Bergneustadt - Jan Plewka ist einer der Stars der dritten Schwalbe Liedermacher Tage im Krawinkel-Saal Ende September - Oberberg-Aktuell sprach mit dem charismatischen Frontmann der Band „Selig“.

Jan Plewka gehörte zweifellos zu den facettenreichsten deutschen Musikern und Künstlern. Mit der deutschen Topband „Selig“ wurde er in den 1990er Jahren berühmt und ist auch jetzt noch äußerst erfolgreich unterwegs. Damit aber noch lange nicht genug, denn Plewka tanzt buchstäblich auf allen Hochzeiten. Wenn die „Selig“-Aktivitäten dies zulassen, spielt er verschiedene Solo-Programme, singt Klassiker an großen Theatern oder ist auch schon mal als Schauspieler aktiv.

Bei den Schwalbe Liedermacher Tagen wird er am Montag, 29. September, im Krawinkel-Saal gemeinsam mit seinem Kompagnon Marco Schmedtje sein Akustik-Programm „Between the bars“ präsentieren. Im Vorprogramm wird Norman Keil auftreten, der am vergangenen Freitag die Besucher in Nümbrecht mit der Band „Wingenfelder“ begeistert hat. In Bergneustadt gibt er einen Einblick in sein eigenes musikalisches Schaffen.

OA: Auf was können sich die Besucher am 29. September in Bergneustadt freuen?

Plewka: Marco und ich nehmen das Publikum mit auf eine musikalische Reise durch die Jahrzehnte. Wir spielen die unterschiedlichsten Sachen: Rio-Reiser-Stücke, Simon & Garfunkel, Songs unserer ehemaligen Band „Zinoba“ und auch eigene Solo-Stücke.

OA: Sie stehen mit „Selig“ regelmäßig auf den ganz großen Festival-Bühnen. Warum nun dieser kleine Rahmen?

Plewka: Beides macht unglaublich viel Spaß und es ist ein Privileg, beides erleben zu dürfen. Ich singe halt für mein Leben gerne. Das Schöne und Besondere an diesen Akustik-Abenden ist die intime, fast familiäre Atmosphäre und der unmittelbare Kontakt zum Publikum.



OA: Begleitet werden Sie von Marco Schmedtje mit Gitarre und Gesang?

Plewka: Richtig, aber Marco ist mehr als ein Begleiter. Wir haben uns vor vielen Jahren kennengelernt, waren sofort auf einer Wellenlänge und haben uns entschlossen, musikalisch etwas zusammen zu machen. Wir haben eine eigene Platte aufgenommen, dann kam das Rio-Reiser-Programm hinzu, die Simon & Garfunkel-Geschichte und schließlich dieses Akustik-Duo.

OA: Welche Rolle spielt besagter Rio Reiser für Ihre musikalische Entwicklung?

Plewka: Eine sehr große. Ich bin ein glühender Fan seit ich ihn das erste Mal gehört habe. Das war wie eine Injektion. Rio Reiser hat sehr viele Musiker und Musikstile beeinflusst. Für mich ist er immer noch ein ständiger Begleiter auf meinen musikalischen Reisen und es ist eine Ehre, seine Lieder performen zu dürfen.

OA: Simon & Garfunkel geht musikalisch in eine andere Richtung. Wie kam dieses Programm zu Stande?

Plewka: Das war eine Schnapsidee, im wahrsten Sinne des Wortes. Nachdem das Rio Reiser-Programm so erfolgreich lief, wollten wir noch etwas anderes, zusätzliches machen. An einem feucht-fröhlichen Abend waren wir bei unserem Band-Mitglied Tom zu Hause und haben blind eine Musik-DVD aus dem Regal genommen. Das war das Simon & Garfunkel-Konzert im Central Park und wir waren total begeistert. Dann haben wir es ausprobiert, einstudiert, und siehe da: Es hat funktioniert.

OA: Sie sind gerade auf dem Weg nach Wien?

Plewka: Richtig. Dort singe ich am Wiener Burgtheater den Schubert-Klassiker „Winterreise“. Auch das macht unglaublich viel Spaß. Wie gesagt: Ich singe für mein Leben gerne und habe keine Angst vor neuen Herausforderungen.

OA: Wie sehen Ihre weiteren Planungen aus?

Plewka: Am 10. Oktober kommt unsere Best-of-Platte auf den Markt und anschließend geht es auf die große 20 Jahre „Selig“-Tour. Parallel dazu laufen die Solo-Geschichten. Ich kann mich über Arbeitslosigkeit weiß Gott nicht beklagen, und mal sehen, was das musikalische Leben noch alles für mich bereit hält. Es ist für mich einfach ein Geschenk, diesen Beruf ausüben zu dürfen.

Tickets für Jan Plewka und natürlich auch für die anderen Konzerte der Liedermacher Tage gibt es im Online-Shop unter www.schwalbe-liedermachertage.de, in der Buchhandlung Baumhof Bergneustadt sowie in den Lädchen Lüders in Ründeroth, Dieringhausen, Bergneustadt und Oberwiehl.