Bergneustadt – In der Altstadt wurden probeweise Hundetoiletten aufgestellt, die durch die Interessengemeinschaft BergneuStadtmarketing finanziert wurden – Das Projekt wird nun ausgebaut, auch die GeWoSie macht mit.

Dass es nicht das bedeutendste Problem seiner Kommune ist, gibt auch Bergneustadts Bürgermeister Gerhard Halbe gerne zu. Aber es ist doch ein ärgerliches, wenn nicht sogar ekliges: Hinterlassenschaften von Hunden, die als Tretminen auf den Gehwegen liegen oder das Mähen von öffentlichen Grünanlagen für die städtischen Mitarbeiter zur stinkigen und spritzigen Angelegenheit machen. Auch den Bewohnern der Altstadt, die sich in regelmäßigen Treffen austauschen, waren die braunen Haufen auf den historischen Gehwegen ein Dorn im Auge und so starteten sie 2013 den Versuch, ihren Stadtteil durch das Aufstellen von Hundetoiletten, spezielle Abfallbehälter mit integrierten Tütenspendern, sauber zu halten.

Möglich machte dies die Interessengemeinschaft BergneuStadtmarketing, die die Behälter und die dazugehörigen Tüten finanziert. „Ich war ganz überrascht, als dann nach kurzer Zeit der Anruf kam, dass die ersten Tüten schon verbraucht waren“, erinnert sich Christian Baumhof, erster Vorsitzender des BergneuStadtmarketings. „Aber wir haben gerne für Nachschub gesorgt, denn das zeigt ja, dass die Aktion Erfolg hat.“ Zu diesem Erfolg leistet auch Altstadtbewohner Manfred Schönstein seinen Beitrag. Er hat zwar keinen Hund, kontrolliert aber täglich die Hundetoiletten und füllt gegebenenfalls Tüten nach. Für die Entleerung sorgt dann der städtische Baubetriebshof.



Der Erfolg des Modells überzeugte auch die Gemeinnützige Wohnungsbau- und Siedlungsgenossenschaft (GeWoSie) davon, ebenfalls in einigen Bereichen ihrer Wohngebäude Hundetoiletten aufzustellen. Sechs befinden sich derzeit im Bereich der Nistenbergstraße und des Stadtwalds. Weil auch diese sehr gut angenommen werden, sollen neue im Kampgarten und Quellenweg folgen. Auch BergneuStadtmarketing spendiert weitere Toiletten, insgesamt 16 sollen es werden, die dann auch in Wiedenest, der Innenstadt und Hackenberg aufgestellt werden sollen. BergneuStadtmarketing hat sich bereit erklärt, die im städtischen Bereich aufgestellten Toiletten zu finanzieren und auch die Folgekosten für die nächsten Jahre zu übernehmen.

„In Bergneustadt gibt es 1.100 angemeldete Hunde. Natürlich müssen die ihr Geschäft irgendwo verrichten. Man kann ja nicht immer nur Verbotsschilder aufstellen, sondern muss den Menschen auch eine Alternative anbieten“, freut sich Halbe über den Erfolg der Aktion. Er hofft, dass sie zukünftig noch weiter ausgebaut wird. Dazu werden aber weitere tatkräftige Personen gesucht, die wie Schönstein die Hundetoiletten in ihrem Stadtteil mit neuen Tüten bestücken. Interessierte melden sich bei BergneuStadtmarketing.