahres - Der Chor überzeugte mit einer ganz besonderen Bühnenshow im Krawinkelsaal - Ein weiteres Konzert zum 25-jährige Bestehen findet heute um 18 Uhr statt.

Mit ihrem Konzerttitel „Applaus, Applaus, Applaus“ haben „The Voices“ gestern Abend ins Schwarze getroffen. Beifallsbekundungen gab es reichlich. Im ausverkauften Krawinkelsaal überzeugten die Sänger und Sängerinnen der Voices mit ihren Stimmen, aber auch mit viel Bühnenerfahrung. Seit 25 Jahren besteht der Chor, der den Abschluss seines Jubiläumsjahrs gestern mit der ersten von zwei Darbietungen in seiner Heimatstadt feierte. Nach einer Konzertreihe im Laufe des Jahres startete man noch einmal richtig durch und sorgte unter Begleitung der „Voices Project Band“ für Überraschungsmomente beim begeisterten Publikum.

[Waldorf und Statler sorgten mit bissigen Kommentaren für Lacher.]


Bereits beim Betreten des Saals stand fest, dass sich der Chor zum 25. Geburtstag etwas ganz besonderes einfallen lassen hatte. Der Raum hatte sich völlig verändert. Die sonst schlichte Bühne wurde von zwei Kronleuchtern beleuchtet. Am Rand des Saals war eine weitere Auftrittsmöglichkeit samt Loge geschaffen worden. Bei Konzertbeginn stand fest, wem die Ehrenplätze zugedacht waren – Waldorf (Detlef Durau) und Statler (Arnfried Berndt) überblickten das Geschehen aus luftiger Höhe. „The Voices“ ließen die Puppen tanzen und begingen ihr Jubiläum in „Muppet Show“-Manier. Kermit der Frosch (Andreas Zimmermann) und Miss Piggy (Melanie Prystaw) führten mit witzigen Wortgefechten und Neckereien durch den Abend und wurden von weiteren Figuren aus der amerikanischen Fernsehserie hofiert.





Fozzie Bär (Thomas Zimmermann) präsentierte seine Sangeskünste und übernahm den solistischen Teil von „Mama Loo“. Die restlichen Voices fügten sich derweil in die Rolle der übrigen „Les Humphries Singers“. Mit „Voll Haare“, einer etwas anderen Interpretation des Italo-Hits „Volare“, regte der haarige Bär zum Mitsingen an. Die Muppet-Besetzung wurde durch Beaker (Daniel Juhasz) an der Flitterkanone, Buchstabenverkäufer Schlemihl (Götz Müller) und Tom den dänischen Koch (Thorsten Stricker) ergänzt. Der Koch rührte ein ziemlich kölsches Süppchen an und servierte ein Potpourri bekannter Höhner-Songs. Chorleiter und Gesamtleiter Ralf Zimmermann mimte Rowlf, einen Hund, der in der Serie mit Auftritten am Klavier glänzt.


[Das gesamte Programm wurde in Kostümierung absolviert.]


Neben allem Puppentheater stand gestern aber vor allem der Gesang im Vordergrund. Mal im Wechsel zwischen weiblichen und männlichen Stimmen, mal gemeinsam, aber immer stimmgewaltig wurden Stücke aus den verschiedensten Genres vorgetragen. Die musikalische Begrüßung bildete natürlich „We are the Voices." „Bohemian Rhapsody“ von Queen sorgte für Gänsehaut. „Country Roads“ entführte in die Prärie und „Champs Elysees“ nach Frankreich. Moderne Popsongs, wie Coldplays „Viva la vida“ oder „Count on me“ von Bruno Mars, gehörten ebenso zum Repertoire, wie Shocking Blues „Venus“ aus dem Jahr 1969.


Neben dem Gesamtchor präsentierten sich auch die Einzelchöre „Weibsbilder“ und „Voice Boys“. Die Damen sangen für Kermit und sprachen dem Frosch, der sich trotz Kuss nicht in einen Prinzen verwandeln wollte, mit „Bei mir bist du schön“ Liebeswürdigkeit zu. Im Anschluss schwangen die Sängerinnen das Tanzbein und vollführten eine Can-Can-Einlage. Die Herren setzten nicht auf Tanzkleidung, sondern auf Frack und Zylinder. Nach den „Comedian Harmonists“ versuchten sie sich an einer wilderen Darbietung. Für „Wild Thing“ hatten sie einen Gastsänger „gebucht“. Thorsten Stricker spielte das „wilde Ding“ und sorgte für Lacher aufseiten des Publikums und für Schmunzler bei seinen Sangeskollegen.


[Miss Piggy fand Gefallen an Bürgermeister Wilfried Holberg.]


Wirklich wild wurde es dann am Ende des Abends. Miss Piggy hatte schon Herzklopfen, weil sie so lange auf den mehrmals angekündigten Überraschungsgast warten musste. Wer den tierischen Schlagzeuger „Animal“ aus der Muppet Show bisher vermisst hatte, wurde zum Konzertende gleich doppelt fündig. Bürgermeister Wilfried Holberg unterstütze die Band und trommelte zu „Samba em Veedel“. Im Mittelteil lieferte er sich ein minutenlanges Drum-Duell mit dem eigentlichen Schlagzeuger Philipp Blum. Beide wurden zu „Animal“, hatten sichtlich Spaß und ernteten Jubelrufe für ihr Klanggefecht.


Heute Abend läuten die Voices eine weitere Runde „Applaus, Applaus, Applaus“ ein. Das letzte Konzert im Rahmen ihres Jubiläumsjahrs beginnt um 18 Uhr und findet erneut im Krawinkelsaal statt. Karten gibt es nicht mehr. Auch der heutige Auftritt ist ausverkauft.