Bilder: Fenja Jansen --- Der schlaue Professor Habilus, die neugierige Magarete und der freche Fehlerteufel wurden von Schülern der Gesamtschule Gummersbach gespielt.
ARCHIV
400 Minis schnuppern Hochschulluft
Gummersbach - In die Rolle kleiner Forscher schlüpfen heute und morgen 400 Kindergartenkinder im Rahmen des Projekts MINT für Minis Begleitet von Gummersbacher Schülern und Studenten dürfen sie an der TH experimentieren.
Habt ihr Lust, heute Forscher zu sein?, fragte Raoul Halding-Hoppenheit, 1. Beigeordneter der Stadt Gummersbach, die Kinderschar, die sich heute im Ferchau-Hörsaal auf dem Campus Gummersbach der Technischen Hochschule (TH) Köln versammelt hatte. Das ihm entgegen schallende Ja war ohrenbetäubend und ließ keinen Zweifel aufkommen: Auch die vierte Auflage von MINT für Minis, die der Fachbereich Jugend, Familie und Soziales der Stadt Gummersbach heute und morgen veranstaltet, sorgt für Begeisterung bei den kleinen Teilnehmern. Ausgestattet mit Forscherkitteln und Brillen werden an beiden Tagen insgesamt 400 Kindergartenkinder aus Gummersbach und Lindlar (AWO Marie-Juchacz-Kindertagesstätte) Hochschulluft schnuppern und erste Erfahrungen in der Welt der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, kurz MINT, sammeln.[Mit selbstgebastelten Brillen und Forscherkittel stürmten die Minis den Hörsaal.]
Das Theaterstück Professor Habilus und der Fehlerteufel bildet den Rahmen für die Veranstaltung, die mithilfe von Studenten der TH sowie Schülern der Gesamtschule Gummersbach auf die Beine gestellt wurde. Gemeinsam mit dem zerstreuten Professor und der neugierigen Magarete gingen die Kinder den Fragen nach, warum Seifenblasen bunt sind und wie eine Rakete funktioniert. Dafür, dass nicht alles klappte, wie geplant, war der Fehlerteufel verantwortlich, der sich immer wieder einschlich und die Experimente sabotierte: Schnell wurde da die Seifenlauge mit Essig verdorben oder die Rakete nach unten gedreht. Da war die Hilfe der Kinder gefragt: Während sie weiterforschen, wollten sich Margarete und Professor Habilus einen Plan zurecht legen, mit dem der Teufel gestoppt werden kann.
In diesem jungen Alter haben die Kinder unheimlich Spaß daran, in die Rolle eines Forschers zu schlüpfen. Dafür bringen sie ja auch alle Eigenschaften mit: Wissensdurst, Neugier und den Spaß am Lernen, so Beate Reichau-Leschnik von der Stadt Gummersbach. MINT für Minis weckt spielerisch den Spaß an den Naturwissenschaften auch bei den Mädchen, ergänzte Halding-Hoppenheit. Dass beide Recht haben, konnte man in den einzelne Experimentier-Gruppen beobachten, in denen die Kleinen nun eifrig forschten und verschiedenen Fragestellungen nachgingen. Dabei wurden sie von Schülern, Erziehern und Studenten unterstützt, die die Experimente im Vorfeld der Veranstaltung bereits ausprobiert hatten. Da galt es zum Beispiel herauszufinden, ob Gummibärchen am besten auf einer Nussschale, einem Korken, einem Legostein oder einem Stück Papier schwimmen.
[In Kleingruppen wurden verschiedene Experimente durchgeführt.]
Natürlich nahm beim Ausprobieren und Forschen auch das ein oder andere Gummibärchen ein Bad in der Wasserschüssel. Doch so lernten die Kinder, dass Fehlschläge schließlich zur Lösung führen können. Zu diesem Ergebnis kamen auch Magarete und Professor Habilus im zweiten Teil des Theaterstücks, das die junge Forscherschar nach dem Mittagessen zu sehen bekam: Fehler sind nicht nur erlaubt, sie gehören zum Forschen dazu und sind kein Grund, sich unterkriegen zu lassen. So söhnten sich der Fehlerteufel, Magarete und Professor Habilus alle verkörpert von Mitgliedern der Theater-AG der Gesamtschule Gummersbach am Ende aus und unterschrieben die Forscherdiplome der Mini-Einsteins gemeinsam.