ARCHIV
Offene Briefe zur Gesamtschul-Diskussion in Morsbach
Morsbach Jan Schumacher von der BFM und Tobias Schneider von der SPD Morsbach wenden sich an den Landtagsabgeordneten Bodo Löttgen und Schulministerin Barbara Sommer.
Sehr geehrte Frau Ministerin Sommer,die Schulsituation in Morsbach, Oberbergischer Kreis, ist Ihnen und Ihrem Haus sehr vertraut.
Ihr Staatssekretär, Herr Wienands, ist vor Ort gewesen, und ihm ist der Verfahrensstand sicher hinreichend bekannt.
Im Interesse der Zukunft der Gemeinde Morsbach bitten wir Sie eindringlich von Ihrer Weisungsbefugnis gegenüber Ihrer nachgeordneten Behörde, der Bezirksregierung Köln, Gebrauch zu machen und die Rücknahme des Antrages auf Zulassung der Berufung gegen das Urteil des VG Köln vom 09.12.2009 zur Zulassung der Errichtung einer Gesamtschule in der Gemeinde Morsbach zu verfügen.
Es ist so offensichtlich, dass der Antrag erfolglos bleiben wird bzw. das OVG das sehr abgewogene Urteil des VG Köln bestätigen wird, dass dieses Unterliegen einer Blamage gleichkommen wird.
Die Bevölkerung und ( ) gehen alle von einem politisch motivierten Handeln aus.
Die bisher bekannt gewordene Argumentation der Bezirksregierung zum Antrag auf Zulassung der Berufung ist im Verfahren bereits ausführlich vorgetragen worden, wurde von der zuständigen Kammer des Verwaltungsgerichtes geprüft und als nicht durchgreifend verworfen.
Soweit die Bezirksregierung von zukünftig nicht ausreichenden Schülerzahlen für eine Gesamtschule ausgeht, können auch Haupt- und Realschule nicht mehr existieren. Ohne Einpendler wäre die Realschule schon heute im Bestand gefährdet.
Es kann nicht in Ihrem Interesse sein, den Schulstandort Morsbach von der Landkarte zu wischen.
Agieren Sie bitte umgehend im Morsbacher Interesse.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre SPD Morsbach
Tobias Schneider, Morsbach
Sehr geehrter Herr Löttgen,
es ist unfassbar, mit welcher Ignoranz Sie auf Hilfegesuche Ihrer Wähler reagieren. Sie sind ein vom Volk gewählter Volksvertreter. Aber anstatt das Volk zu vertreten, das eindeutig die Errichtung einer Gesamtschule wünscht, lassen Sie es im Stich. Sie ignorieren Ratsbeschlüsse, Elternbefragungen, Unterschriftenaktionen und nun auch das Gerichtsurteil. Sie begründen ihre Ablehnung damit, dass für Sie die Sicherheit der Eltern im Vordergrund stehe. ( )
Wir kämpfen seit über einem Jahr für die Errichtung der Gesamtschule in Morsbach und haben uns alle mit dem Thema ausgiebig befasst. Es ist allein schon eine Schande, dass Sie der Aufgabe, das Volk zu vertreten, nicht gerecht werden. Aber den Bürgerwillen zu ignorieren, mutwillig in Kauf zu nehmen, dass die Gemeinde Morsbach in ihrer Entwicklung stehen bleibt, ist wahrlich eine Unverschämtheit. Ferner schreiben Sie, die CDU Morsbach sowie die Landesregierung wäre nicht gegen die Gesamtschule Morsbach aber warum müssen wir dann den Klageweg bestreiten? Bitte erklären Sie es mir!
Herr Löttgen Setzen 6 ! Sie haben Ihren Job nicht verstanden! Sie wurden gewählt um das Volk, um die Bürgerinnen und Bürger zu vertreten und nicht das Programm der CDU. Auch als Landtagsabgeordneter muss man jeden Tag noch in den Spiegel schauen können.
Die Morsbacher wünschen sich eine Gesamtschule und werden dafür auch weiter kämpfen. Vielleicht überdenken Sie einfach noch mal Ihre Motive im Mai nochmals für den Landtag zu kandidieren.
Mit freundlichen Grüßen
Jan Schumacher, BFM-Ratsmitglied, Morsbach
Leserzuschriften geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die unserer Leser. Die Redaktion behält sich vor, beleidigende, verleumderische, diskriminierende oder unwahre Passagen zu entfernen, Texte zu kürzen und gegebenenfalls nicht zu veröffentlichen.