Bilder: privat --- Mit Stickern wurde abgestimmt und über das neue Schultor entschieden.
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Grundschüler und Michaela Engelmeier werden buddYs
Bergneustadt Mit Unterstützung der Bundestagsabgeordneten nimmt die Grundschule Hackenberg am buddY-Programm teil Ziel ist es, Kinderrechte im Schulalltag einfließen zu lassen Projekttag am 20. April.
Alle Kinder haben das Recht auf Schutz, das Recht ihre Meinung zu sagen und das Recht, in Entscheidungen eingebunden zu werden. Dies schreiben die Konventionen über die Rechte des Kindes von 1989 fest. Das Ziel, diese Rechte altersgerecht im Schulalltag einfließen zu lassen, hat sich der Verein buddY auf die Fahnen geschrieben. Als einzige Schule im Oberbergischen Kreis nimmt die Grundschule Hackenberg an dem Programm des Vereins teil.Auf Basis eines humanistischen Menschenbildes fördert buddY die Entwicklung einer Umgangs-, Lehr- und Lernkultur, in der die Fähigkeiten und Erfahrungen von Kindern und Jugendlichen ernst genommen und genutzt werden, heißt es im pädagogischen Konzept des Vereins. Was kompliziert klingt, ist in der Umsetzung ganz einfach: Die Grundschule Hackenberg benötigte ein neues Schultor. Statt die Entscheidung über die Köpfe der Kinder hinweg zu treffen, wurden verschiedene Vorschläge für das neue Tor von Klassensprechern und ihren Vertretern im Schülerparlament diskutiert. Die Ergebnisse dieser Beratung gingen an die Klassenräte, die an der Schule seit einem Jahr regelmäßig tagen. Zum Schluss stimmten Schüler und Lehrer ab Demokratie, wie sie auch in Berlin oder Brüssel funktioniert.
[Die Bundestagsabgeordnete Michaela Engelmeier, Schulleiterin Alexandra Stahl-Hochhard und Lehrerin Inga Bormann (v.l.) bei der Vorbereitung des Projekttags.]
Die Kinder arbeiten gerne in den Gremien mit und sind stolz, wenn sie Entscheidungen treffen können, erklärt Lehrerin Inga Bormann. Wenn sie überstimmt werden, nehmen sie dies gelassen hin weil sie erlebt haben, wie die Entscheidung zustande gekommen ist. Bormann wird über anderthalb Jahre Fortbildungen des buddY-Vereins besuchen und hier beispielsweise erfahren, wie die Idee des Klassenrats noch weiter ausgebaut werden kann. Die Ergebnisse trägt sie als Multiplikatoren in die Lehrerkonferenz, die Kollegen dann in ihre jeweiligen Klassenzimmer. Wir stehen noch ganz am Anfang, aber es ist jetzt schon klar, dass das Projekt unseren Schulalltag nachhaltig verändern wird.
Damit dies bestmöglich gelingt, hat sich die Schule kompetente Unterstützung ins Boot geholt: Die oberbergische Bundestagsabgeordnete Michaela Engelmeier war sofort bereit, tatkräftig mitzuwirken. Sie war sofort Feuer und Flamme, freute sich Bormann. So wird ein Elternabend mit der Politikerin stattfinden sowie ein Projekttag unter dem Motto Kinderrechte am 20. April. Hier wird Engelmeier den Schülern zum einen von ihrer politischen Arbeit erzählen als auch erklären, welche Rechte sie als Kinder haben.
Ziel ist es, den Kindern zu vermitteln, dass demokratisch herbeigeführte Entscheidungen immer wertvoller sind, als wenn der Stärkere bloß sein Recht durchsetzt. Im Idealfall tragen die Schüler das Gelernte in ihren Alltag, treten selbstbewusst für ihre Meinung ein und sind gleichzeitig bereit, Kompromisse zu akzeptieren. Unter unseren 170 Schülern sind rund zehn Flüchtlingskinder aus Ländern wie Afghanistan, Irak, Iran und Syrien. Auch sie sollen lernen, welche Rechte sie haben. Unsere Schüler wollen wir vermitteln, dass Demokratie und Kinderrechte nicht selbstverständlich und schutzwürdig sind, erklärte Bormann.
Mehr Informationen zu buddY gibt es unter www.buddy-ev.de.