BERGNEUSTADT
Christmas Gospel und die fundamentale Kraft von Musik
Bergneustadt - Das Gospelkonzert mit dem „Multi-Musikalisten“ Hanjo Gäbler bot großes Ohrenkino rund um das Weihnachtsfest.
Von Ute Sommer
Hanjo Gäbler ist nicht allein Komponist, Sänger, Pianist und Filmmusiker, sondern ein charmanter Plauderer, der sein Konzertprogramm eloquent präsentiert, mit persönlichen Anekdoten dekoriert und nebenbei noch lässig mit seinem Publikum interagiert. Auf Einladung von Roland Armbröster, dem Gemeindereferenten der evangelischen Emmaus-Kirchengemeinde Wiedenest-Derschlag gab der namhafte Musikproduzent und Studiomusiker aus Kiebitzreihe bei Elmshorn sein drittes „Wohnzimmerkonzert“ im Wiedenester Martin-Luther-Haus, wo er die Geschehnisse rund um die Geburt von Jesus Christus für die 150 Besucher gekonnt musikalisch in Szene setzte.
[Der „Maestro“ voll in seinem Element: Gäbler wirkte als Christ, Musiker und charmanter Plauderer absolut authentisch.]
Mit den bekannten Melodien des „Joy to the world“ und „Rudolph, the red-nosed reindeer“ setzte der Musiker den Ton für einen Konzertabend, der alle Stimmungsnuancen des Weihnachtsfestes, von fröhlich bis besinnlich, beeindruckend zu Gehör brachte. In erfrischender Reihenfolge wechselten traditionelle Kirchenlieder mit jazzigen Gospelstücken, ergänzten sich der „Stern, auf den ich schaue“ wunderbar mit dem „Full House Blues“, der davon erzählt, wie dem genervten Herbergsvater seinerzeit in Bethlehem die Hutschnur platzt.
Auf anrührende Anbetungslieder (Herrlicher Adonai) folgten Filmmusik (I go to the rock), ein Hymns-Medley, altbekannte Weihnachtschoräle wie „Macht hoch die Tür“ und „O Du fröhliche“ oder der Spiritual „Go tell it on the mountain“. Zwischendurch spontan stimmten die Zuschauer als „Summ-Chor“ mit ein, eigneten sich unter Anleitung des Dirigenten stante pede neues Liedgut (Soli deo Gloria) an, das sie nach einem Crashkurs gleich vierstimmig intonierten.
Als Komponist für Film- und TV-Musik gestattete Gäbler nach der Pause in einem neunminütigen Videoclip Einblicke in die magische Welt der Filmmusik. Anhand von Trailern aus Blockbustern wie E.T., Star Wars, Lion King und dem Herrn der Ringe machte er die fundamentale Kraft guter Soundtracks transparent, die im besten Fall die Handlung unterstützen, dem Publikum sensorische Zugänge zum Plot eröffnet und als Komposition Unvergesslichkeit erlangen. Mit ebendieser fundamentalen Kraft der Musik aus seiner Setlist traf Gäbler bei seinen Zuhörern voll ins Schwarze. Sie bedankten sich mit Standing Ovations für ein exquisites „Christmas-Gospelkonzert“.
[Der Pianist mit der Charakterstimme „übersetzte“ die Heilsgeschichte von Weihnachten ins Hier und Jetzt.]
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