Bilder: Nils Hühn --- Als 'sanftmütig' beschrieb Imker Heiko Neumann (mit Imkerhut) die Bienenrasse, die am Wiehler Volksbank-Hauptsitz heimisch wurde. Daher konnten die beiden Vorstandsmitglieder Ingo Stockhausen und Thomas Koop (rechts) einen genauen Blick riskieren, als Imker Sebastian Klein das Innenleben des Bienenstocks präsentierte.
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Eine halbe Million fleißige Bienen 'eingestellt'
Oberberg - Die Volksbank Oberberg beschreitet einen neuen Weg und mietet für mindestens drei Jahre zehn Bienenstöcke, die im gesamten Geschäftsgebiet aufgestellt werden - 'Bienen passen zu uns als Genossenschaftsbank.'
Von Nils HühnBislang war in der Bankenbranche allenfalls der Finanzhai bekannt, aber bei der Volksbank Oberberg mit Sicherheit nicht zu finden. Stattdessen gibt es hier jetzt eine halbe Million Volksbank-Bienen. Denn im Rahmen der Kampagne Eine Zukunftsinitiative für Oberberg, die mit der Elektromobilität ins Leben gerufen wurde (OA berichtete), gibt es nun einen weiteren Baustein: BEE-RENT. Hierbei handelt es sich um Bienen-Leasing (Miete auf Zeit), womit die Volksbank Oberberg der hiesigen Bienenpopulation sofort weiterhelfen und dem allgemeinen Insektensterben etwas entgegensetzen will. Insgesamt zehn Bienenvölker wird die Genossenschaftsbank für mindestens drei Jahre leasen und über das gesamte Geschäftsgebiet verteilen. Zwei Bienenstöcke sind seit Kurzem an der Hauptstelle in unmittelbarer Nähe zur Wiehl unter einer großen Linde heimisch geworden.
Die Bienen passen zu uns als Genossenschaftsbank, meinte Ingo Stockhausen, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Oberberg. Interessiert schaute er zusammen mit seinem Vorstandskollegen Thomas Koop den beiden Imkern Heiko Neumann und Sebastian Klein der PlanBee GbR aus Reichshof über die Schulter, als diese die blauen Volksbank-Bienenstöcke öffneten und sogar eine Königin präsentierten. In jedem Stock leben rund 50.000 Bienen, erklärte Neumann. In einem Umkreis von drei Kilometern werden die fleißigen Insekten auf Nahrungssuche gehen und nebenbei die Blüten bestäuben.
Dies soll nämlich die Hauptaufgabe der 500.000 neuen Volksbank-Mitarbeitern sein. Wir werden nur einmal im Jahr ernten, so Neumann. Mit schätzungsweise 20 bis 25 Kilogramm Honig rechnen die Imker pro Bienenstock. Dieser soll nicht verkauft und der Gewinn in die Bilanz des Unternehmens fließen, sondern gemeinnützigen Projekten und Einrichtungen zur Verfügung gestellt werden. Gerne können Kindergärten oder Schulen auf uns zukommen und unsere Bienen besuchen, so Pressesprecher Thomas Knura.
[Acht Volksbank-Mitarbeiter werden Bienenvölker bei sich zuhause eine neue Heimat geben.]
Neben den zwei Bienenvölkern an der Hauptstelle werden acht weitere Stöcke bei Mitarbeitern aufgestellt. Es hatten sich deutlich mehr Angestellte gemeldet, als Bienenstöcke zur Verfügung standen, waren Stockhausen und Koop von der Bereitschaft der Mitarbeiter begeistert. Wir haben früher selbst Landwirtschaft betrieben, aber an Bienen haben wir uns nicht herangetraut, erklärte Beate Kaiser. Künftig wird bei ihr in Reichshof-Wehnrath ein Bienenvolk eine neue Heimat finden. Ob auf einer Wiese oder bei einer Weihnachtsbaum-Schonung steht noch nicht fest. Der Imker war noch nicht vor Ort, so Kaiser, die sich aber schon sehr auf die neuen Nachbarn freut.