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Offener Brief zur Gesamtschuldiskussion in Morsbach
Morsbach Der SPD-Kandidat für den oberbergischen Kreissüden, Dr. Roland Adelmann, äußert sich zum Besuch des Regierungspräsidenten Hans-Peter Lindlar an den Morsbacher Schulen und stellt einige Fragen an den RP.
Mit Interesse und Kopfschütteln gleichermaßen habe ich die Berichterstattung über Ihren Informationsbesuch in Morsbach gelesen. Verwundert war ich in diesem Zusammenhang über den Eiertanz den Sie bezüglich der Form Ihres Besuches aufführten. War es nicht ein offizieller Auftritt, zu dem in der Regel nach Prinzipien von Anstand und Respekt gegenüber gewählten Repräsentanten auch Bürgermeister Jörg Bukowski gehört hätte? Oder brauchten Sie einen Vorwand um Herrn Bukowski nicht dabei zu haben? Nicht offiziell, was heißt das? Sind Sie etwa mit Ihrem Privatwagen oder gar mit dem Fahrrad gekommen?Sollte es der Dienstwagen gewesen sein, was Ihnen ja auch zusteht, dann stehen Sie doch dazu, dass Sie als Dienstvorgesetzter in einer Mittelbehörde jede staatliche Einrichtung in Ihrem Regierungsbereich besuchen können wann Sie wollen. Zur Klarstellung haben Sie ja im anschließenden Pressegespräch die Katze aus dem Sack gelassen und bekannt für die Landespolitik zu sprechen. Mit dieser somit offensichtlich parteipolitisch motivierten Visite in Morsbach, haben Sie jeglichen Respekt vor der mehrfach mehrheitlich dokumentierten Ratsentscheidung für eine Gesamtschule vermissen lassen. Besser wäre eine inhaltliche Auseinandersetzung mit den Gesamtschulbefürwortern gewesen.
Und was sollte diese Nebelkerze mit dem beiläufigen Hinweis, dass sich alle Lehrer neu bewerben müssen? Sind die Lehrerinnen und Lehrer in Morsbach nicht Landesbeamte, die den normalen Regelungen unterliegen? Sie haben sich folglich kein Bild von der Stimmung verschafft, sondern Stimmung gemacht! Von einem Regierungspräsidenten hätte ich in diesem Fall einen differenzierteren Auftritt erwartet.
Dr. Roland Adelmann, Wiehl
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