BLAULICHT

Beginn der Motorradsaison: Polizei sucht das Gespräch

Red, lw; 24.04.2023, 10:02 Uhr
Fotos: Michael Kleinjung.
BLAULICHT

Beginn der Motorradsaison: Polizei sucht das Gespräch

Red, lw; 24.04.2023, 10:02 Uhr
Oberberg – Präventionstag am Sonntag an verschiedenen Stellen im Kreis – Bei einigen Fahrern kommt die Polizei nicht an Strafen vorbei.

Zum Start der Motorradsaison hat der Verkehrsdienst der Kreispolizeibehörde am gestrigen Sonntag einen Präventionstag durchgeführt. Der Fokus bei den kreisweiten Kontrollen lag in der Sensibilisierung der Motorradfahrer. Gerade zu Beginn der Saison sei es der Polizei besonders wichtig, auf die Gefahren hinzuweisen. Da ist zum einen die lange Winterpause und viele Motorradfahrer müssen sich gerade zu Beginn der Saison erstmal wieder mit ihrer Maschine, dem Handling und den Fahreigenschaften vertraut machen. Das erste Ziel laute immer: Alle Verkehrsteilnehmer sollen sicher ankommen. Doch auch beim Präventionstag verschlossen die Beamten bei entsprechenden Verstößen nicht die Augen. So wurden im Laufe der Aktion einige Bußgelder fällig: Das galt für Motorradfahrer genauso wie für Autofahrer, wie es in einer Mitteilung heißt.

 

In Lindlar-Breun haben die Polizisten des Verkehrsdienstes zahlreiche Motorräder angehalten und Sensibilisierungsgespräche geführt. Darüber hinaus wurden in zwei Fällen Bußgelder wegen Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit fällig. Zwei Motorradfahrer erhielten wegen festgestellter technischer Mängel einen Kontrollbericht. In einem Fall war wegen technischer Mängel vor Ort ein Verwarngeld fällig.

Auch drei Autofahrer fielen wegen zu hoher Geschwindigkeit auf. Der höchste Verstoß wurde bei einem Fahrer aus dem Kölner Raum festgestellt. Er war bei erlaubten 70 Kilometern die Stunde mit 122 gemessen worden. „Das macht für ihn 320 Euro, zwei Punkte und einen Monat Fahrverbot.“

 

Bei der Kontrolle des Durchfahrverbots an der K 19 mussten sechs Kradfahrer ein Verwarngeld bezahlen, weil sie sich nicht daran gehalten haben, heißt es weiter.

 

Am Beverdamm waren zwei Verwarngelder wegen technischer Mängel fällig. In zwei Fällen erwarten die Motorradfahrer Bußgelder wegen des Erlöschens der Betriebserlaubnis und in einem weiteren Fall ein Bußgeld wegen Nichteinhalten des Überholverbots.

 

Bei der Aktion habe sich einmal mehr gezeigt, dass der überwiegende Teil der Kradfahrer eher mit auswärtigen Kennzeichen (Ruhrgebiet oder Kölner Raum) auf den oberbergischen Straßen unterwegs sind. „Diese kennen die Strecken und auch die Gegebenheiten nicht“, erklärt Roy Siemes, Gruppenführer der technischen Gruppe beim Verkehrsdienst in Gummersbach. Daher sei es wichtig, das Gespräch zu suchen und früh zu sensibilisieren.

 

[Zu schnell unterwegs waren einige Autofahrer, die von der Polizei angehalten wurden.]

 

Das Oberbergische sei insbesondere wegen der vielen Kurven und der bergischen Topografie bei Motorradfahrern besonders beliebt. Diese Straßen hätten aber auch gerade für Ortsunkundige ihre Tücken. „Denn Kurven sind oft schlecht einsehbar und werden gerne unterschätzt. Außerdem kann hinter jeder Kurve oder aus jeder Einfahrt auch schnell mal ein Trecker erscheinen oder die Fahrbahn verschmutzt sein“, so Polizeisprecherin Monika Treutler. Auf diese Gefahrenquellen wurde in den Gesprächen hingewiesen. Die Polizei weiß zudem: „Auch andere Verkehrsteilnehmer müssen nun wieder wahrnehmen, dass überall mit Zweirädern zu rechnen ist.“

 

Bei den meisten Fahrern kommt die Aktion an. „Bisher hatten wir durchweg die ‚vernünftigen‘ Motoradfahrer, die Verständnis für die Aktion zeigten, weil die auch wissen, dass wir die schwarzen Schafe rausziehen wollen, die den Ruf der Motorradfahrer kaputt machen“, sagt Siemes am Mittag. Motorradfahrer Oliver aus Hückeswagen ergänzt: „Ich finde es grundsätzlich gut, dass man aufgeklärt wird und dass die Polizei bei Kleinigkeiten auch die Kirche im Dorf lässt. Das ist nicht immer so. Die Aktion heute hier finde ich sehr gut.“

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