Bilder: Oliver Müller, Bernd Vorländer --- Lindlars Bürgermeister Dr. Georg Ludwig schickte die Teilnehmer auf die 120 Kilometer lange Strecke.
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Traum-Oldtimer an einem Traum-Tag
Oberberg - Rekord-Teilnehmerfeld bei der 24. Auflage der Oberberg-Klassik - Renn-Gemeinschaft Oberberg schickte mehr als 100 Fahrzeuge auf die Tour der 1.000 Kurven.
Ein Traum - solch einen Tag kann man sich nur wünschen. Wer ein Faible für Oldtimer hat, wer die Chrom blitzenden Legenden einer längst vergangenen Zeit, den oft eigenwilligen Charakter schätzt und der jedem cw-Wert trotzenden Form verfallen ist, der kam am Samstag bei der Tour der 1.000 Kurven auf seine Kosten. Mehr als 100 Fahrzeuge nahmen zunächst Aufstellung in Lindlar und die Enthusiasten wussten gar nicht, wohin sie zuerst schauen sollten. Viele Zaungäste nutzten das tolle Wetter, um "Auto gucken" zu gehen.[Das Warten vor dem Start.]
Da waren Väter mit ihren Söhnen auf den Schultern, die noch genau wussten, dass der eigene Vater auch einmal ein Modell besaß, das jetzt vor ihnen stand. Oder die Nostalgiker, die plötzlich eine Zeitreise tätigten, weil sie noch genau wussten, dass ihr eigenes - freilich längst verschrottetes Fahrzeug - viele tausend Kilometer ein treuer Begleiter war. Man fachsimpelte, ließ Urlaubsreisen mit dem Auto Revue passieren und ständig wurden Fotoapparate oder Handys gezückt, um die Eindrücke festzuhalten.
Tatsächlich war das Teilnehmerfeld so bunt, fruchtig und lecker wie ein frischer Obstsalat. Majestätisch der 600er Mercedes, der mit seinen aufgesetzten deutschen und amerikanischen Flaggen eher an einen Staatsbesuch denn an eine Oldtimer-Veranstaltung erinnerte. Natürlich zog der Achtzylinder viele neugierige Blicke auf sich. Aber es gab noch viel mehr zu entdecken. Ford Escort im Renntrimm beispielsweise, viele liebevoll aufbereitete Porsche 911, den seltenen Glas als Cabrio, auch Porsche 356, Käfer Cabrio, ein Mercedes 170 S aus dem Jahr 1953, eine ganze Reihe von britischen Zweisitzern, und, und, und. Man konnte sich fast nicht satt sehen.
Punkt zehn Uhr schickte dann Lindlars Bürgermeister Dr. Georg Ludwig das imposante Feld auf die Strecke. Über verwinkelte Sträßchen ging es nach Linde und Hohkeppel über Vilkerath nach Engelskirchen und zur fast schon traditionellen Rast auf dem Gelände der Erzquell-Brauerei. Dort erwarteten viele Fans der automobilen Schätzchen das Feld. Unterwegs galt es in den drei Schwierigkeitsklassen die Strecke zu finden. Bei Kartenaufgaben und Gleichmäßigkeitsprüfungen trennte sich die Spreu vom Weizen.
Nach der Mittagspause machte sich der Tross auf den zweiten Teil der Rallye. Über Marienhagen, Dieringhausen, Strombach, Gimborn und Kempershöhe ging es dem Ziel entgegen, das auch diesmal auf dem Wipperfürther Marktplatz lag. Erneut hatte die Renngemeinschaft Oberberg als Veranstalter dutzende Mitglieder im Einsatz, die bei Kontrollen, der Zeitnahme oder Helfer die Logistik sicherstellten.
[Der 600er Mercedes war ein Blickfang bei der Tour der 1.000 Kurven.]
Abends standen dann die Ergebnisse fest. In der Klasse C (touristische Ausfahrt) siegte Alexander de Vries und Jo Lüdcke auf ihrem Spartan MK 2 vor Werner und Nette Meiswinkel (VW Karmann Ghia) und Carsten Fischer/Alfons Baldsiefen (Ford Escort RSi). In der sporttouristischen Klasse waren Arthur Beissel und Ernst Willi Kreitz auf ihrem Triumph TR 6 vorne. Zweite wurden Meinhard und Marvin Rittmeier (Mercedes 280 E) vor Dr. Rolf Tiggemann und Dr. Michael Leyhe auf ihrem Mercedes 170. In der anspruchsvollen Sport-Klasse ging die Paarung Ernst Krombusch/Dirk Kamps auf MGB GT als erste in Ziel gefolgt von Reinhard Peisker/Hans Grützenbach (Mercedes 280 SE) und Alexander Kremer/Klaus Schewior (Audi GT).
Alle Ergebnisse finden Interessierte hier.