Oberberg – Polizei stoppt zahlreiche betrunkene Autofahrer – Rekordhalter hatte 2,6 Promille und fuhr mit seinem Wagen in ein Polizeiauto, das gerade die Unfallstelle eines anderen Promillefahrers absicherte.

Das vermutlich letzte schöne Wochenende des Jahres animierte in den vergangenen beiden Tagen scheinbar zahlreiche Autofahrer, sich betrunken hinters Steuer zu setzen. Gleich acht Führerscheine kassierte die Polizei zwischen dem 28. und dem 30. Oktober ein. Fünf Mal kam es laut einer Polizeimeldung sogar zu Unfällen.

 

Den Anfang machte am Freitagnachmittag ein 30-Jähriger aus Gummersbach. Zeugen hatten den Notruf gewählt, nachdem der Autofahrer in deutlichen Schlangenlinien auf der Westtangente unterwegs war, dabei den Gegenverkehr gefährdete und zudem eine rote Ampel überfuhr. Nachdem die Polizei ihn gestoppt hatte, stellten die Beamten fest, dass der Mann unter Alkohol- und Drogeneinfluss stand.

 

Am selben Abend, gegen 21:45 Uhr stoppte eine Streifenwagenbesatzung einen 55-jährigen Autofahrer auf der Kölner Straße in Gummersbach-Rebbelroth. Nachdem ein Vortest einen Wert von etwa 1,4 Promille ergab, war eine Blutprobe fällig und die Polizei behielt den Führerschein ein. Mit nahezu demselben Promillewert wurde ein 50-jähriger Wipperfürther am Samstag, gegen 3:30 Uhr auf der Nordtangente in Wipperfürth gestoppt. Auch sein Führerschein wurde nach einer Schlangenlinienfahrt einkassiert.

 

Nicht ganz so glimpflich endeten die weiteren fünf Alkoholfahrten. Gegen 23:45 Uhr am Samstagabend bemerkte ein Autofahrer in Reichshof-Allinghausen einen Wagen, der im Verlauf einer Kurve auf der L 341 von Fahrbahn abgekommen und im angrenzenden Grünstreifen auf die Beifahrerseite gekippt war. Der mutmaßliche Fahrer, ein 53-Jähriger aus Reichshof, war bereits zu Fuß verschwunden. Als er etwa zwei Stunden später an seiner Wohnanschrift aufgesucht wurde, zeigte ein Alkoholvortest immer noch einen Wert von über 2,4 Promille an.

 

Zu flüchten versuchte auch ein 36-jähriger Waldbröler. Der Mann war laut der Polizei gegen 3:30 Uhr am Samstag auf der Siegener Straße in Morsbach in einer Rechtskurve nach links auf das Grundstück eines Hauses abgekommen und mit so großer Wucht in einen Sichtschutzzaun gefahren, dass sein Wagen nicht mehr fahrbereit war. Zwar meldete er sich anschließend beim Eigentümer, verließ anschließend aber die Unfallstelle. Auch hier besuchte ihn die Polizei bei sich zu Hause und ordnete nach einem Alkoholvortest (1 Promille) eine Blutprobenentnahme an.

 

Nur zehn Minuten früher, am Samstag gegen 3:20 Uhr kam ein 20-jähriger Lindlarer in Niederhabbach von der L 302 ab und überschlug sich mit seinem Wagen. Das Auto wurde hierbei vollkommen demoliert, der junge Mann, bei dem ein Alkoholtest 1,8 Promille anzeigte, erlitt zudem leichte Verletzungen. Er bestritt den Wagen gefahren zu sein, was ihn aber nicht vor der Entnahme einer Blutprobe und der Sicherstellung des Führerscheines bewahrte.

 

Gleich zwei Unfälle unter Alkoholeinwirkung ereigneten sich auf der L 351 in Wildbergerhütte. Zunächst hatte eine Streifenwagenbesatzung gegen 23:15 Uhr auf der Siegener Straße einen Mercedes anhalten wollen. Der 20-jährige Fahrer aus Waldbröl versuchte aber zu flüchten. Beim Abbiegen in die Straße "In der Heide" touchierte er einen Bordstein, wodurch ein Reifen beschädigt wurde und Luft verlor. Der junge Mann versuchte zu Fuß zu flüchten, kehrte kurze Zeit später aber zu seinem Fahrzeug zurück. Nachdem die Beamten Hinweise auf Alkohol- und Drogenmissbrauch feststellten, wurde eine Blutprobenentnahme angeordnet und der Führerschein eingezogen.

 

Noch während der Streifenwagen den nicht mehr fahrtüchtigen Mercedes mit Blaulicht und Warnblinklicht absicherte, näherte sich aus Richtung der Siegener Straße ein Opel. Der 57-jährige Fahrer erkannte die Situation allerdings nur verzögert. Er bremste erst kurz vor dem Polizeiauto scharf ab, fuhr dem Wagen aber noch leicht auf. Mit fast 2,6 Promille war der Mann aus Reichshof, der sich bei dem Unfall leichte Verletzungen zuzog, der traurige Spitzenreiter des Wochenendes. Auch er muss sich jetzt nach einem anderen Verkehrsmittel umsehen, da sein Führerschein von der Polizei einbehalten wurde.