Bilder: Oliver Müller --- Stephan Dreisbach (li.) mit den Referenten Dr. Catarina Katzer, Forscherin auf dem Gebiet 'Cybermobbing und sexuelle Viktimisierung in den interaktiven Medien', und Dirk Heinrichs, Experte für Zivilcourage und soziale Verantwortung.
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Mobbing ist kein Kavaliersdelikt
Lindlar - Der Start der kreisweiten Aufklärungskampagne 'Gegen Ausgrenzung und Gewalt im Cyberspace' fand am Samstag in der Grundschule West statt.
Mobbing bedeutet im weiteren Sinne, andere Menschen ständig beziehungsweise wiederholt und regelmäßig zu schikanieren, zu quälen sowie seelisch zu verletzen. Dieses ist sicher kein neuzeitliches Phänomen am Arbeitsplatz oder in Schulen, jedoch im Zeitalter der Informationstechnik und des Internets hat es mit den sozialen Netzwerken wie SchülerVZ und Facebook eine andere Dimension erreicht. Die allgegenwärtige Vernetzung durch internetfähige Handys oder ähnliche mobile Geräte bietet ideale Voraussetzungen und neue Tatorte für Cybermobbing oder Happy-Slapping, bei dem Menschen willkürlich angegriffen werden. Innerhalb von Minuten können aufgenommene Bilder und Videos hunderttausenden von Internetusern zugänglich gemacht werden.Zahlreiche Studien aus Großbritannien belegen, dass sich Formen von verbalem und psychischem Mobbing in das Internet verlagern. Als ersten Schritt auf dem Weg der vorbeugenden Arbeit haben Dirk Heinrichs (Verein Sprache gegen Gewalt) und Dr. Catarina Katzer (Bündnis gegen Cybermobbing) ein Konzept für einen Medien-Präventionstag gegen Ausgrenzung und Gewalt im Cyberspace sowie zur Förderung der Medienkompetenz entwickelt. In Zusammenarbeit mit der AggerEnergie und anderen Sponsoren wie die "Allgemeine Wohnungsbau KG Gummersbach" sollen durch die Vorträge verschiedene Projekte an den Schulen dauerhaft implementiert werden. Diesbezüglich wurde ein individuell abgestimmter Aktionsplan entwickelt, der Schüler, Lehrer und Eltern integriert.
Für den Medienberater der Oberbergischen Kreises und Direktor der Grundschule Lindlar-West, Stephan Dreisbach, lag es nahe, diesen Tag in Lindlar zu veranstalten. Für uns sind die neuen Medien bereits seit zehn Jahren ein Thema und Präventionsarbeit gegen Mobbing betreiben wir schon lange. Cybermobbing ist eine weitere Stufe, die es zu beachten gilt", so Dreisbach. Für Schüler und Lehrer wurden Workshops gehalten, die aufklären über Mobbing, Gewalt und deren Ursachen, Zivilcourage und Möglichkeiten des Handelns sowie das Erkennen von Symptomen bei Opfern. Im abschließenden Infoabend für Eltern und andere Interessierte hielten Katzer und Heinrichs Impulsvorträge zu Fakten, Aufklärung und Sensibilisierung.
Zukünftig sind ähnlich Vorbeuge- Initiativen im ganzen Kreisgebiet geplant, so findet am 8. und 9. März eine Multiplikatoren Ausbildung in den Räumlichkeiten der AggerEnergie statt. Firmen, die solche Aktionen unterstützen möchten, sind herzlich willkommen. Weitere Informationen unter www.buendnis-gegen-cybermobbing.de und www.sprache-gegen-gewalt.de.