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Die Straßenleuchte von morgen erblickt das Licht der Welt
Gummersbach - Als Ergebnis eines zweijährigen Forschungsprojektes wurde gestern der Prototyp einer LED-Kofferleuchte vorgestellt.
[Bild: Daniel Beer --- Volker Klühspies (v.l.), Prof. Dr. Bärwolff, Andreas Wagen und Rudolf Schmitz.]
Ob in Autos, Fernsehern oder im Radiowecker, überall werden LEDs (Leuchtdioden) verwendet und vielleicht bald auch in Straßenlaternen. Prof. Dr. Hartmut Bärwolff vom Forschungsbereich Optoelektronik der Fachhochschule Köln ist überzeugt, mit dem Projekt Straßenbeleuchtung mit LED für einen boomenden Markt zu forschen: Das Interesse der Kommunen ist sehr groß, genauso wie das der Firmen. Auch sein Forschungs-Partner Rudolf Schmitz, Geschäftsführer der Firma Scemtec Hard- und Software für Mess- und Steuerungstechnik, sagt: Mit den neuen Leuchten erhöhen wir den Komfort, senken die Kosten und schaffen auch noch Arbeitsplätze für ökologisch wertvolle Produkte.
Als Ergebnis eines fast zweijährigen Forschungsprojektes stellten Prof. Bärwolff und sein Industriepartner gestern am Campus Gummersbach den Prototypen einer Kofferleuchte vor, so benannt nach ihrer eckigen Form. In das Gehäuse wurden die hellsten LEDs der Welt eingebaut. Vier flache Chips, zusammen kleiner als ein Fingernagel, erzeugen so viel Helligkeit wie vier 100-Watt-Glühbirnen, verbrauchen aber nur 40 Watt elektrische Leistung.
Die Steuerelektronik ermöglicht es sogar, das Licht zu dimmen und die Farbtemperatur zu verändern. Die Steuerelektronik umfasst auch eine Funkverbindung zu den Leuchten. Mit einer Zusatz-Funkkarte im Notebook kann man die Leuchte nicht nur ein- und ausschalten, sondern das Notebook erhält auch Daten wie Stromverbrauch, Einschaltdauer oder Temperatur des LED-Chips. Im Folgeprojekt sollen die Leuchten per Funk auch untereinander kommunizieren und sich nach Bedarf ein- und ausschalten oder dimmen lassen.
Im Bereich der Straßenbeleuchtung könne man mit der neuen Technik Strom sparen und brauche die Leuchtmittel wesentlich seltener auszutauschen. Die Funkverbindung erleichtere auch die Wartung und man spare die Installation von Kabeln für die Steuerung, heißt es in der Pressemitteilung. Die neuen Leuchten sollen schon bald von der Firma Bega in Serie gefertigt werden. Das Folgeprojekt hat Prof. Bärwolff auch schon finanziert. Wie das abgeschlossene Vorhaben mit 300.000 wird auch das neue aus dem Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) des Bundeswirtschaftsministeriums gefördert. Das Folge-Projekt Intelligente Leuchte, an dem auch RWE mitwirkt, hat ein Volumen von rund 500.000 .