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Abstiegskampf: Lage des CVJM wird immer prekärer

pn; 17. Feb 2019, 21:55 Uhr
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Abstiegskampf: Lage des CVJM wird immer prekärer

pn; 17. Feb 2019, 21:55 Uhr
Oberberg – TuS wirft sich Frust von der Seele – CVJM mit Klatsche in Pulheim – SSV reichen 45 gute Minuten nicht – HCGS verabschiedet sich aus Titelkampf - Die Handball-Oberliga wird präsentiert von 'Sportsbar Lutter'. (AKTUALISIERT)
Pulheimer SC – CVJM Oberwiehl 37:23 (20:11).


Ein Abstieg des CVJM Oberwiehl wird nach der Klatsche in Pulheim immer wahrscheinlicher. Der Tabellenletzte kassierte im Norden Kölns nicht nur eine deprimierende Niederlage, auch der Rückstand auf die Nichtabstiegsränge ist nach dem parallelen Sieg von Fortuna Köln auf stattliche fünf Punkte angewachsen. Trainer Nils Hühn verlebte einen gebrauchten Abend auf seiner Bank. Kurzfristig musste Mirco Gröbner mit einem Hexenschuss passen, doch selbst der Routinier hätte den desolaten Auftritt wohl kaum verhindern können. Die Gäste kamen nur schwerlich ins Spiel, fanden defensiv bis zum 8:4 (9.) keinen Zugriff und glänzten offensiv mit einem wahren Fehler-Feuerwerk. Bis zum 12:10 (21.) nahm der CVJM den Kampf zwar noch einmal an, zehn katastrophale Minuten erstickten jede Hoffnung aber im Keim.


Zur endgültigen Demoralisierung trug auch der 20. PSC-Treffer durch Stephan Kirschfink bei, der mit der Pausensirene einen formidablen Kempa-Trick vergoldete. Bereits in der Kabine sah Hühn seiner Equipe an, dass mit einer Aufholjagd kaum zu rechnen war. Der fromme Wunsch, die Partie nach dem Seitenwechsel wenigstens ausgeglichen zu gestalteten, wurde zwar bis zum 26:15 (41.) erhört, danach diktierte allerdings Pulheim wieder nach Belieben. 24 Fehlwürfe und 19 technische Fehler notierte der akribische CVJM-Coach in der Statistik: „Gefühlt waren es aber noch mehr.“ Die Flinte will er im Abstiegskampf zwar noch nicht ins Korn werfen: „Aber wir müssen uns jetzt erst einmal mit uns selbst beschäftigen. Bevor wir nicht selbst punkten, müssen wir nicht gucken, was unsere Konkurrenz macht.“


Oberwiehl: Simon Schanz (7), Artur Gartung (4/1), Bastian Schneider, Julian Marenbach, Jan Sonka (je 3), Jan Jäckel (2), Jan Bluhm (1).



TuS Derschlag – MTV Köln 1850 39:26 (21:11).


Die richtige Antwort auf die beiden letzten Niederlagen gaben die TuS-Handballer gegen MTV Köln. „Das war die erhoffte Reaktion“, meinte Trainer Ralph Weinheimer, der froh war, dass sein Team nach dem herben Rückschlag im Meisterschaftskampf wieder in die Erfolgsspur zurückgefunden hat. Lediglich in den Anfangsminuten bis zum 7:8 (16.) schwirrten den Oberbergern die Tiefschläge der letzten beiden Wochen noch im Kopf herum. Offensiv agierten die Gastgeber zu hektisch und auch defensiv fand Derschlag zunächst keine Lösung gegen die gute zweite Welle der Domstädter. Nachdem die Gäste jedoch vermehrt ins Positionsspiel gezwungen wurden, waren sie ihrer stärksten Waffe beraubt. Dem 9:9-Ausgleich (18.) folgte ein vorentscheidender 7:0-Run zum 16:9 (24.), der zur Pause sogar noch auf 21:11 ausgebaut wurde.


Nach dem Seitenwechsel verloren die Hausherren zwar frühzeitig Carsten Lange nach seiner dritten Zeitstrafe (40.), die Oberberger hatten beim 30:18-Zwischenstand allerdings längst für klare Verhältnisse gesorgt. Die restlichen 20 Minuten waren ein munteres Durchwechseln und Experimentieren. Ein Sonderlob verdiente sich neben den beiden soliden Torhütern Sierau und Ritter vor allem Linksaußen Norman Krause, der das Duell gegen Kölns überragenden Rechtsaußen Leon Hilbert klar für sich entschied. „Köln war trotz des hohen Ergebnisses aber keine Laufkundschaft, hatte zugegebenermaßen aber auch nicht den besten Tag“, analysierte Weinheimer, der den Fokus aber ohnehin lieber auf sein Team legte: „Es war für unseren Kopf wichtig, wieder gewonnen zu haben. Die Saison ist noch nicht vorbei.“


Derschlag: Thorben Schneider (8), Tim Hilger (8/4), Carsten Lange (6), Norman Krause (5), Vladislav Veselinov, Matias Cabrales (je 4), Paul Borisch (3), Nils Welke (1).




SC Fortuna Köln – SSV Nümbrecht 26:25 (9:15).


Die Handballer des SSV Nümbrecht bauen ihre Durststrecke weiter aus und verloren auch das siebte Spiel in Folge. „Vielleicht benötigen wir langsam einen“, meinte SSV-Coach Dirk Heppe auf die Frage, ob sein Team allmählich einen Psychologen nötig habe. Dabei sah es beim Abstiegskandidaten aus der Kölner Südstadt lange Zeit überhaupt nicht nach einer Fortsetzung der Negativserie aus. Die Domstädter legten zwar bis zum 5:4 (11.) vor, doch Nümbrecht ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, agierte konzentriert und nutzte seine Chancen konsequent. Über 8:9 (23.) war allerdings Philip Winkler der Garant für den deutlichen Pausenvorsprung. Insgesamt 17 Würfe, darunter ein Siebenmeter, entschärfte der Torhüter. „Die erste Hälfe war richtig gut im Vergleich zu den letzten Wochen“, sah Heppe bis zu diesem Zeitpunkt nicht den Hauch von Nervosität.


Und auch nach dem Seitenwechsel wehrte sich Köln zwar bis zum 17:22 (46.) nach Kräften, die Südkreisler schienen aber jederzeit Herr der Lage zu sein. Die Partie wurde nun aber zunehmend hektischer und die Gäste fielen in alte Fehler zurück. Der Ball wurde nur noch quer gespielt und zu wenig in die Tiefe. Über 20:22 (48.) erzielte Jannik Lang zwar noch das 22:24 (54.), fiel dabei allerdings auch unglücklich auf seinen Ellbogen und droht nun länger auszufallen. Ohne den Spielgestalter kassierte Nümbrecht zunächst den 24:24-Ausgleich (57.), verlor anschließend Julian Klein mit der dritten Zeitstrafe und musste zwei weitere Fortuna-Treffer zur bitteren Niederlage hinnehmen. „Als es eng wurde haben wir wieder jede Struktur vermissen lassen. Natürlich müssen wir sechs Tore nach Hause bringen, aber die ersten 45 Minuten waren wirklich gut und ich bin guter Dinge, dass wir bald wieder punkten werden“, so Heppe abschließend.


Nümbrecht: Johannes Urbach (7/4), Jannik Lang, Marcel Samel (je 5), Jan Kaminski, Tobias Mlynczak (je 3), Jens Frey, Dominik Donath (je 1).


HSG Refrath/Hand – HC Gelpe/Strombach 27:23 (12:12).


Der HC Gelpe/Strombach hat sich wohl endgültig aus dem Kreis der Titelkandidaten verabschiedet. Bereits vor der Niederlage beim nun punktgleichen Tabellennachbarn aus Refrath hatten die Oberberger nicht mehr wirklich mit dem Aufstieg geliebäugelt. „Die Liga ist von Weiden abhängig“, glaubt HC-Trainer Michiel Lochtenbergh nicht, dass der letztjährige Nordrheinligaabsteiger und aktuelle Spitzenreiter noch viele Punkte liegen lassen wird. Die Pleite im Verfolgerduell habe sich sein Team indes selbst zuzuschreiben gehabt. Dem Niederländer fehlte bei seinem Team das letzte Feuer, das Spiel kontrollieren zu wollen: „Wir haben schon bis zur Pause nur das Minimale getan.“ Das reichte zwar, um im ersten Durchgang meist knapp vorzulegen, doch die Hausherren kamen bis zum Halbzeitpfiff der guten Schiedsrichter immer wieder zum Ausgleich. „Alles war irgendwie in Ordnung, aber auch nicht wirklich gut“, so Lochtenbergh weiter.


Seine Zweifel sollten sich nach dem Seitenwechsel schnell bestätigen. Niklas Funke drehte die Partie mit einem Doppelschlag zum 14:12 (33.), während Sean Borgard eine Zeitstrafe verbüßen musste. Anschließend liefen die Gäste diesem Rückstand nur noch hinterher. Beim 19:15 (43.) versuchte es Lochtenbergh noch mit taktischen Umstellungen in einer Auszeit, näher als beim 23:21 (52.) sollte die oberbergische Spielgemeinschaft aber nicht mehr kommen. „Wir müssen in solchen Spielen an unsere Maximalgrenze gehen, dann sind wir kaum aufzuhalten. Das haben wir aber nicht getan“, will der Ex-Profi auch die vielen Verletzten und Kranken der letzten Wochen nicht als Ausrede herhalten lassen. Für die weitere Saison setzt er nun völlig auf die Entwicklung des Kaders: „Wir werden von Spiel zu Spiel schauen und sehen, wer das Potential für die Zukunft hat.“


Gelpe/Strombach: Julian Mayer (7/1), Nico Blech, Sean Borgard (je 4), Lukas Bader (3), Marco Köster, Harry Roth (je 2), Florian Panske (1).

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