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Neues Auto für „kleines Wunder“ Cosima

nh; 13. Dec 2016, 05:30 Uhr
Bilder: Nils Hühn --- Mit einem Kuchen bedankte sich Iris Häkel (rechts) bei den vielen helfenden Händen, die ihr bei der Suche, der Finanzierung und dem Umbau des neuen Fahrzeugs halfen. Dies waren insbesondere Bettina Hühn (v.r.n.l.), Marco Moscato und Kai Schreiber vom Autohaus Schreiber sowie der 'Helfende Hände-Autobeauftragte' Manfred Schoder.
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Neues Auto für „kleines Wunder“ Cosima

nh; 13. Dec 2016, 05:30 Uhr
Oberberg - Familie Häkel aus Marienheide hat dank vieler Spenden einen neuen Bus erhalten - Jetzt kann die 17-jährige Cosima wieder sicher in ihrem Rollstuhl die vielen Autofahrten absolvieren.
Von Nils Hühn

Die Ärzte hatten Iris Häkel vor der Geburt von Cosima gesagt, dass ihre Tochter wahrscheinlich nicht überleben würde. Die Lebenserwartung für das Kind mit dem Gendefekt „Trisomie 18“ (Edwards-Syndrom) lagen bei einigen Wochen im Höchstfall ein Jahr. Diese niederschmetternde Prognose ist mittlerweile 18 Jahre her. Seit der Geburt kümmert sich Iris Häkel intensiv und liebevoll um ihre behinderte Tochter. „Dass sie jetzt 17 Jahre alt ist, ist ein kleines Wunder“, untertreibt Iris Häkel ein wenig, denn eigentlich ist es ein großes Wunder.


Gemeinsam mit Cosimas großen Schwester Canan pflegt Iris Häkel die junge Frau, die nicht laufen, und nicht sprechen kann. Sie ist stark seh- und hörbehindert und wird über eine Sonde ernährt. Für die Therapie müssen viele Fahrten unternommen werden. Der alte VW Bus war in die Jahre gekommen und rostete. In Engelskirchen trafen Iris Häkel auf Bettina Hühn von „Helfende Hände Oberberg“ zufällig aufeinander. Mit der Unterstützung von Hühn wurden binnen weniger Monate 18.000 €, unter anderem durch eine Crowdfunding-Aktion bei der Volksbank Oberberg und viele Einzelspenden, und ein passendes Auto aufgetrieben. Nun musste der Wagen nur noch entsprechend umgebaut werden.


[Die Hebebühne aus dem alten Fahrzeug wurde aufwendig in das neue Auto der Familie Häkel eingebaut.]

Dies übernahm Kai Schreiber und sein Team vom Gummersbacher Autohaus Schreiber. Eine neue Unterboden-konstruktion wurde speziell angefertigt sowie die alte Hebebühne eingebaut. Eine Woche waren die Mechaniker beschäftigt und Schreiber schätzt, dass diese Arbeiten normalerweise zwischen drei- und viertausend Euro gekostet hätten. Doch für Cosima Häkel wurde der Umbau kostenlos durchgeführt.

„Bettina Hühn war wie eine helfende Hand“, konnte Iris Häkel ihr Glück gar nicht fassen, als sie erstmals vor ihrem neuen VW Bus stand. Die erste Fahrt ging direkt ins Hospiz nach Wuppertal, wo Cosima regelmäßig versorgt wird, damit ihre Mutter eine Atempause erhält. „Endlich bin ich nicht mehr allein“, freut sich Häkel über die Unterstützung von Hühn. Mit mehreren Kuchen bedankte sie sich bei den Automechanikern und freute sich besonders über den Turbolader: „Endlich komme ich die Berge rauf.“
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