Bild: Archiv --- Während Peter Koester das Ergebnis als Sieg für Waldbröl verbucht, wertet Jörg Bukowski das Resultat nur als Teilerfolg.
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Vierzügigkeit kommt, Oberstufe dafür nicht
Morsbach/Waldbröl Die Bürgermeister Bukowski und Koester konnten sich auf einen Kompromiss einigen, dem auch die Bezirksregierung zugestimmt hat. Wirklich begeistert ist man in Morsbach jedoch nicht.
Im Schulstreit um die Gemeinschaftsschule in Morsbach haben sich Morsbach und Waldbröl mit der Bezirksregierung Köln auf eine Lösung geeinigt. Beide Kommunen sind aufeinander zugegangen, damit eine vierzügige Gemeinschaftsschule zum kommenden Schuljahr an den Start gehen kann. So erklärte Waldbröl sich damit einverstanden, Kinder der Sekundarstufe I in Morsbach beschulen zu lassen, während Morsbach auf die Errichtung einer gymnasialen Oberstufe gänzlich verzichten wird.Bereits am vergangenen Freitag trafen sich die Bürgermeister aus Morsbach und Waldbröl mit Vertretern der Bezirksregierung Köln. Ziel war es, die Gründung einer Gemeinschaftsschule in Morsbach zu ermöglichen. Uns ging es immer nur gegen die Einrichtung einer Oberstufe in Morsbach und in dem Punkt haben wir uns durchsetzen können, wertete Waldbröls Bürgermeister Peter Koester das Ergebnis positiv. Die angestrebte Klage sei damit obsolet, da der Bewilligungsbescheid nun nachträglich geändert wurde. Ich denke, wir haben beide etwas davon. Morsbach hat eine gewisse Bestandssicherheit, da auch Waldbröler Schüler zur Gemeinschaftsschule gehen können. Und die Oberstufe bleibt hingegen weiter bei uns.
Zufrieden, aber nicht glücklich, zeigte sich sein Morsbacher Amtskollege Jörg Bukowski. Er sei sicherlich nicht begeistert, aber der Fokus lag vor allem auf der Wiederherstellung eines regionalen Konsens. Nach wie vor bin ich mir sicher, dass die Waldbröler Klage keine Chance vor Gericht gehabt hätte, gab er sich zerknirscht. In den kommenden Wochen wolle er Gespräche mit Koester darüber führen, inwieweit es eine Oberstufengarantie für Morsbacher Gemeinschaftsschüler auf einer Waldbröler Schule geben kann. Ähnliche Verhandlungen will er mit Reichshof vorantreiben.
Der Weg für die Errichtung der Gemeinschaftsschule ist damit frei. Schulministerin Sylvia Löhrmann hat heute ihr Einverständnis zu dieser Vereinbarung erklärt. Das Landesministerium für Schule und Weiterbildung hat seinen ursprünglichen Genehmigungsbescheid für eine Gemeinschaftsschule in Morsbach entsprechend modifiziert. 95 Kinder werden somit im nächsten Schuljahr an der Hahnstraße unterrichtet. Für Regierungspräsidentin Gisela Walsken ein toller Erfolg: Ich bin sehr froh, dass wir gemeinsam den regionalen Konsens erreicht und Eltern und Kinder nun Gewissheit für ihre Schulwahl haben. Der entsprechende Bescheid soll in den nächsten Tagen im Rathaus eintreffen.
Kommentar: Wer hat eigentlich gewonnen?