Bilder: Michael Gauger -- Allerlei Fahrzeuge gab es zum zehnten Mal zu Bestaunen. Von der kleinen Dampfmaschine bis zum U-Boot-Motor gab es reichlich Anschauungsmaterial für Jung und Alt.
ARCHIV
Goldener Oktober mit Oldtimern und neuem Rüstwagen
Engelskirchen - Im Rahmen des Goldenen Oktobers mit verkaufsoffenem Sonntag fand das 10. Oldtimer- und Transportfest statt - Feuerwehr Engelskirchen nutzte das Fest zur Einweihung eines neuen Fahrzeugs.
Es dampfte, schnaubte und knatterte rund ums Rathaus. Zahlreiche historische Fahrzeuge und einige Youngtimer verschiedener Baujahre und Herkunftsländer hatten sich zum 10. Oldtimer- und Transportfest eingefunden, um von den Gästen bestaunt zu werden.[Jahrmarktstimmung mitten im Ort.]
Schon am Samstag hatte der "Goldene Oktober" in Engelskirchen seine Pforten geöffnet. Vom Bahnübergang am Rathaus bis zum Abzweig Leppestraße war erneut eine Fußgängerzone eingerichtet worden. Jahrmarktgleich hatten sich zusätzlich zu den ortsansässigen Geschäften etliche Buden und Stände entlang der Hauptstraße im Ort platziert. Am Eröffnungstag nutzten viele Besucher den sonnigen Tag zu einem Bummel, der sich aufgrund der großen Anzahl der Angebote lohnte.
Der Sonntag stand wieder ganz im Zeichen der Nostalgie. Vom Hochrad bis zu Traktoren vom Typ Lanz Bulldog, vom rassigen Muscle-Car der Marke Chevrolet Mach 1 bis zum Ford Mustang, den Besuchern wurde einiges geboten. Gerne waren die jeweiligen Besitzer zum Fachsimpeln bereit. Als Beispiel sei nur der aufwendige Startvorgang eines Traktors der Marke Lanz genannt. Dessen selbstzündender Verbrennungsmotor mit einem Zylinder, Glühkopfmotor genannt, muss mittels Lötlampe gestartet werden. Der Interessierte lernte aber sofort im nächsten Satz, dass man das Wort Lötlampe in Fachkreisen niemals benutzen sollte.
[Viele Beförderungsmittel aus alten Zeiten waren ausgestellt.]
Mittels Oldtimerbus der Marke Neoplan ging es auf Wunsch im Pendelverkehr zum Oelchenshammer. Der dortige Schmiedehammer, die Außenstelle des LVR- Industriemuseums, hatte wie das Museum selbst an diesem Tag geöffnet. Viele nutzten den Tag zu einem regelrechten Familienausflug und demonstrierten dem staunenden Nachwuchs, wie Opa und Oma damals unterwegs waren, was sie sich auf keinen Fall leisten konnten oder wie seinerzeit Waren transportiert wurden. Auch zahlreiche Lastkraftwagen verschiedener Typen hatten sich auf dem Rathausplatz angesiedelt. Ein weiterer Blickfang war auch der riesige U-Boot-Motor, der auf einem Anhänger stehend so manchem Kind große Augen verlieh. Für die Jüngsten war allerdings das kleine Schienenoval mit der Dampflok viel interessanter. Eine andere Gruppe hatte sich im Stil der Nachkriegsjahre gekleidet und zog so viele Blicke auf sich. Toll, sehr authentisch, lautete nur ein begeisterter Kommentar eines Besucherpaares. Auch einige Motorräder, teilweise mit Beiwagen, zogen die Blicke auf sich.
Ein anderer Oldtimer ging an diesem Tag in den Ruhestand und wird abgelöst. 27 Jahre hat der "Rüstwagen 1" der Feuerwehr Engelskirchen mittlerweile auf dem Buckel. An seine Stelle rückt nun der mit modernster Feuerwehrtechnik ausgestattete "Rüstwagen 2. Das neue Fahrzeug ist mit umfangreichem Material für alle Bereiche der technischen Hilfeleistung beladen. Absturzsicherungen oder Auf- und Abseilgeräte sind genauso vorhanden wie Tauchpumpen oder Kettensägen. Ein großer Teil der Ausrüstung hilft bei Einsätzen im Rahmen von Verkehrsunfällen. Es befinden sich nicht nur Abstützungssysteme, Ölbindemittel, Verkehrsabsicherungen und Geräte zum Anheben von Fahrzeugen an Bord, sondern zum Beispiel auch Motortrennschleifer und ein Plasmaschneidgerät.
["Echte" Schlüsselübergabe durch Bürgermeister Dr. Gero Karthaus an Gemeindebrandinspektor Thomas Krimmel.]
Der Anschaffungspreis für den neuen Rüstwagen betrug 397.000 , von dem ein Teil seitens des Fördervereins gedeckt wurde. Gemeindebrandinspektor Krimmel erläuterte, dass sich dies zunächst nach sehr viel Geld anhöre, nach dem Umrechnen auf jeden Bürger und die bevorstehende Dienstzeit des Fahrzeugs jedoch eine Summe sei, die ein einzelnes Menschenleben absolut wert ist. Auch Bürgermeister Dr. Gero Karthaus betonte die Wichtigkeit dieser und weiterer Investitionen in die Feuerwehr. Die offizielle Einsegnung nahmen Pfarrer Johannes Vogelbusch von der evangelischen und Kreisdechant Christoph Bersch für die katholische Kirche vor. Beförderungen in den Reihen der Wehr werden eigentlich im Rahmen der Jahresdienstbesprechung vorgenommen, erklärte Krimmel zum Schluss. Sein Stellvertreter, Löschzugführer Armin Bockheim, erhielt nicht nur den Fahrzeugschlüssel, sondern wurde umgehend vom kommissarischen zum festen stellvertretenden Gemeindebrandinspektor ernannt.