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Neue Grundgebühr für Schmutzwasser

nh; 24. Feb 2012, 14:04 Uhr
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Neue Grundgebühr für Schmutzwasser

nh; 24. Feb 2012, 14:04 Uhr
Waldbröl - Die jährliche Grundgebühr beträgt 116 € pro Hausanschluss und gilt rückwirkend seit Jahresbeginn - Einführung ist auf zurückliegende Investitionen in die Restkanalisation zurückzuführen - Gebühr soll bis 2021 stabil bleiben.
Von Nils Hühn

Mit dem einstimmigen Beschluss auf der Ratssitzung der Stadt Waldbröl am 15. Februar tritt die neue Grundgebühr für Schmutzwasser rückwirkend zum 1. Januar 2012 in Kraft. Somit fällt je Hausanschluss eine fixe, jährliche Gebühr von 116 € an. Im gesamten Stadtgebiet gibt es rund 5.800 Hausanschlüsse. Die Bescheide für das vergangene Jahr mit den Abschlagzahlungen für 2012 gehen im März raus. Bürgermeister Peter Koester und Stadtwerke-Geschäftsführer Axel Reuber erklärten die Einführung der Grundgebühr für „alternativlos“.


[Bild: Nils Hühn --- Bürgermeister Peter Koester (links) und Stadtwerke Geschäftsführer Axel Reuber vor einem Plan des Waldbröler Kanalnetzes.]

Ausschlaggebend für die Einführung der Schmutzwasser-Grundgebühr waren die großen Investitionen, die die Stadtwerke in den Jahren 2007, 2008 und 2009 bei der Restkanalisation getätigt haben. „Insgesamt wurden rund 17 Millionen Euro verbaut“, so Reuber. 90 Prozent der Investitionssumme wurde über Darlehen finanziert. Aufgrund der zeitgleichen Gebührenbereinigung sanken die Gebühren (siehe Grafik A), während die Kredite des Abwasserwerks stiegen. „Dieses Loch müssen wir jetzt wieder füllen“, erklärte Reuber weiter. Derzeit belaufen sich die Schulden auf 33 Millionen Euro. Mit der „notwendigen Gebührenanpassung“ soll dieser Schuldenberg bis 2021 auf unter 25 Millionen Euro sinken, so die Vorstellung Reubers.


[Grafik A: Die rosa Kurve beschriebt die Gebührenentwicklung eines fünfköpfigen Waldbröler Musterhaushalts. Die blaue Linie zeigt die Kredite des Abwasserwerks.]

Dabei ist dem Geschäftsführer der Stadtwerke wichtig, dass das Kanalnetz im gesamten Stadtgebiet auf diese Weise nachhaltig gesichert ist. Des Weiteren werden auch in den kommenden Jahren Investitionen getätigt, um die hohe Qualität der Kanäle zu gewährleisten. „Mit der Grundgebühr wird eine langfristige Gebührenstabilität angestrebt, der Abbau der Schulden ermöglicht und die Qualität der Entsorgung gewährleistet“, so Reuber zusammenfassend.


Bürgermeister Peter Koester betonte, dass die Lösung mit der Grundgebühr die sozialste gewesen sei. „Das Problem war nicht anders zu lösen. Auch wenn die Gebühr nun Menschen trifft, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen.“ Auch der demografische Wandel sei bei den Überlegungen zur Einführung der Gebühr mit eingeflossen. Dadurch, dass die Gebühr pro Hausanschluss erhoben wird, bleiben die Einnahmen durch die Gebühr relativ stabil und sind nicht abhängig von der Einwohnerzahl oder der Wassermenge. „Wir machen es für die Stadt, um langfristig ein funktionierendes Kanalnetz sicherzustellen“ so Koester.

Neben der Einführung der Grundgebühr und den damit fälligen Mehrkosten konnte aber auch ein entscheidender Gebührensatz gesenkt werden. Für Niederschlagswasser müssen die Bürger zwölf Cent pro Quadratmeter weniger zahlen. Abschließend wies Reuber daraufhin, dass die Gebühren für einen fünfköpfigen Musterhalt durch die Einführung der Schmutzwasser-Grundgebühr auf dem Niveau von 2007 liegen. „Zum jetzigen Zeitpunkt gehen wir davon aus, dass die Gebühren bis 2021 stabil bleiben werden“, erklärte Reuber, der an seinem Geburtstag die Waldbröler Bürger lieber über eine Gebührensenkung informiert hätte.
  
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