Bilder: Michael Kleinjung ---- Vladislav Veselinov und der TuS Derschlag war kaum zu halten.
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Ein Ausrufezeichen im Spitzenspiel
Oberberg - Derschlag filetiert den HC Weiden - CVJM rutscht in Krise - Gelpe/Strombach mit langem Atem - SSV-Partie abgesagt - Die Handball-Oberliga wird präsentiert von 'Sportsbar Lutter' (AKTUALISIERT).
TuS Derschlag HC Weiden 31:26 (17:9).Mit einem breiten Grinsen im Gesicht durften Derschlags Handballer am Freitagabend ihren heimischen Epelberg verlassen. Von einer Demontage wollte Trainer Ralph Weinheimer zwar nicht sprechen, es war aber ein deutliches Statement, das sein Team im Spitzenspiel gegen den HC Weiden abgegeben hatte. Die Gäste seien das Team, das es diese Saison zu schlagen gelte, hatte der TuS-Coach im Vorfeld der Partie noch analysiert. Nach der Begegnung gilt jenes Urteil definitiv auch für seine Mannschaft. Dabei überzeugten die Oberberger nicht nur gewohnt offensiv, sondern zeigten vor allem auch defensiv endlich einmal ihre Klasse. Weiden ist absolut keine Laufkundschaft, aber was die Jungs da gestern in der Deckung gezeigt haben, war schon Extraklasse, hob Weinheimer seinen Torhüter Jannis Michel besonders hervor. Bis zum 3:3 (13.) tasteten sich beide Teams noch ab, danach schalteten die Hausherren in den sechsten Gang und brillierten mit gnadenlosem Tempo.
[Carsten Lange setzt sich gegen Stefan Kuck durch.]
Mit jedem Tor wuchs das Selbstvertrauen der Derschlager, die über 9:4 (18.) und 14:7 (25.) bereits zur Pause für ein Ausrufezeichen gesorgt hatten. In der Kabine warnte Weinheimer vor einem letzten Aufbäumen der Gäste, was auch folgen sollte. Doch Derschlag konterte stets im Stile eines Champion und ließ sich auch nie von einer auf Tim Hilger ausgerichteten 5:1-Deckung schocken. Ich hatte nie das Gefühl, dass die Partie noch kippen könnte, konnte der Coach über 23:15 (43.) und 27:19 (51.) stets gelassen auf die Anzeigentafel blicken. Erst in der Schlussphase gelang den Gästen noch ein wenig Ergebniskosmetik. Einen starken Eindruck hinterließen der Chilene Matias Cabrales sowie Thorben Schneider, der wieder ansteigende Form zeigte. Dieses Wochenende dürfen die Jungs gerne feiern, aber jetzt warten die schwierigen Spiele, in denen wir auf dem Papier favorisiert sind und in denen wir zeigen müssen, dass wir es auch gegen die vermeintlich Kleinen können, weiß Weinheimer, dass dies vergangenes Jahr eine der großen TuS-Schwächen war.
Derschlag: Norman Krause, Carsten Lange (je 6), Matias Cabrales (5), Thorben Schneider, Vladislav Veselinov (je 4), Tim Hilger (4/1), Timo Domian, Nils Welke (je 1).
SC Fortuna Köln CVJM Oberwiehl 27:23 (12:11).
[Norman Krause erzielte sechs Treffer.]
Als gänzlich misslungen muss man den Oberwiehler Saisonstart bezeichnen. Nach der dritten Niederlage im dritten Auftritt schlittert die Mannschaft von Florian König allmählich in eine kleine Krise, schließlich waren die Punkte in der Kölner Südstadt eigentlich fest eingeplant. Doch das von Verletzungen gebeutelte Team bekommt momentan keinen Fuß auf den Boden. Wenn bei unserer dünnen Kaderdecke zusätzlich Spieler nicht ihre Leistung abrufen können, sind wir zu leicht ausrechenbar, analysierte Co-Trainer Mathias Ullenboom. Bereits die Anfangsphase verlief überhaupt nicht nach dem Geschmack der Gäste. Die 6:0-Defensive agierte viel zu passiv und ließ Dustin van Impel nach Belieben gewähren. Erst der Wechsel auf die 5:1-Variante nach dem 6:3 (12.) sorgte für Besserung, allerdings ohne, dass die Partie dabei über 7:6 (18.) und 11:8 (27.) kippte.
Nach dem Seitenwechsel sollte Oberwiehl aber seine beste Phase haben. Beim 15:16 (43.) kippte die Partie erstmals und auch beim 16:17 nur eine Minute später sah wenig nach der desaströsen Schlussphase des CVJM aus. Doch die Gäste waren viel zu leicht ausrechenbar. Weil Mirco Gröbner und Bastian Schneider einen rabenschwarzen Tag erwischten, war der Rückraum mit Marc Weschenbach als einzigem gefährlichen Shooter viel zu leicht ausrechenbar. Geschlagene zwölf Minute trafen die Oberberger fortan das Tor nicht mehr, während Köln zum 23:17 (55.) davonzog. Unnötige Zeitstrafen trugen ihr übriges zum negativen Gesamtbild bei. In der Schlussphase probierte es der CVJM noch mit einer offenen Manndeckung, mehr als Ergebniskosmetik war aber nicht mehr möglich. Natürlich hätten wir trotz der Verletzungen gerne mehr Punkte gehabt, aber damit müssen wir jetzt arbeiten, weiß Ullenboom, dass auf das Team schwere Wochen warten.
Oberwiehl: Artur Gartung (9/6), Marc Weschenbach (6), Mirco Gröbner, Bastian Schneider (je 3), Jan Sonka (2).
HSV Bocklemünd HC Gelpe/Strombach 25:31 (14:13).
Wir wussten, dass dieses Spiel kein Zuckerschlecken wird, atmete Michiel Lochtenbergh nach dem etwas zu deutlich ausgefallenen Sieg beim bisherigen Spitzenreiter aus Bocklemünd einmal tief durch. Mit dünner Personaldecke reisten die Oberberger in den Norden der Domstadt, hatten mit Tom Bonfiglio zudem ein dickes Fragezeichen im Kader, nachdem sich der Mittelmann im Abschlusstraining das Knie ein wenig verdreht hatte. Uns war klar, dass wir mit unseren Kräften haushalten werden müssen und diszipliniert agieren müssen, gab der HC-Coach die taktische Marschroute vor. Entsprechend entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, in dem die Führung bis zur Pause mehrfach wechseln sollte, auch weil die Gäste zwei Siebenmeter ungenutzt liegen ließen.
[Jannis Michel vernagelte sehr zur Freude von Ralph Weinheimer sein Gehäuse.]
Bocklemünd stellte die HC-Offensive auch nach dem Seitenwechsel immer wieder vor neue Aufgaben, so dass die Partie über 19:19 (44.) und 24:24 (54.) stets auf Messers Schneide wandelte. Dann sollte Lochtenberghs Matchplan aber doch noch durchschlagenden Erfolg haben. Unsere Defensive hat sich immer mehr gesteigert, während Bocklemünds Würfe stetig an Kraft verloren, analysierte der Trainer. Ein Doppelschlag von Nico Blech war nach einer HC-Auszeit der Türöffner zum Erfolg. Diese defensive Stabilität ist immens wichtig für uns. Wenn wir diszipliniert und solide spielen, zwingen wir den Gegner in Situationen, in denen wir mehr und mehr Bälle erobern können, springen die Oberberger zumindest über Nacht auf den zweiten Tabellenrang.
Gelpe/Strombach: Nico Blech (9), Lukas Bader (8), Julian Mayer (7/3), Luis Drux (4), Harry Roth (2), Tom Bonfiglio (1).
[Auch Matias Cabrales zeigte erneut eine starke Vorstellung.]
TSV Bayer Dormagen SSV Nümbrecht abgesagt.
Völlig gefrustet und unverrichteter Dinge mussten sich Nümbrechts Handballer auf die Rückreise aus dem Neusser Umland machen. Die Decke des Bayer-Centers erwies sich den Regenmassen nicht gewachsen, so dass sich in einem der beiden Sechsmeterräume eine dicke Pfütze bildete. Während die Kreisligapartie zuvor noch irgendwie stattfand, erklärten die Verbandsschiedsrichter verständlicherweise das Spielfeld nicht für bespielbar. SSV-Coach Dirk Heppe hatte hierfür zwar volles Verständnis, ärgerte sich aber umso mehr über die kurzfristige Absage: Ich bin stinksauer. Angeblich war das Loch in der Decke seit zwei Wochen bekannt und man hätte uns wesentlich früher absagen können, damit wir uns diese unnütze Fahrt hätten sparen können.
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