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Ärger um den Ehrenamtspreis

bv; 14. May 2014, 15:43 Uhr
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Ärger um den Ehrenamtspreis

bv; 14. May 2014, 15:43 Uhr
Wipperfürth – Debatte im Stadtrat über einzelne Kriterien – FDP scheiterte mit Antrag - Kein grüner Pfeil in Wipperfürth.
Von Bernd Vorländer

Das sah FDP-Fraktionschef Josef Schnepper nicht ein. Zwar war man allseits einig, dass die Hansestadt Wipperfürth künftig einen Ehrenamtspreis ausschreiben soll, um das vielfältige ehrenamtliche Engagement der Wipperfürther Bürger zu würdigen, doch gab es um ein bestimmtes Kriterium Ärger. Die FDP-Fraktion rieb sich daran, dass unter anderem die Verdienste von Bürgern „um Zivilcourage, Integration, Toleranz und gegen Rechtsextremismus“ belohnt werden sollten.


„Ich denke, wir sollten jede Art von Extremismus und zwar von links und rechts ablehnen“, meinte FDP-Fraktionsvorsitzender Josef Schnepper. Das wiederum rief SPD-Ratsmitglied Ralf Wurth auf den Plan, der für den liberalen Vorstoß überhaupt kein Verständnis hatte. Ein Blick auf die deutsche Vergangenheit zeige, wohin man blicken müsse, blaffte der Sozialdemokrat die FDP an. Auch Bürgermeister Michael von Rekowski war überzeugt, dass die Jury, die über die Vergabe des Preises zu befinden habe, über genügend Weitblick verfüge, um die von der FDP aufgeworfene Frage zufriedenstellend zu lösen. Doch die FDP beharrte auf Abstimmung – indes, niemand im Rat wollte den Liberalen hinsichtlich einer Änderung der Formulierung folgen.

Weitere Beschlüsse aus dem Rat:

● Der grüne Pfeil an Kreuzungen, der ein Rechtsabbiegen trotz roter Ampel ermöglicht, wird in Wipperfürth nicht eingeführt. Die Gefährdungen überstiegen die Vorteile, meinte die Verwaltung. Die Polizei, das Straßenverkehrsamt und der Landesbetrieb Straßen sähen dies ähnlich. Wipperfürth als Schulstadt müsse insbesondere Rücksichten auf Fußgänger nehmen, hieß es. Auch andere Kommunen gingen mit diesem Thema sehr zurückhaltend um. FDP-Fraktionschef Josef Schnepper, der den Prüfauftrag  initiiert hatte, zeigte sich enttäuscht. In Köln etwa werde diese Problematik völlig anders gesehen.

● Ab dem kommenden Monat gelten für die Stadtbücherei Wipperfürth neue Beitragsrichtlinien. Erwachsene zahlen als Jahresbeitrag 12 €, Auszubildende und Studenten 4 €, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre sind frei.

● Dass die Rechnungsprüfung im Rathaus den vom Rat als Arbeitsauftrag bereits Ende 2013 erteilten Sonder-Prüfauftrag noch nicht abgeschlossen habe, monierte CDU-Fraktionsvorsitzender Friedhelm Scherkenbach. Eigentlich hätten die Informationen bereits im vergangenen Monat vorliegen sollen. Vor allem Krankheitsgründe in Fachabteilungen seien dafür ursächlich gewesen, meinte Bürgermeister Michael von Rekowski, der bei der Sitzung im Juni einen Zeitplan vorlegen will. Vor dem Spätsommer dürfte es jedoch keine Ergebnisse geben.

  
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