Bilder: Vera Marzinski --- Michael und Monika Höhn (li.) begrüßten viele Gäste beim diesjährigen Neujahrsempfang Grußworte und Vorträge hielten Superintendent Jürgen Knabe (3.v.l.), Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker, Tabea und Daniel Köbsch.
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Ärmel hochkrempeln für Mitmenschlichkeit
Gummersbach Michael und Monika Höhn hatten zum Ometepe-Neujahrsempfang eingeladen Freunde, Förderer und Vertreter von Institutionen kamen zum jährlichen Treffen im Victors Hotel.
Von ihrem Aufenthalt auf Ometepe berichteten beim Neujahrsempfang Tabea und Daniel Köbsch aus Dresden, die auch die Homepage des mittlerweile 24 Jahre bestehenden Projektes betreuen. Superintendent Jürgen Knabe betonte in seinem Grußwort, dass es wichtig sei Mitmenschlichkeit zu leben, Grenzen zu überwinden und Mündigkeit zu fördern. Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker ging auf die Notwendigkeit des Engagements ein, mit dem die Mitmenschlichkeit gefördert werde.[Per Liveschaltung konnte kurz mit Einwohnern der Insel im Nicaragua-See kommuniziert werden.]
Netzarbeit liegt uns am Herzen, betonte Monika Höhn. Deshalb werden zum Neujahrsempfang auch die unterschiedlichsten Menschen eingeladen. Nach Grußworten, Rückblick auf das letzte Jahr und einem Bericht bei und nach dem Essen war die Möglichkeit des Austausches gegeben. Auch in 2016 lag der Schwerpunkt der Arbeit auf der Insel im Nicaragua-See im Bereich Gesundheit und Bildung, wie Monika Höhn im Rückblick erklärte.
Mittlerweile besteht das Projekt seit 1993 und jedes Jahr werden rund 100.000 Euro an Spenden weitergeleitet. Zudem fließen noch Gelder aus gespendetem Zahngold im vergangenen Jahr kamen allein hier 14.491 Euro zusammen. In der Sparkasse Wiehl fand eine Fotoausstellung statt mit Bildern von Kindern auf Ometepe sowie von Flüchtlingskindern im Oberbergischen.
Das große Thema in 2016 sei die Flüchtlingsunterbringung gewesen, so Stücker. Dies habe nur so gut funktioniert, weil viele Menschen sich engagierten. Das Projekt Ometepe sei dabei vorbildlich hinsichtlich des Engagements für Mitmenschlichkeit. Die derzeitige gesellschaftliche und politische Entwicklung sollte nicht verzagen lassen, sondern man müsse aktiv auf Menschen zugehen und die Ärmel hochkrempeln und helfen. Auch Superintendent Jürgen Knabe vom Kirchenkreis An der Agger betonte, dass Grenzen überwunden werden müssten. Dieses Thema habe das Projekt schon immer konsequent durchgesetzt. Ebenso die Förderung der Mündigkeit durch die Bildungsarbeit auf der Insel.
[Volker und Liana Marks sorgten für den musikalischen Rahmen der Veranstaltung.]
Tabea und Daniel Köbsch verbrachten 2003 acht Monate auf der Insel und waren mit ihren vier Kindern im Sommer 2016 nochmals dort. Sie zeigten anhand eines Fotovortrags, was sich in den 13 Jahren verändert hat.
Über das Projekt kommen zudem junge Menschen für ein Freiwilliges Soziales Jahr nach Ometepe, außerdem waren viele der Anwesenden des Neujahrsempfangs selbst schon dort und konnten sich die Arbeit vor Ort ansehen. Kontakte bleiben mit den Menschen dort oft bestehen, denn das Zeitalter der Festnetzanschlüsse haben die Inselbewohner übersprungen und sind mit Social Media vertraut. Und so gab es eine Live-Schaltung nach Ometepe an diesem Abend. Musikalisch umrahmten Volker Marks und seine Nichte Liana den Abend mit Stücken wie Suitcase oder Teach me how to be loved. Marks betonte, dass Musik Menschen verbinde und die bereichernde Vielfalt der Begegnung sei. Eine Benefizveranstaltung zu Gunsten des Ometepe-Projektes wird am 26. März um 17 Uhr im Straßenbahn-Museum Köln-Thielenbruch mit dem Orchester der Musikschule Dortmund Aufwind und dem Kölner KVB-Orchester stattfinden.