Morsbach – In der Johannes-Passion nach der Vaticana in der Pfarrkirche St. Gertrud wurde am Karfreitag der Leidensweg von Christus aufgezeigt.

Um 15 Uhr am Nachmittag des Karfreitags war, nach Überlieferung aus der Bibel, die Todesstunde von Jesu Christi. Die Karfreitagsliturgie ist ein Wortgottesdienst vom Leiden und Sterben Christi, der genau zu dieser Stunde in vielen katholischen Kirchen gefeiert wird.

[Pfarrer Tobias Zöller war einer von drei Solisten.]

In der Pfarrkirche St. Gertrud in Morsbach trafen sich in diesem Jahr die Kirchengemeinden des Seelsorgebereiches Morsbach-Friesenhagen-Wildbergerhütte zur gemeinsamen Karfreitagsmesse. Dabei übernahm der Kirchenchor Friesenhagen eindrucksvoll den stimmlichen Part der Volksmenge und die verhöhnenden Rufe der Soldaten und Hohepriester aus der Johannes-Passion nach der Vaticana unter der Leitung von Paul Hüsch. Die solistischen Passagen brachten ergreifend Pfarrer Tobias Zöller, Tenor Bernd Pfeifer und Hüsch dar.

Das Evangelium vom Leiden und Sterben Jesu sei auch ein Blick in die Zeit vor 2000 Jahren und ließe erahnen, wie politische Entwicklungen kurzfristig einen gesellschaftlichen Sinneswandel hervorrufen können, so Pfarrer Zöller und Kaplan Pater Jaimon Jose.


Schließlich war es die gleiche Volksmenge, die am Palmsonntag Jesus mit „Hosianna, dem Sohne Davids“ beim Einzug in Jerusalem wie einen König feierte, aber nur wenige Tage später vom römischen Stadthalter Pilatus lautstark forderte, ihn zu kreuzigen. „In diesem Geschehen erscheint das zentrale Merkmal christlichen Glaubens. Gott selbst geht als Mensch, den Weg des Leidens und Sterbens und trägt damit auch unser Leid und unseren Tod“, so die Geistlichen.