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Politische Mehrheit für Verbundschulen scheint sicher

bv; 6. Oct 2010, 21:41 Uhr
Oberberg Aktuell
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Politische Mehrheit für Verbundschulen scheint sicher

bv; 6. Oct 2010, 21:41 Uhr
Gummersbach – Schulausschuss der Kreisstadt diskutierte über Schulentwicklungsplan – Ratssaal war dem Ansturm von Schülern, Eltern und Lehrern nicht gewachsen.
Die Mehrheit des Gummersbacher Schulausschusses hat erkennen lassen, dass man dem von der Stadtverwaltung ausgearbeiteten Konzept eines Verbundes der Gemeinschaftsgrundschule Dieringhausen und der Katholischen Grundschule Dieringhausen ebenso zustimmen werde wie der Verbundlösung der Realschule Steinberg und der Hauptschule Strombach. Kleine Klassen an der Grundschule seien sicherlich wünschenswert, aber das Gesetz schreibe zwingend bestimmte Grenzen vor, erklärte Gummersbachs Schuldezernent Peter Thome. Die in Dieringhausen derzeit für kleinere Klassen eingesetzten Lehrer fehlten an anderen Schulen im Oberbergischen. Während Vertreter der Katholischen Grundschule auf eine unveränderte Eigenständigkeit pochten, sahen Rektorin und Schulpflegschaftsvorsitzende der Gemeinschaftsgrundschule breiten Raum für eine Zusammenarbeit. „Wir müssen die Konkurrenzsituation auflösen und laden Eltern und Lehrer der Katholischen Grundschule zu mehr Gemeinschaft ein“, so Ursula Hanf. Dem schlossen sich Vertreter von CDU und FDP an.


Konsens bei der Ausschussmehrheit gab es auch darüber, in Gummersbach weiterhin alle Formen weiterführender Schulen, also auch die Hauptschule anzubieten. CDU, FDP und Linke legten ein Bekenntnis zur Hauptschule ab und wollten den von der Verwaltung favorisierten Weg einer Verbundschule zwischen der Realschule Steinberg und der Hauptschule Strombach mitgehen. „Das könnte ein Gewinn für Gummersbach sein“, argumentierte Tim Bubenzer (CDU). Andreas Dissmann (Grüne) sah dies komplett anders. „Wir sollten nicht künstlich etwas am Leben halten. Hauptschulen werden sterben“, war er überzeugt. Für Gummersbacher Hauptschüler gebe es in Bielstein und Bergneustadt ein gutes Angebot. Der Diskussion folgten zahlreiche Schüler, Eltern und Lehrer. Der Ratssaal war dem Ansturm nicht gewachsen, sodass die Sitzung per Lautsprecher in die Cafeteria übertragen wurde.

Alle weiteren Debatten über die Gummersbacher Schullandschaft hängen aber jetzt von Gesprächen der Gummersbacher Stadtspitze mit der Schulaufsicht beim Kölner Regierungspräsidenten ab, die am kommenden Freitag stattfinden.
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