Anja Dorfmüller (33) wurde in Waldbröl geboren und wuchs in Nümbrecht auf. Doch ehe sie sich vor etwa zehn Jahren für das Singen entschied, war sie als Tänzerin im In- und Ausland unterwegs. Dabei galt ihre Vorliebe dem klassischen Tanz, aber auch „modern“ durfte es werden.

[Seit 1995 singt die Nümbrechterin Anja Dorfmüller, im vergangenen Jahr wurde sie dann an der Züricher Oper engagiert.]

1995 entdeckte die Diplom-Verwaltungswirtin dann ihre Stimme und begann eine Ausbildung zur Opernsängerin bei Astrid Huber-Aulmann, der Tochter der Leiterin des Gesangsinstituts Gisela Aulmann. „Allerdings hatte ich nur unregelmäßig Unterricht“, erinnert sich die 33-Jährige an die Anfangszeit. Erst im Herbst 2002 habe sie den Entschluss gefasst, Sängerin zu werden. Sie verließ Köln, ging nach München und hat eineinhalb Jahre intensiv bei Aulmanns studiert.

Aber wie kam es zum Engagement an der Züricher Oper? „Ich habe in einer Fachzeitschrift gelesen, dass noch Sänger gesucht werden. Dann hab ich einfach vorgesungen und bin genommen worden.“ Damit ging ein Traum für die Nümbrechterin in Erfüllung. Sie erhielt ein Engagement im Chor mit Solo. „Hier stehe ich mit Sängern und Dirigenten auf der Bühne, die ich früher schon im Fernsehen gesehen habe.“

„Die Oper ist meine Welt“, erklärt sie ihre Entscheidung für diese Musikrichtung. Jeder müsse die Musik spüren, um zu entscheiden, was zu ihm passe. Bei ihr waren dies die Arien von Richard Wagner. Seine Werke gehören zu ihren Lieblingsstücken, und dabei besonders „Lohengrin“. Aber auch „Faust“ und „Carmen“ sehe und singe sie gerne. Zu ihrem aktuellen Repertoire gehören zurzeit 26 Opern. Diese musste sie im letzten Jahr alle lernen.

Zurzeit weilt die Mezzo-Alt-Interpretin wieder im Oberbergischen. Sie nimmt am „1. Internationalen Meisterkurs für klassischen Gesang“ teil. Dabei stellte sie gestern nicht nur ihre Qualitäten als Opernsängerin unter Beweis. Sie verlieh dem Musicalhit „Over the Rainbow“ aus „The Wizard of Oz“ ihr ganz persönliches Gesicht. Die Besucher im Gummersbacher Brauhaus waren begeistert und dankten es mit großem Applaus.