Engelskirchen – Der Verschönerungsverein hat die Eingänge zum Eiskeller in Wiehlmünden wieder auf Vordermann gebracht – Früher lagerte dort Bier aus heimischer Produktion.

Von Daniel Beer

Das Kümmeleck dient leider schon länger nicht mehr als schönes Portal nach Wiehlmünden. Deshalb hat der Gemeinnützige Verein sich vor drei Jahren überlegt, die Eingänge zu dem historischen Eiskeller wieder aufzuhübschen, der kurz hinter dem Ortseingang aus Richtung Osberghausen auf der linken Straßenseite zu finden ist. Gestern wurde das Ergebnis offiziell präsentiert. Ein Schild gibt Informationen über den geschichtlichen Hintergrund.


[So sieht es hinter den Türen aus, die normalerweise verschlossen sind. Im Inneren haben es sich Fledermäuse gemütlich gemacht.]

Dr. Frank Gelhausen vom Verein konnte den Anwesenden viel über die Vergangenheit des gut 160 Jahre alten Eiskellers erzählen. Damals kam die Brauerei Auen ins Aggertal. Um das Bier zu kühlen, wurde im Winter Eis aus der Agger im Keller gelagert. In Stroh eingewickelt hielt sich das Eis dort über Monate. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Brauereibetrieb aufgegeben. In den 1930 Jahren lösten dann echte Kühlschränke den Eiskeller ab. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges dienten die beiden 15 beziehungsweise 35 Meter langen Räume, die mit einem Quergang verbunden sind, dann als Schutzbunker bei Luftangriffen.



Jetzt sehen die Eingänge wieder aus wie zu Ursprungszeiten. 6.000 Euro hat das Projekt gekostet. Der Vereinsvorsitzende Hartmut Töpler dankte besonders der Bürgerstiftung "Wir für uns“, die das Projekt förderte. Begehbar ist der Keller jedoch nicht, denn dort hat sich eine geschützte Fledermausart eingenistet. Nichts Ungewöhnliches, wie Bürgermeister Dr. Gero Karthaus erklärte: „Engelskirchen ist eine große Winterpension für Fledermäuse aus Nord- und Osteuropa.“ Zwischen 20 und 30 offene Stollen, in denen sich Jahr für Jahr Tiere einfinden, gibt es in der Gemeinde.