BERGNEUSTADT

„Verantwortung für die Zukunft“: Gedenkfeier zum Volkstrauertag

mkj, Red; 18.11.2025, 10:10 Uhr
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Fotos: Michael Kleinjung --- Kranzniederlegung der Reservistenkameradschaft Bergneustadt–Gummersbach im Beisein von Landrat Grootens, Pfarrer Schüttler, dem Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Bergneustadt sowie zahlreichen Vereinsvertretern und Bürgern.
BERGNEUSTADT

„Verantwortung für die Zukunft“: Gedenkfeier zum Volkstrauertag

mkj, Red; 18.11.2025, 10:10 Uhr
Bergneustadt – Mit sehr persönlichen Botschaften und Sorge um kommende Generationen mahnten Landrat Klaus Grootens und Pfarrer Dietrich Schüttler zu Verantwortung, Wachsamkeit und aktiv gelebtem Frieden (AKTUALISIERT).

Auf dem Zentralfriedhof in Bergneustadt fand am Sonntagvormittag die zentrale Gedenkveranstaltung des Oberbergischen Kreises zum Volkstrauertag statt. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger, Vereine sowie Vertreter von Politik, Kirchen und Institutionen gedachten gemeinsam der Opfer von Krieg, Terror und Gewalt.

 

[Mit klaren Worten erinnerte Landrat Klaus Grootens an die Opfer von Krieg und Gewalt – und an die Bedeutung gelebter Demokratie.]

 

Landrat Klaus Grootens (Foto), der auch den erkrankten Bergneustädter Bürgermeister Matthias Thul vertrat, hob in seiner Rede die historische Dimension des Tages hervor: 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs sei die Generation der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen dabei, zu verstummen. „Umso mehr tragen wir die Verantwortung, Erinnerung wachzuhalten – nicht aus Schuld, sondern aus Verantwortung“, betonte Grootens.

 

Besondere Aufmerksamkeit fanden seine persönlichen Worte, in denen er den Bogen vom Gedenken zur Gegenwart schlug. Er sprach von einer Welt, in der Frieden längst keine Selbstverständlichkeit mehr sei: Cyberangriffe, Terror, Extremismus, politische Radikalisierung und gesellschaftliche Spaltung machten deutlich, „das Frieden tägliche Arbeit, Mut und Haltung erfordert“. Er erinnerte an den hohen Wert demokratischer Strukturen und rief dazu auf, sich Hass und Ausgrenzung entschieden entgegenzustellen. „Was geschehen ist, darf nie wieder geschehen“, mahnte der Landrat.

 

[Mit einer bewegenden Rede erinnerte Pfarrer Schüttler an die Verantwortung gegenüber kommenden Generationen.]

 

Pfarrer Dietrich Schüttler von der Impuls-Kirchengemeinde Lieberhausen–Bergneustadt setzte einen starken persönlichen Akzent: Er berichtete davon, dass er und seine Frau in diesen Tagen zum ersten Mal Großeltern werden. In diesem Moment, sagte er, werde ihm besonders bewusst, dass kein Kind es verdient, in eine ungerechte oder gewaltvolle Welt geboren zu werden. „Unsere Kinder und Enkelkinder haben ein Recht auf ein geschütztes, sicheres Leben – und wir tragen Verantwortung, ihnen diese Zukunft zu ermöglichen“, so Schüttler.

 

In seiner Predigt stellte er die Worte Jesu („Selig sind, die Frieden stiften“) in den Mittelpunkt. Frieden sei keine Zuschauerhaltung, sondern aktives Handeln: „Frieden machen – das ist ein Auftrag, der bei jedem von uns beginnt.“ Gemeinsam wurden am Ehrenmahl Kränze niedergelegt, ehe in einer Schweigeminute aller Opfer von Krieg, Terror, Vertreibung und Gewalt gedacht wurde.

 

[Begleitet wurde die Veranstaltung vom Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Bergneustadt unter der Leitung von Andrea Will.]

 

Der Volkstrauertag  in anderen Kommunen

Waldbröl-Seifen

Anlässlich des Volkstrauertrags gedachten auf dem Friedhof in Seifen der Sportverein Schönenbach und der Männergesangverein Schönenbach/Waldbröl/Escherhof der Toten aus beiden Weltkriegen, heißt es in einer Mitteilung. Vorstandsmitglied Achim Kolf rief dazu auf, die Toten nicht zu vergessen und um den Frieden in der Welt zu kämpfen. Pfarrer Karl-Josef Nies gedachte der Toten in einem Gebet. Ein Kranz wurde niedergelegt.


[Foto:  Heribert Lennarz.]

Bielstein

Bei der Gedenkfeier des örtlichen Heimatvereins am Ehrenmal traf laut einer Mitteilung Alt auf Jung. Es sang der Männerchor und es spielte der Posaunenchor, Schülerinnen und Schüler der TOB-Sekundarschule Bielstein verlasen zudem Briefe aus alter und neuer Zeit, in denen die seelische Not in Kriegszeiten beschrieben und die Hoffnung auf Frieden bekundet werden, um die Texte dann in einen selbstgebauten „Briefkasten der Erinnerung“ einzulegen. Anschließend sangen die jungen Leute, begleitet von ihrem Lehrer auf der Ukulele, das Friedenslied Hevenu shalom alechem - jede Strophe in einer anderen Sprache. Dies führte zu spontanem Applaus bei den zahlreichen Anwesenden. Zuvor sprachen Pfarrer i. R. Daniel Boltner und Sören Teichmann, Erster Stellvertretender Bürgermeister der Stadt Wiehl.



[Fotos: Heimatverein Bielstein.]
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