Bild: privat --- Martina Henneberger bei der Arbeit als Fußpflegerin.
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Durch das ganze Leben getragen
Wiehl Martina Henneberger ist medizinische Fußpflegerin und arbeitet seit einem Jahr ehrenamtlich im Johannes-Hospiz Oberberg in Wiehl.
Die Füße tragen den Menschen durch sein ganzes Leben, sagt Martina Henneberger. Sie befördern Lasten, gehen weite Wege und geben Halt. Die Pflege und die Behandlung der Füße hat sich Henneberger daher nicht nur zum Beruf gemacht, als medizinische Fußpflegerin ist sie außerdem seit einem Jahr ehrenamtlich im Johannes-Hospiz Oberberg der Johanniter in Wiehl engagiert. Dort hilft sie den Bewohnern, wenn sie ihr Können benötigen. Die Zeit nehme ich mir, sagte die Fußpflegerin. Denn schließlich verfüge sie noch darüber. Die Menschen im Hospiz wissen dagegen nicht, wie viel Zeit ihnen noch bleibt.Und darum möchte sie ihnen ihre Arbeit auch schenken: Ich werde Menschen am Lebensende doch nichts mehr berechnen. Zudem bereite ihr dieses Ehrenamt auch Freude. Das Zuhören und die Gespräche mit den Hospizbewohnern gehören ebenfalls zu ihrem Ehrenamt. Die Menschen erzählen mir aus ihrem Leben, sie blicken zurück und beschreiben manchmal Versöhnungen und die Aussprachen, die sie nun führen. Und das lasse sie selbst bewusster auf ihr eigenes Leben blicken: Immer wieder wird mir klar, dass das Leben endlich ist und Stress und Ärger nicht immer notwendig sind.
Einer an Krebs erkrankten Dame lackiert sie im Hospiz regelmäßig die Nägel in
einem leuchtenden Rot. Am Lebensende ist jeder Tag wichtig, und in dieser Zeit möchten die Menschen gepflegt sein und sich wohlfühlen, das hat die Fußpflegerin bei ihrem Ehrenamt im Hospiz oft erlebt. Manche Menschen sind vielleicht vor lauter Arbeit und dem Sorgen um andere nicht immer dazu gekommen, sich zu pflegen, und sie nehmen sich nun am Lebensende bewusst selbst in den Blick.