Bilder: Fenja Jansen --- Helfer und Mitglieder des Engelvereins: (v. li.) Eva Folz, Martina Kupper, die sechsjährige Anina, Ute Schmolke-Schmidt, Hildegard Tripp und Lukas Schlichtebrede.
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Ein Ort für Engel
Engelskirchen Am 15. Oktober 2015 soll das Erste Deutsche Engelmuseum eröffnet werden Damit erfüllt der Engelverein den Wunsch des verstorbenen Sammlers Johann Fischer Konzept und Pläne für den Neubau des Museums stehen bereits. (AKTUALISIERT)
Engelskirchen ist seit jeher ein Ort der Engel. Das Christkind ist hier zu Hause und jedes Jahr im Advent leuchtet der Engelskirchener Engel, der mittlerweile europaweit Markenschutz genießt, nicht nur aus den Schaufenstern zahlreicher Geschäfte, an Straßen und am Rathaus, auch auf der A4 weist er auf sein Zuhause hin. 2009 kamen weitere Engel dazu: Johann Fischer aus Kürten-Engeldorf schenkte dem eigens gegründeten Engelverein seine rund 15.000 Exponate umfassende Engelsammlung mit dem Wunsch, dass sie einst in einem Museum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Seine Sammlung ist im Guinness Buch der Rekorde offiziell als größte Engelsammlung der Welt eingetragen. Im vergangenen Jahr ist der Sammler gestorben. Am 15. Oktober 2015 wird sein Wunsch in Erfüllung gehen. Auf dieses Datum haben die Mitglieder des Engelvereins um den ersten Vorsitzenden Ralf Rother die Eröffnung des Ersten Deutschen Engelmuseums terminiert.[Helfer sind mit dem Verpacken der Exponate beschäftigt, die als Leihgabe an andere Museen gehen.]
Wind unter die Flügel bekam der Engelverein durch den Kunsthistoriker Prof. Dr. Dr. Ludwig Tavernier vom Institut für Kunstwissenschaften der Universität Koblenz, der ein Konzept für das Museum erarbeitete. Die Zusammenarbeit war nicht immer ganz konfliktfrei, aber letztendlich war es ein Geschenk für uns, dass sich ein solch renommierter Wissenschaftler mit seinem guten Namen für unsere Sache einsetzt, sagt Martina Kupper aus dem Vereinsvorstand. Auch der Kunsthistoriker kam zu dem Ergebnis: Ein Engelmuseum gehört nach Engelskirchen: Es gibt keinen Platz, der besser als Standort für das Deutsche Engelmuseum prädestiniert ist als Engelskirchen. Nur da, nirgendwo anders in Deutschland, kann dieses einzigartige Museum angesiedelt sein, so der Professor.
Angesiedelt wird das Museum auf dem Engels-Platz. Diese Adresse ist gesetzt, dazu gibt es keinen Plan B. Ein Engelmuseum gehört auf den Engels-Platz, so Eva Folz, Vorstandmitglied im Engelverein. Durch die Ansiedlung in unmittelbarer Nähe zum LVR-Industriemuseum würde sich auf dem Engels-Platz eine Museumsinsel bilden, führt Vorstandsmitglied Lukas Schlichtebrede einen weiteren Standortvorteil an. Verläuft alles nach Plan, wird für die Engel ein Neubau entstehen, dessen Grundriss der Vereinsvorsitzende Rother, Architekt von Beruf, bereits im Rat vorgestellt hat.
[Von Kunst bis Kitsch die Sammlung umfasst alle Sorten von Engeln.]
Gebaut werden soll das Museum mit einer geplanten Gesamtfläche von rund 470 Quadratmetern in unmittelbarer Nähe des Rathauses. Auf einer Ausstellungsfläche von rund 350 Quadratmetern sollen die Exponate in Schaukästen und Vitrinen ausgestellt werden, Schrifttafeln erläutern die jeweils dargestellte Entwicklung und Bedeutung der ausgestellten Engel. In einem Gruppenraum sollen moderne Medien bereitstehen, um beispielsweise Schulklassen unterhaltsam in das Thema einzuführen. Neben einem Café und einem Shop wird auf dem Außengelände ebenfalls eine Freiluftausstellung entstehen. Die Präsentation der Objekte ist als Dauerausstellung vorgesehen. Da aber nicht alle Exponate gleichzeitig gezeigt werden können und der Verein nicht nur die Fischer-Sammlung betreut, sondern immer wieder Exponate von privaten Sammlern bekommt, sind zusätzliche Sonderausstellungen geplant.
Neben dem Kunsthistoriker Ludwig sind es vor allem die Mitglieder und Helfer des Vereins, die für die Umsetzung des Traums vom verstorbenen Engelsammler Fischer sorgen. Jeden Dienstag und Mittwoch arbeiten ehrenamtliche Helfer im Lager an der Leppestraße an der Bestandsaufnahme der Exponate oder verpacken und verschicken die Engel, die als Leihgaben an andere Ausstellungen gehen. Der siebenköpfige Vorstand ist derzeit vor allem mit der Suche nach Sponsoren beschäftigt. Während Helfer noch gesucht werden, blickt man anderen Entwicklungen relativ gelassen entgegen: Der Rat muss noch die Änderung des entsprechenden Bebauungsplans ändern, damit der Museumsneubau wie geplant verwirklicht werden kann. Dem Wohlwollen der Engelskirchener Ratsmitglieder ist man sich beim Verein aber sicher schließlich wissen auch sie, dass ihre Gemeinde der Ort für Engel ist.
Bestellungen für den Leuchtengel werden auf dem Martinsmarkt in Ründeroth an diesem Wochenende entgegen genommen. Neue Produkte aus der Engelsmanufaktur werden auf dem Christkindlmarkt vorgestellt. Der Verein bietet ab dem 1. Dezember Gruppen-Führungen durch Lager und Manufaktur an. Wer an einer solchen Führung oder an einer Mitarbeit im Engelverein interessiert ist, wendet sich unter info@engelverein.de an die Vereinsmitglieder.