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Ein Siebenmeter ins Glück

pn; 7. Oct 2018, 15:35 Uhr
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Ein Siebenmeter ins Glück

pn; 7. Oct 2018, 15:35 Uhr
Oberberg - Gelpe/Strombach II feiert ersten Saisonsieg - Nümbrecht II zahlt in Übach Lehrgeld - CVJM II wird von Wallefeld abgefertigt - Die Handball-Landesliga wird präsentiert von 'Opel Ley'. (AKTUALISIERT)
HSG Euskirchen – HC Gelpe/Strombach II 26:27 (12:15).


Balsam für die geplagte HC-Seele war der erste Saisonsieg der oberbergischen Spielgemeinschaft. Nachdem es für die Gäste in den ersten vier Auftritten einige schallende Ohrfeigen gehagelt hatte, gab es für die Mannschaft von Eduard Debnar beim ebenfalls sieglosen Verbandsligaabsteiger aus Euskirchen endlich Grund zum Jubeln. Das allerdings auch ein wenig glücklich, wie der HC-Coach in seiner Analyse zugeben musste. „Den letzten Siebenmeter pfeift nicht jeder Schiedsrichter“, war er ehrlich. Marius Euteneuer war das allerdings gänzlich egal und verwandelte eiskalt nach dem Schlusspfiff. „Das Spiel hätte auch Unentschieden ausgehen können, aber wir nehmen diese Punkte gerne mit“, berichtete Debnar von einer Partie, in der sein Team über weite Strecken geführt hatte. Bis zum 10:10 (19.) tasteten sich beide Mannschaften noch ab, ehe vier Treffer in Folge das Pendel deutlich zu Gunsten der Gäste ausschlagen ließen.


Die HC-Defensive stand weitestgehend sicher, allerdings haperte es an der eigenen Chancenverwertung. Insbesondere die drei liegen gelassenen Siebenmeter sollten noch weh tun. Bis zum 18:22 (45.) machten die Oberberger trotzdem vieles richtig, ließen sich dann aber ein wenig von der aufkommenden Härte der Hausherren aus dem Tritt bringen. „Da haben wir unsere spielerische Linie verloren, zum Glück aber nie die Köpfe hängen lassen“, sah Debnar nach dem 23:22 (52.) eine umkämpfte Schlussphase bis zum besagten letzten Strafwurf. „Letztlich war das ein Sieg des Willens. Diese beiden Punkte dürfen wir erst einmal genießen, müssen nun aber auch nachlegen. Wir hatten in unserem Spiel noch genügend Fehler, an denen wir arbeiten können“, wollte der Coach aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung keinen Spieler hervorheben.


HC Gelpe/Strombach: Fynn Schürmann (7), Julian Kolken (5), Marius Euteneuer (5/3), Michel Töpfer (4), Timo Biesenbach, Jan Höfer (je 3).




VfR Übach-Palenberg – SSV Nümbrecht II 32:29 (17:12).


Mit dem letzten Aufgebot reiste die Landesligareserve des SSV Nümbrecht an die holländische Grenze. SSV-Coach Elmar Heinrichs musste nicht nur auf seinen Amtskollegen Markus Laegner verzichten, sondern hatte auch gerade einmal zehn Spieler im Gepäck. „Wir sind mit einer etwas besseren A-Jugend aufgelaufen“, hatte Heinrichs mit Tim Lefherz und Rene Nitschmann lediglich zwei alte Hasen an Bord. Und die oberbergischen Jungspunde zahlten gerade im ersten Durchgang viel Lehrgeld. Die beschwerliche Anreise durch die Sperrung rund um den Hambacher Forst in den Knochen zeigte ebenso Wirkung, wie der glatte harzfreie Ball. „Nichts von dem, was wir uns vorgenommen hatten, funktionierte. Das war Schlafwagenhandball im ersten Durchgang“, ärgerte sich Heinrichs.


Bis zum 8:7 (20.) konnten schwache Hausherren daraus allerdings noch keinen Nutzen ziehen. Nach einem VfR-Zwischensprint lagen die Oberberger zur Pause aber mit fünf Toren hinten. Frisch aus der Kabine versuchte es Nümbrecht mit einer extrem offensiven Deckung – mit Erfolg. Der Übacher Vorsprung schmolz schnell zum 22:20 (39.) dahin und agile Gäste eroberten zahlreiche Siebenmeter, die allerdings weitestgehend ungenutzt blieben. Spätestens als der gut aufgelegte Torben Lang den insgesamt sechsten Strafwurf beim 29:24 (52.) liegen ließ, war die SSV-Niederlage in Stein gemeißelt. „Die Jungs haben gekämpft wie die Löwen, waren aber leider zu unerfahren. Das war eine unnötige Niederlage“, urteilte Heinrichs und verteilte noch ein Sonderlob für den starken Robin Donath.


Nümbrecht: Torben Lang (7), Robin Donath (6), Benedikt Opitz (6/1), Lucas Koch (4), Marcel Miebach (3/1), Jan Witthaut (2), Tim Lefherz (1).


TV Wallefeld – CVJM Oberwiehl II 28:16 (13:7).


Ein wenig ratlos hinterließ die junge CVJM-Equipe ihren Trainer Nils Hühn im Derby beim TV Wallefeld. „Es wäre schön, wenn es nur an der frühen Anwurfzeit gelegen hätte. Aber nach dem schwachen Spiel in Düren war das schon der zweite erschreckende Auftritt auswärts, bei dem wirklich alle Spieler durch die Bank schwach agiert haben“, konnte er sich die hilflose Leistung nur schwer erklären. Ganz anders dagegen die Laune bei Wallefelds Coach Jörg Beger: „Wir haben uns endlich einmal für eine gute Leistung auch belohnt.“ Bis zum 4:4 (12.) agierten beide Teams noch auf Augenhöhe, auch weil die Hausherren nach den letzten Niederlagen zunächst verunsichert wirkten und aus der Schwäche Oberwiehls nichts zu machen wussten. Doch nachdem sich die Defensive steigerte, wuchs der Vorsprung über 10:6 (23.) stetig zum 13:7-Pausenstand an.


Oberwiehl bekam dagegen die rechte TVW-Seite überhaupt nicht unter Kontrolle, probierte zahlreiche Deckungssysteme durch, allerdings ohne Erfolg. Lukas Dick und Jascha Hartmann trafen auch im zweiten Durchgang nach Belieben. Über 19:11 (42.) und 24:14 (51.) sollte der Heimsieg des Aufsteigers zu keiner Zeit in Gefahr geraten. „Gegen ein zugebenermaßen sehr junges CVJM-Team standen wir kompakt und haben sie mit unserer Körperlichkeit beeindrucken können“, freute sich Beger bereits auf den anschließenden Besuch auf dem Wallefelder Oktoberfest. Hühn blieb dagegen nur das Wundenlecken: „Selbst die kurze gute Phase nach der Pause hat uns keinen Auftrieb gegeben. Mit einer normalen Leistung meiner Mannschaft wäre hier wesentlich mehr möglich gewesen.“


Wallefeld: Lukas Dick (9), Jascha Hartmann (6), Ben Sommer (6/1), Tim Sauermann (3), Max Meinerzhagen, Stefan Hildebrandt, Thomas Wieschalla, Daniel Rodriguez (je 1).


Oberwiehl: Phil Nückel (4), Johannes Schneevogt (4/3), Alexander von Weschpfenning, Daniel Rischikov (je 2), Jan Bluhm (2/2), Jens Barf, Lars Arenz (je 1).
  
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