Bild: Pascal Nordmann/Katholische Kliniken Oberberg --- Aufwachraum im St. Josef Krankenhaus.
ARCHIV
Homöopathie im Aufwachraum
Engelskirchen Im St. Josef Krankenhaus kommt nach der Narkose zusätzlich eine homöopathische Therapie zum Einsatz - Erste positive Resonanz, einjährige Anwendungsbeobachtung.
Seit Februar erhalten Patienten im St. Josef Krankenhaus (SJK) in Engelskirchen im Aufwachraum standartmäßig nach der Operation ergänzend zur schulmedizinischen Medikation eine homöopathische Therapie. Dazu müssen die Patienten im Vorgespräch zur Narkose zustimmen. Dann erhalten nach der Operation 20 Tropfen einer 4-Mittel-Kombination aus Nux Vomica, Opium, Staphisagria und Arnica. Die Aufnahme erfolgt über die Mundschleimhaut. Diese Therapie wird zusätzlich und nicht an Stelle schulmedizinischer Behandlung angewandt. Da die Lösungen Alkohol enthalten, sind Alkoholiker, Muslime sowie Kinder und Jugendliche unter dem vollendeten 18. Lebensjahr von der Therapie ausgeschlossen.Beate Els, Fachärztin für Anästhesie mit der ärztlichen Zusatzbezeichnung Homöopathie sowie dem Homöopathie-Diplom des deutschen Zentralverbandes homöopathischer Ärzte, hat dieses Konzept entworfen. Sie zieht erste Bilanz: Nach den ersten drei Monaten stößt unser Konzept bei Patienten, Pflegern und Kollegen auf überwiegend positive Resonanz. Viele Patienten kennen und praktizieren die Homöopathie in bestimmten Situationen bereits privat. Ziel der ergänzenden homöopathischen Therapie sei es, die Patienten bei ihrer Regenerationsfähigkeit nach Operationen zu unterstützen. Die Folgen und Nebenwirkungen von Operationen und Narkose, wie zum Beispiel Übelkeit und Erbrechen, postoperative Schmerzen, Atemprobleme durch Opiate und Verstopfungen, sollen vermindert und die Wundheilung gefördert werden.
Die Grundidee der Homöopathie ist, dass durch eine sehr gering dosierte Arzneimittelgabe ein Impuls zur Heilreaktion des Körpers führt und die Arznei selber keine oder möglichst wenig unerwünschte Nebenwirkungen hat. Wir beobachten die homöopathische Therapie nun ein Jahr und schauen, ob wir positive Ergebnisse erhalten und eine positive Resonanz verzeichnen. Dann könnten wir uns vorstellen, das Therapieangebot möglicherweise zu erweitern und auszubauen, so Els. Das Ganze sei natürlich auch eine Frage der Finanzierung.