Gummersbach - Gestern Abend gastierte das Bee-Gees-Musical „Massachusetts“ im Stadttheater und brachte das Publikum mit den weltberühmten Hits der Gibb-Brüder zum Tanzen.

Von Michelle Grebe

Bei den ersten Takten von "Saturday Night Fever" konnte sich das Publikum im Gummersbacher Stadttheater  am gestrigen Abend  nicht mehr auf den Sitzen halten. Das Brüdertrio „The Italian Bee Gees“ ließ die Karriere und Hits der Gibb-Brüder Robin, Barry und Maurice mit einer Multimedia-Show und Livemusik Revue passieren. Das musikalisch-biographische Musical „Massachusetts“ begab sich auf eine Zeitreise zu den wichtigsten Stationen in der Geschichte der erfolgreichsten Familienband aller Zeiten. 



Beginnend im Jahr 1967 mit dem ersten großen internationalen Erfolg „To Love Somebody“ über den Soundtrack für „Saturday Night Fever“ bis zum Erfolgshit „You win again“ aus dem Jahre 1987, porträtierten Fotos, Videoclips und Interviewausschnitte die Entwicklung und das Tourleben der britisch-australischen Popgruppe. „Massachusetts“ trägt den Untertitel „In Memoriam to Robin and Maurice Gibb“. Verschiedene Filmsequenzen widmeten sich den bereits verstorbenen Mitgliedern.


[Eine gewisse Ähnlichkeit mit den Originalen ist den "Italian Bee Gees" nicht abzusprechen.]

Begleitet wurde das Musical vom BBC-Radio-DJ Brian Goodwood, gespielt von Jesse Garon, der eine Show am Silvesterabend des Jahres 1999 moderierte und in dieser mit den Songs der Bee Gees in das neue Jahrtausend startete. Jesse Garon schrieb zudem vergangenes Jahr das Libretto, mit dem die „Italian Bee Gees“ dieses Jahr auf Tournee gegangen sind, und war für die Inszenierung zuständig.

Ein Höhepunkt  war der Auftritt von Blue Weaver, der die Bee Gees über viele Jahre am Keyboard begleitete und Tour-Anekdoten erzählen konnte. Von 1975 bis 1982 war der gebürtige Brite mit der Band unterwegs und produzierte viele Songs, bei denen er auch selbst mitschrieb. Zu dieser Zeit übertrafen die Bee Gees in den Staaten den Rekord der Beatles mit sechs aufeinanderfolgenden Nummer 1-Hits, der Soundtrack zum Disco-Film „Saturday Night Fever“ schrieb Musikgeschichte und ist eines der meistverkauften Alben aller Zeiten. Der unverkennbare Falsettgesang wurde zum Markenzeichen des Trios.



Die Gibbs glänzten jedoch nicht nur durch ihre Eigenkompositionen, sondern blieben auch durch die Zusammenarbeit mit anderen Weltstars im Gedächtnis ihrer Anhänger. Bei den Liedern von Céline Dion wurden die „Italian Bee Gees“ von Laura Ugolini und Letizia Mongelli gesanglich unterstützt.  Die Band, bestehend aus Danilo Chiarella am Bass, Ivan Avicolli an der Gitarre, Roberto Risorto am Keyboard und Antonio Chiarella am Schlagzeug, spielte die Lieder originalgetreu nach und erntete stehende Ovationen.

Um nicht nur die Ohren, sondern auch die Augen zu verwöhnen, brachte Patrick Dudek, der als bester John-Travolta-Tänzer Deutschlands gilt, das Publikum bei „You should be dancing“ in Tanzlaune. Sehr gefühlvoll zeigte er sich mit seiner Partnerin Nadine Sudler bei „How deep is your love“. Zum großen Finale bei „Stayin’ Alive“ erhielt die Gruppe oberbergische Unterstützung durch eine Gruppe der Tanzschule Michael Höchst, die mit schrillen Outfits und den richtigen Bewegungen den gelungenen Farbtupfer beim beeindruckenden Finale bildeten.  Im Anschluss ging für viele Fans ein Traum in Erfüllung, als sich die Musiker inklusive Blue Weaver Zeit für eine Autogrammstunde nahmen.