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Schulpolitik in Gummersbach: Zusammenarbeit statt Konfrontation
Gummersbach Politik will praktikable Lösungen statt ideologie-belasteter Debatten in der Schulpolitik - Hauptschule Strombach und Realschule Steinberg sollen am Standort Strombach zusammengefasst werden.
Im Vorfeld der Schulausschussitzung vom Donnerstagabend war viel gemunkelt worden, Gerüchte machten die Runde, aber auch Ankündigungen von Schul-Zusammenlegungen. Proppenvoll war aus diesen Gründen der Ratssaal in Gummersbach, als über die Schulstrukturen der kommenden Jahre debattiert wurde. Ergebnis der langen Dispute ist, dass der Schulentwicklungsplan nun zunächst in den Fraktionen beraten werden soll, ehe er am 6. Oktober beschlossen wird. Zwei Baustellen hat die Stadtpolitik bis dahin zu lösen.Da ist zum einen die Zukunft der Katholischen Grundschule in Dieringhausen. Die soll enger mit der Gemeinschaftsgrundschule zusammenarbeiten was im Prinzip nicht schwierig ist, denn beide Schulen teilen sich schon heute einen Schulkomplex. Grund dafür sind die mittelfristigen Schülerzahlen, die eine Verringerung von der derzeitigen Vierzügigkeit auf eine Zweizügigkeit nach sich ziehen könnte. Bei einer Zusammenarbeit beider Schulen würde zumindest eine Dreizügigkeit gewährleistet bleiben. "Ein Grundschulverbund mit zwei Teilstandorten und einer gemeinsamen Leitung ist für alle Seiten das Beste", meinte Bürgermeister Frank Helmenstein. Sprecher der katholischen Grundschule hatten zuvor nachdrücklich darauf verwiesen, dass aus ihrer Sicht eine konfessionelle Grundschule mit der Vermittlung christlicher Werte erhalten werden müsse.
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Eine enge Zusammenarbeit ist auch für die Hauptschule Strombach und die Realschule Steinberg geplant. Bekanntlich ist die zweizügige Zukunft der Hauptschule angesichts sinkender Schülerzahlen gefährdet. "Aber mittelfristig ist auch die Realschule Steinberg von dieser Entwicklung betroffen", so Helmenstein. Deshalb gibt es jetzt Überlegungen, beide Schulen am Standort Strombach zusammenzufassen und dort beide Schulabschlüsse zu ermöglichen. "Es gilt, den Tunnelblick für die eigene Schule zu öffnen und Solidarität zu üben", erwartet Helmenstein Diskussionen über diese Entscheidung.
Auch die Wiederreinführung von Grundschulbezirken wird in der Verwaltung überlegt, um auf diese Weise alle zehn Grundschulen im Stadtgebiet erhalten zu können. "Wir werden auf keine Schule verzichten." Und Helmenstein erteilte auch Überlegungen eine rigorose Absage, auf ein Gymnasium zu verzichten. "So etwas ist mit mir nicht machbar", so der Rathauschef.