Bilder: Andrea Buhtz --- Deutlich mehr Demonstranten als in den Vorjahren nahmen am Ostermarsch teil.
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Die Stimmung kippt
Gummersbach Nicht nur das gute Wetter verhieß einen guten Erfolg, auch die rege Teilnahme am gestrigen Ostermarsch ließ auf eine Meinungsänderung der Bevölkerung zur Atompolitik deuten.
Bunte Fahnen in der Luft, auf denen einem eine rote Sonne entgegen lachte und ein Traktor mit Anhänger, der durch die Innenstadt fährt. Begleitet von neugierigen Blicken zog der Ostermarsch gestern Vormittag von Steinenbrück bis zum Lindenplatz in Gummersbach. Die Teilnehmer des Marsches hatten es auf einen friedlichen Protest abgesehen und sammelten sich mit guter Laune, um das musikalische Programm und die Reden mitverfolgen zu können.Während bei den Märschen der vorigen Jahren in Oberberg nur etwa 50 Bürger mitliefen, verdoppelte sich die Zahl in diesem Jahr. Den Zuwachs erklärte sich Kundgebungsleiter Gerhard Jenders durch das aktuelle Thema Fukushima. Wir erhoffen uns natürlich, dass es jetzt jedes Jahr mehr werden und dadurch die Stimmung in der Regierung dahingehend kippt, dass die Atomkraftwerke auch wirklich abgeschaltet werden. Die Fahnen machten klar, wogegen der Ostermarsch protestierte: Keine Atomkraft mehr. Aber das war nicht der einzige Punkt. Auch gegen eine Beteiligung Deutschlands an den Kriegen in Libyen und Afghanistan wurde sich mit einem eindeutigen Nein erhoben.
Neu war die Beteiligung der IG-Metall durch den ersten Bevollmächtigten in Oberberg Werner Kusel. Dabei ordne sich die Gewerkschaft politisch aber nicht ein.. Wir sind überparteilich, für uns geht es nur um das Ziel, erklärte Kusel. Das gemeinsame Ziel, ein Ausstieg aus der Atomenergie, wollte auch die Gewerkschaft unterstützen, denn das Moratorium der Regierung sei auch aus Sicht der IG-Metall nur ein politisches Manöver.