Oberberg - Im Topspiel gegen Rheindörfer Nord muss der Spitzenreiter in der Nachspielzeit den Ausgleich hinnehmen, für Verdruss sorgten aber auch die Unparteiischen - Frielingsdorf erkämpft sich Punkt gegen Niehl (AKTUALISIERT).
SpVg. Rheindörfer Nord - SV Schönenbach 2:2 (0:2).
Durch ein Gegentor in der Nachspielzeit verpasste der Inhaber der Pole Position im Topspiel gegen den Tabellendritten aus dem Norden der Domstadt einen dreifachen Punktgewinn. Damit bleibt der Vorsprung des SV Schönenbach auf die Rheindörfer unverändert bei sechs Zählern. Erster Verfolger des Primus ist nun Absteiger DJK Südwest Köln, der das zweite Spitzenduell des Tages beim SV Deutz 05 mit 2:0 für sich entschied.
Der sportliche Leiter Matthias Siebertz war nach dem Abpfiff auf das Schirigespann überhaupt nicht gut zu sprechen. Das lag zum einen an der Entstehung des 1:2 kurz nach der Pause. „Das waren zwei Meter Abseits“, ärgerte sich Siebertz über das ausgebliebene Fahnensignal des Assistenten. Eine zweite entscheidende Szene, die bei den Gästen für Aufruhr sorgte: Nach dem Ausgleich erzielte Mohamed Loum in „Wembley-Manier“ das vermeintliche 2:3, doch der Treffer fand keine Anerkennung. „Der Ball war ganz klar hinter der Linie. Das hat sogar ein Blinder mit dem Krückstock gesehen“, ätzte Siebertz.
In der ersten Halbzeit ließen es die Schönenbacher etwas defensiver als üblich angehen – und die Taktik ging auf. Loum markierte mit einem sehenswerten Freistoß die Führung, mit dem Pausenpfiff gelang Niels Smuda von der Strafraumkante nach einem zunächst abgewehrten Eckstoß das 0:2. Flankiert wurden die Tore von weiteren guten Möglichkeiten für den SVS, während Rheindörfer laut Siebertz lediglich eine klare Chance besaß. Keeper Frederic Löhe behielt jedoch im Eins-gegen-Eins gegen Goalgetter Marcel Dawidowski die Oberhand.
Den Start in die zweite Hälfte setzte Schönenbach in den Sand. Manuel Montag verkürzte, soll sich dabei aber wie geschildert klar in der strafbaren Zone befunden haben. „Danach war es ein Kampfspiel von beiden Seiten“, erklärte Siebertz. Der Dreier war schon zum Greifen nah, doch Lukas Bauer sicherte den Hausherren im Bonusteil noch das Remis. Nachdem Umut Kizilyar aus der Drehung am Schlussmann gescheitert war (90.+3), herrschte rund um Loums „Phantom-Tor“ große Aufregung. Auch nicht die feine englische Art: Den Schönenbachern wurden an der Platzanlage am Ivenhofsweg keine Duschmöglichkeiten zur Verfügung gestellt, weshalb sie direkt den Weg Richtung Heimat antraten.
Tore
0:1 Mohamed Loum (26. Freistoß), 0:2 Niels Smuda (45.+2), 1:2 Manuel Montag (47.), 2:2 Lukas Bauer (90.+1).
SV Schönenbach
Frederic Löhe; Jordi Scherbaum, Davin Dresbach, Meikel Harder (60. Bakary Condé), Sven Wurm, Niels Smuda, Elham Isakoski, Mohamed Loum, Niklas Jung (80. Umut Kizilyar), Berkan Durdu, Gabriel Werner.
SV Frielingsdorf – CfB Ford Niehl 0:0.
Der SV Frielingsdorf und das „Team der Stunde“ aus Niehl trennten sich mit einer Nullnummer. Angesichts der Tatsache, dass Heimcoach Andy Dreiner auf gerade einmal zehn fitte Akteure aus seinem Kader zurückgreifen konnte, ein gewonnener Punkt für die Hausherren. „In unserer Situation können wir damit sicherlich zufrieden sein“, meinte der Trainer. Mit ein bisschen Fortune im Abschluss hätte sogar mehr herausspringen können. „Der Gegner hatte zwar mehr Ballbesitz, aber wir die besseren Chancen“, berichtete Dreiner.
Die Niehler reisten mit der Empfehlung von fünf Siegen und einem Remis aus den letzten sechs Partien an, bissen sich aber an der Frielingsdorfer Defensive die Zähne aus. Ein paar Gelegenheiten zum Lucky Punch besaßen die Gastgeber: So steuerte Marvin Bieg allein aufs CfB-Gehäuse zu, doch seinen Schuss lenkte der Goalie per Fußparade zur Ecke (70.), fünf Minuten später legte sich Kevin Ufer den Ball nach einem Doppelpass mit Bieg ein wenig zu weit vor - auch er hätte freie Bahn gehabt.
In der Nachspielzeit wurde es beiderseits nochmal brenzlig: Erst war es erneut Kevin Ufer, der den Torhüter bereits umkurvt hatte, dann jedoch leicht abgedrängt wurde und die Kugel nicht im Kasten unterbringen konnte. Praktisch im Gegenzug überschlugen sich die Ereignisse im Frielingsdorfer Strafraum, als die Gäste mehrfach zum Abschluss kamen, aber jedes Mal an einem Abwehrbein hängenblieben.
Dem SVF bot sich dann noch eine potenziell aussichtsreiche Drei-gegen-Zwei-Kontersituation, doch der Angriff wurde durch den Schlusspfiff des Schiedsrichters jäh unterbrochen. „Wir können viel Positives aus dem Spiel mitnehmen“, war Dreiner stolz auf die Leistung seiner gebeutelten Truppe. „Großer Respekt dafür, was die Jungs an Leidenschaft auf den Platz gebracht und wie sie sich in den Dienst der Mannschaft gestellt haben.“
Einen aufrichtigen Dank richtete er dabei an das Reserveteam, deren Akteure wegen der Personalnot seit Wochen aushelfen und sich als Alternativen zur Verfügung stellen. Nach der dringend benötigten Ligapause am nächsten Wochenende hofft Dreiner auf die Rückkehr einiger derzeit angeschlagener Spieler.
Tore
Fehlanzeige.
SV Frielingsdorf
Sören Wendeler; Fabian Januszewski, Frederik Orbach, Jesse Lück, Felix Sauerbier (64. Yaniz Vom Hagen), Etienne Parmentier, Timo Weber, Philipp Schmidt, Kevin Ufer, Marvin Bieg, Julian Buss (67. Vincent Diewerge).
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