WIRTSCHAFT

Herbsttief: Viel Frustration über aktuelle Wirtschaftspolitik

Red; 25.10.2023, 15:00 Uhr
Symbolfoto: THAM YUAN YUAN auf Pixabay
WIRTSCHAFT

Herbsttief: Viel Frustration über aktuelle Wirtschaftspolitik

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Red; 25.10.2023, 15:00 Uhr
Oberberg - Umfrage der IHK Köln wurde vorgestellt - Wettbewerbsfähigkeit sei bereits jetzt stark gefährdet.

Die Lage der Unternehmen im Bereich der IHK Köln und damit auch in Oberberg hat sich drastisch verschlechtert: Dies ist laut Mitteilung das Ergebnis der aktuellen Konjunkturumfrage der Kölner Industrie- und Haldelskammer, die heute vorgestellt worden ist. „Der Frust über die immer größeren Belastungen und die Unzufriedenheit mit der aktuellen Wirtschaftspolitik sind hoch“, sagt Michael Sallmann, Leiter der Geschäftsstelle Oberberg der IHK Köln. Die Wirtschaft brauche "dringend" verlässliche Aussagen zum Ausbau der Erneuerbaren Energien, spürbare Entlastungen und verbesserte Standortbedingungen, um wieder Vertrauen zu gewinnen. "Die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft ist bereits jetzt stark gefährdet und unsere starke Industrieregion, auf der unser Wohlstand beruht, wird abgehängt."

 

Als Ursachen für die schlechte Lage kommen laut Mitteilung geopolitische Risiken, hohe Energiepreise, eine gedämpfte Nachfrage sowie bürokratische Belastungen und der Arbeits- und Fachkräftemangel zusammen. Im vergangenen Jahr seien vor allem die Erwartungen angesichts der Energiemangellage schlecht gewesen. In diesem Herbst machen sich die Risiken und Belastungen auch in der Geschäftslage bemerkbar. Der Konjunkturklimaindikator, der die Gesamtstimmung der Wirtschaft ausdrückt, fällt auf 88,7 Punkte und liegt weit unter dem langjährigen Durchschnitt von 109,6 Punkten

 

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Auch die Unternehmen im Oberbergischen Kreis bilden keine Ausnahme. Die Geschäftslage zum Herbst 2023 zeigt sich gegenüber dem Frühjahr deutlich verschlechtert. 17 Prozent der Unternehmen (Vorumfrage: 32 Prozent) melden eine gute und 25 Prozent (Vorumfrage: 20 Prozent) eine schlechte Lage. Die Erwartungen sind ebenso deutlich gesunken. 13 Prozent (Vorumfrage: 20 Prozent) der Unternehmen gehen von einer besseren Geschäftsentwicklung in den kommenden zwölf Monaten aus und 38 Prozent (Vorumfrage: 19 Prozent) von einer ungünstigeren. Die Lage in der Industrie wird am schwächsten bewertet. Ein Drittel gibt eine schlechte Lage an. Auch im Handel wird die Lage im Saldo negativ eingeschätzt. Im Dienstleistungssektor ist die Lage besser, jedoch im Saldo auch nur bei 0 Punkten.

 

Die Investitionsbereitschaft habe sich ebenfalls deutlich verschlechtert, sodass der Saldo wieder im negativen Bereich liegt. 27 Prozent (Vorumfrage: 27 Prozent) der Unternehmen planen höhere Investitionen. Ebenfalls 39 Prozent (Vorumfrage: 27 Prozent) planen mit geringeren Ausgaben. Als Hauptrisiken für die künftige wirtschaftliche Entwicklung sehen die Unternehmen im Oberbergischen Kreis die Inlandsnachfrage (62 Prozent), die Energiepreise (60 Prozent) und den Fachkräftemangel (57 Prozent), so die IHK.

 

Angesichts dieser Ergebnisse nimmt Sallmann die Politik in die Pflicht: "Sie darf keine weitere wertvolle Zeit verlieren. Die Lage ist dramatisch und unsere bisher immer resiliente Wirtschaft wird sich nicht mehr lange vertrösten lassen!“

 

Die Umfrage fand im September im gesamten Bezirk der IHK Köln statt, rund 750 Unternehmen haben sich demnach beteiligt. Die ausführlichen Ergebnisse des Konjunkturberichts zum Herbst 2023 finden Interessierte hier

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