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Chormusik im Vordergrund bei Verdis Requiem

vma; 22. Nov 2014, 10:14 Uhr
Bilder: Vera Marzinski --- Chor, Solisten und Instrumentalisten ließen das bekannte Werk in einem etwas anderen Licht erscheinen.
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Chormusik im Vordergrund bei Verdis Requiem

vma; 22. Nov 2014, 10:14 Uhr
Wiehl – Hervorragendes Zusammenspiel der Chöre sowie der Solisten und des 15-köpfigen Kammerorchesters unter der Leitung von Dirk van Betteray erlebten die Gäste in der Aula des Schulzentrums Bielstein.
Gleich zwei Mal führen Chöre und Musiker das Werk auf. Am Sonntag um 17 Uhr findet eine weitere Aufführung statt. Die „Messa da Requiem“ von Guiseppe Verdi gehört zu den großen Standardwerken der chorsinfonischen Literatur. In der Fassung von Michael Betzner-Brandt ist der Chor im Vordergrund. Der Orchestersatz ist auf ein Kammerorchester reduziert.



Eindrucksvoll der Beginn des Konzertes mit dem aaronitischen Segen „The Lord bless you and keep you“ in der Vertonung des englischen Komponisten John Rutter, vorgetragen vom Knaben- und Mädchenchor der Bergischen Akademie für Vokalmusik. Die über 20 jungen Sänger reihten sich anschließend in den großen Chor – rund 130 Mitwirkende insgesamt – ein. Der Projektchor „CHORZEIT“ der Musikschule der Homburgischen Gemeinden, der „Chor ’72 Dieringhausen“, das „ensemble cantabile wiehl“, die „Mucher Konzertgemeinschaft“ und das Vokalensemble „A CAPELLA Köln“ bildeten den Stimmgewaltigen Chor. Stimmgewaltig auch die vier hervorragenden Solisten – Katrin Müller (Sopran), Katrin Sander (Mezzosopran), Dirk Schmitz-Heidingsfelder (Tenor) und Arndt Schumacher (Bass).


[Vier hervorragende Solisten - insbesondere Sopranistin Katrin Müller (li.) sowie Katrin Sander (2.v.li.) und die beiden Sänger Dirk Schmitz-Heidingsfelder und Arndt Schumacher (re.).]

Eingängige Melodieführung und klangliche Pracht umfasst die „Messa da Requiem“ und das in einer Fassung, die originell und auch handwerklich auf sehr hohem Niveau ist. Dirk van Betteray hat dies mit seinen Chören grandios umgesetzt. Perfekte Intonation und Tempi. Virtuos geprägt ist der Part des Klaviers. Den Flügel in der Bielsteiner Aula spielt dabei der junge Wiehler Pianist Christoph Stöber. Dazu kommen Horn, Kontrabass, Marimbaphon und die originalen Schlagwerk-Stimmen. Chor und Solisten gewinnen in dieser Fassung deutlich an Präsenz. Damit sind nun innerhalb dieser Partien viel größere Ausdrucksmöglichkeiten vorhanden, da sich der Chor gegenüber dem Orchester nicht behaupten muss, sondern vielmehr alle klanglichen Facetten ausnutzen kann. So im letzten Teil, dem „Libera me“ wenn der Chor sein „Dies irae, dies illa, calamatis et miseriae“ singt und der Zorn, der hier besungen wird, deutlich spürbar wird.


[Hatte die Fäden in der Hand - Dirk van Betteray, Musikschul- und Chorleiter, mit einem besonderen Gespür für außergewöhnliche Musik.]

Verzweiflung, Hoffnung rund um den Tod Mit großem dramatischem Impetus wird der Bogen geschlagen vom Schrecken und der Hoffnungslosigkeit des Jüngsten Gerichts im „Dies irae“ bis zum Trost des „Requiem aeternam dona eis“ mit dem anschließenden zarten Vision des „Lux aeterna“. Ganz zum Schluss fügt Verdi, in Abweichung von der liturgischen Konvention, noch das „Libera me“ an, das mit seiner flehentlichen Bitte um Errettung vor dem ewigen Tod und der grandiosen Chorfuge wie eine Zusammenfassung des ganzen vorherigen Geschehens wirkt. Im Programmheft konnten die Gäste in der Aula die Texte verfolgen und hatten zudem die Übersetzung dazu. 1875 fanden die ersten deutschen Aufführungen von Verdis Requiem in Köln und München statt. Die „Messa da Requiem“ gehört zu Verdis erfolgreichsten Werken. Den ganz speziellen Klang mit differenzierten Vokalfarben in der Betzner-Brandt Fassung setzten die Chöre in der Bielsteiner Aula hervorragend um. Dirk van Betteray sorgte wieder einmal dafür, dass die Chormusik - mit 130 Sänger im Alter von acht bis 80 Jahren, mit Solisten und einem Instrumentalensemble  - einen großen Auftritt hat.
  
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