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Gummersbach aus der Vogelperspektive

as; 15. Sep 2010, 16:10 Uhr
Bilder: Susan Wolters --- Die Gäste aus Ometepe durften gemeinsam mit Landrat Hagen Jobi, Monika und Michael Höhn und der Künstlerin Edith Fischer auf das Dach des Kreishauses steigen.
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Gummersbach aus der Vogelperspektive

as; 15. Sep 2010, 16:10 Uhr
Gummersbach – Landrat Hagen Jobi zeigte heute der Ometepe-Delegation die Aussicht vom Dach des Kreishauses - Die Gäste erzählten von den Erfolgen des Ometepe-Projektes.
Von Anne Söntgerath

„Ometepe ist wie ein Schiff, das einen Rettungsring bekommen hat, damit es nicht untergeht“, lautet ein Teil der Übersetzung des Berichts des nicaraguanischen Projektleiters Alcides Flores Guillén, als er heute Mittag im Kreishaus über die Fortschritte des Ometepe-Projekts berichtete. Das Projekt – 1993 gegründet vom Ehepaar Monika und Michael Höhn – unterstützt Bewohner von Ometepe, der größten Insel im Nicaraguasee, in sozialen und medizinischen Bereichen. Fünf Nicaraguaner sind zusammen mit der aus Deutschland stammenden Sozialpädagogin Karen Allgeier seit dem 27. August im Oberbergischen zu Besuch, um von den Erfolgen des Projekts und ihren persönlichen Erfahrungen zu berichten.


[Die Gäste aus Ometepe erzählen ihre Geschichten.]

Heute wurden sie von Landrat Hagen Jobi im Kreishaus empfangen, der ihnen zunächst den Ausblick auf Gummersbach vom Dach des Kreishauses zeigte. Anschließend stellten die Gäste dem Landrat kurz ihren beruflichen Werdegang vor und präsentierten Fotos von ihren Familien und Häusern. Diplom-Betriebswirt Luis Enrique Barahona berichtete, er habe Grund- und Oberschule besucht und dann über das Projekt ein Stipendium erhalten, was er nun nach der Ausbildung nach und nach zurückzahlt, um auch anderen Menschen die finanzielle Unterstützung zu ermöglichen. Heute arbeitet er an der Rezeption eines Hotels. Mittlerweile profitierten bereits 207 junge Leute von dieser Begabtenförderung, von denen 42 einen Universitätsabschluss vorweisen können und bisher 15 eine Diplomarbeit schreiben konnten.


Mercedes Hernández Gutiérrez, Vorschullehrerin von 22 Schülern, betonte, wie wichtig es ihr sei, die nicaraguanische Kultur weiterzugeben und zeigte ein Bild, auf dem sie den Kindern das Folklore-Tanzen beibringt. Auch die Anschaffung der traditionellen Kleidung sei vom Ometepe-Projekt finanziert worden. Karen Allgeier – seit einiger Zeit selbst nicaraguanische Staatsbürgerin – konnte ebenfalls über ihre Arbeit berichten: „Momentan steht die Vermittlung des Themas Umweltschutz im Vordergrund“. Recycling, Baumschule und das Anlegen von Gemüsebeeten seien nur ein Teil der Projekte, die sie betreue.


[Der Blick vom Dach des Kreishauses.]

Neben den vielen Beispielen für soziale Unterstützung, wurden auch die medizinischen Fortschritte genannt; die Förderung von Gebieten wie Zahnmedizin, Neurologie, Physiotherapie und die Behindertenbetreuung befänden sich momentan in der Entwicklung, so Alcides Flores Guillén.

Hagen Jobi bedankte sich bei den Gästen für ihre Vorträge: „Ich bedaure, dass nur ich das jetzt gehört habe. Ich kenne viele, die hätten dabei sein müssen“. Seinen Dank sprach er auch den beiden Initiatoren Monika und Michael Höhn aus, die ihr „Herzblut“ mit einbringen und betonte weiterhin, dass die Zusammenarbeit auch nur klappen könne, weil man auf gute Menschen in Ometepe getroffen sei. Als Gastgeschenk überreichten die Besucher am Ende des Empfangs das „Licht der Armen“, eine mit Kerosin gefüllte Konservenbüchse mit einem Docht, welches in Ometepe in den Haushalten ohne Strom für Helligkeit sorgt.

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