Bilder: Fenja Jansen --- (v. li.) DLRG-Vorsitzender André Schäfer, Geschäftsführer Stephan Küpper, Schulleiterin Angela Harrock und Lehrer Oliver Voßwinkel unterzeichnen im Beisein der Schüler-Sanitäter den Kooperationsvertrag.
ARCHIV
Schüler-Sanitäter: Retter an der Schule und im Wasser
Gummersbach Heute unterzeichnete die Realschule einen Kooperationsvertrag mit der Gummersbacher Ortsgruppe des DLRG Dadurch erhalten die freiwilligen Schüler-Sanitäter die Möglichkeit, sich kostenlos zum Rettungsschwimmer ausbilden zu lassen.
Verletzen sich Schüler der Gummersbacher Realschule am Hepel oder werden krank, gehen sie in das Lehrerzimmer und drücken einen großen roten Knopf Einsatz für den Schulsanitätsdienst. Die Schüler-Sanitäter holen das Kind ab, kümmern sich um die Erstversorgung, benachrichtigen die Eltern und leiten weitere Schritte ein. Durch den heute zwischen der Schule und der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) geschlossenen Kooperationsvertrag steht den Sanis nun die Möglichkeit offen, nicht nur zu Rettern in der Schule, sondern auch zu Rettern am und im Wasser zu werden.Ausgebildet werden die Schüler-Sanitäter von Lehrer Oliver Voßwinkel, der über eine Ausbildung als Rettungssanitäter und Erste-Hilfe-Breitenausbilder verfügt. Jeden vierten Samstag im Monat unterrichtet er die Schüler, die alle freiwillig am Sanitätsdienst teilnehmen, acht Stunden lang. Theoretische und praktische Übungen stehen auf dem Lehrplan: stabile Seitenlage, Druckverband anlegen, kleinere Verletzungen versorgen. An jedem Schultag haben zwei der aktuell 18 Schüler-Sanitäter Dienst, im Notfall verlassen sie auch den Unterricht, um sich um ihre Mitschüler zu kümmern. Dank der Kooperation mit dem DLRG können unsere Sanis nun mit Gegenständen trainieren, die in unserer Schule nicht vorhanden sind, freute sich Schulleiterin Angela Harrock. So stellt der DLRG leihweise eine Herz-Lungen-Wiederbelebungs-Maschine zur Verfügung. Auch Verbandskästen zum Üben, Einmalhandschuhe und andere Materialien werden gestiftet.

[Auch der stellvertretende Bürgermeister Jürgen Marquardt war zur Vertragsunterzeichnung erschienen und dankte den Schüler-Sanitätern für ihr Engagement.]
Der Geschäftsführer der DLRG-Ortsgruppe Gummersbach, Stephan Küpper, hatte dann noch weitere Überraschungen für die ehrenamtlichen Helfer parat: Im Derschlager Hallenbad, indem der Gummersbacher DLRG trainiert, können die Sanis kostenlos an einem Kurs zum Erwerb des Rettungsschwimmerabzeichens teilnehmen. Außerdem bot Küppers, der hauptberuflich als Feuerwehrmann arbeitet, eine kostenlose Brandschutzschulung und ein Feuerlöschtraining an. Auch zu einem Schnupperwachdienst an der Brucher mit Übernachtung und Grillen lud er die engagierten Schüler ein.
Die DLRG wurde gegründet, nachdem sich 1913 auf Rügen ein tragischer Unfall ereignete. 80 Menschen stürzten von einem Steg ins Meer, 16 von ihnen, darunter zwei Kinder, ertranken. Sie starben, obwohl zahlreiche Menschen den Vorfall vom Stand aus beobachteten denn zu dieser Zeit konnte kaum jemand schwimmen. Die DLRG machte es sich seitdem zur Aufgabe, Menschen im Rettungsschwimmen auszubilden. Im Vergleich zum Gründungsjahr 1913 ist die Zahl der Menschen, die in Deutschland pro Jahr ertrinken, bis 2012 um rund 92 Prozent gesunken. Trotz dieses sichtbaren Erfolges der Arbeit des DLRG, sind die Mitgliederzahlen rückläufig. Es gibt heute weniger junge Leute und die verbringen ihre Freizeit heute auch lieber anders, erklärte Küppers. Darum müssen wir die jungen Menschen möglichst früh ans Ehrenamt heranführen. Darin liegt für mich der Sinn dieser Kooperation.