Nümbrecht - TuS Homburg-Bröltal gelingt historischer Auftakterfolg in der Frauen-Mittelrheinliga - 350 Zuschauer verfolgten das FVM-Saisoneröffnungsspiel in Grötzenberg – Verletzung von Paulina Sievers als Wermutstropfen.

Mittelrheinliga

TuS Homburg-Bröltal – SC West Köln 3:1 (1:0).

Gelungener Einstand für den TuS Homburg-Bröltal in der Mittelrheinliga: Im Rahmen der Saisoneröffnung der Frauenligen des Fußballverbandes Mittelrhein (FVM) setzte sich der Aufsteiger verdient gegen den SC West Köln durch und verbuchte die ersten drei Punkte für die Mission Klassenerhalt. Der FVM hatte eine größere Delegation nach Grötzenberg geschickt und ehrte in der Halbzeitpause die  fairsten Frauenteams der abgelaufenen Saison (siehe Infokasten).

[Die Trainer Oscar Mbele und Mats Bollmann wurde vor dem Match zum Interview gebeten.]

Vor dem Anpfiff interviewte Anna Gassert die Trainer Mats Bollmann (Bröltal) und Oscar Mbele (Köln), ehe Markus Müller (Vorsitzender des Verbandsspielausschusses) und Emilie Schmidt (Vorsitzende des Verbandsausschusses für Frauenfußball) mit der Moderatorin über den Fairplay-Gedanken und das DFB-Stopp-Konzept sowie den Kapitänsdialog sprachen. Am Ende sollten beide das Endergebnis tippen. Schmidt bewies dabei fast schon hellseherische Fähigkeit, denn sie sagte ein 3:1 für den THB voraus.

Kurz darauf betraten die Spielerinnen mit Einlaufkindern - hauptsächlich bestehend aus der E- und F-Jugend der JSG Homburg – das Feld. Ein Schiedsrichterinnen-Gespann inklusive vierter Offizieller rundeten den stimmigen Rahmen für den "Kick-Off" ab. Müller und Verbandssportlehrerin Magdalena Schiefer führten schließlich den symbolischen Anstoß durch.          

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Vor 350 Zuschauern legte der Liga-Neuling seine Nervosität schnell ab und dominierte das Geschehen. Die erste Riesengelegenheit zum historischen Premierentreffer in der höchsten Verbandsspielklasse besaß Anita Harder, die nach einem hohen Ballgewinn auf die Reise geschickt wurde, jedoch an Lea Schaaf im Kasten scheiterte und den Nachschuss über das Gehäuse setzte (10.). Wenig später versuchte es Chiara Klein mit einem Drehschuss aus rund 25 Metern, Schaaf parierte mit Mühe (14.). Nach der daraus resultierenden Ecke von Ariana Ajdari kam Franziska Plavac frei zum Abschluss - drüber.     

[Mats Bollmann (v.li.), Jörg Hansen (Vorstand THB), Emilie Schmidt (Vorsitzende des Verbandsausschusses für Frauenfußball), Oscar Mbele und Markus Müller (Vorsitzender des Verbandsspielausschusses).]

Die Kölnerinnen, die im Sommer eine Personalumbruch zu verkraften hatten und mit lediglich einer Ersatzspielerin angereist waren, konnten sich auch in der Folgezeit selten befreien und hatten Glück, dass Klein nach einer schönen Kombination knapp vorbeizielte (29.). Postwendend hätten die Gäste das Spiel beinahe auf den Kopf gestellt, als Sterin Koyuncu plötzlich frei vor Michelle Sohnius auftauchte, die Torhüterin aber mutig herauskam und das Leder abwehrte.

[Die erst 17-jährige Agnes Müller, hier im Zweikampf mit der Kölner Torschützin Fanta Kaltamba, lieferte als Außenverteidigerin sowohl defensiv als auch offensiv eine starke Vorstellung ab.] 

Anschließend beruhigte sich das Geschehen etwas, bevor unmittelbar vor dem Pausenpfiff der Bröltaler Anhang erstmals jubeln durfte. Klein visierte von der Strafraumkante den Knick an und der Ball prallte von der Unterkante der Latte hinter die Linie – Maßarbeit zum perfekten Zeitpunkt. Nach dem Seitenwechsel behielt die Bollmann-Elf den Fuß auf dem Gaspedal. Die Mannschaften waren kaum auf den Platz zurückgekehrt, da lenkte Schaaf einen Ajdari-Kopfball an die Querstange (46.). Beim 2:0 durch Anisa Mekaoui sah die Torfrau indes schlecht aus. Der Schuss aus spitzem Winkel war zwar stramm, aber haltbar. Nach exakt einer Stunde verhinderten Schaaf und das Aluminium einen weiteren Einschlag. Die Keeperin hatte die Fingerspitzen dran, nachdem Ilka Lang abgezogen hatte. Das Spielgerät touchierte noch die Torumrandung.

Komplett aus heiterem Himmel fiel dann das 2:1. Die THB-Defensive war kurzzeitig nicht im Bilde und Fanta Kaltamba profitierte von einem Pressschlag mit der erneut herausgeeilten Sohnius. Es sollte der letzte Abwehrwackler der Gastgeberinnen bleiben. Mit dem 3:1 beseitigte Annalena Jungjohann früh die restlichen Zweifel am Erfolg. Sie traf nach einem Gestocher im Kölner Strafraum.

Mats Bollmann war mit der Leistung seiner Schützlinge sehr zufrieden. „Ich denke, dass wir gut in die Liga gestartet sind. Wenn es zur Halbzeit 3:0, 4:0 steht, wäre es aus meiner Sicht auch okay gewesen. Wir haben es immer wieder geschafft, über die Außen Gefahr auszustrahlen“, so der Coach, der froh war, dass sich die Mannschaft von der frühen verletzungsbedingten Auswechslung von Paulina Sievers nicht schockiert zeigte. „Die Mädels sind danach noch enger zusammengerückt und haben für Paulina noch mehr Gas gegeben und investiert.“ Die Mittelfeldakteurin zog sich eine Knieverletzung zu. Eine genaue Diagnose wird nach einer MRT-Untersuchung am Montag feststehen.  

[Anisa Mekaoui erzielte mit einem strammen, aber haltbaren Schuss das 2:0.]

Ein positives Fazit zogen auch die Vereinsverantwortlichen. „Ein Sieg, viele Zuschauer und gute Stimmung – was will man mehr“, freute sich THB-Vorstand Jörg Hansen. Zum Teil seit dem frühen Nachmittag waren viele Klubmitglieder auf den Beinen, um für das passende Ambiente zu sorgen. „Der FVM war zufrieden und hat uns gesagt, dass alles top organisiert war“, erklärte Hansen.     

Tore

1:0 Chiara Klein (45.), 2:0 Anisa Mekaoui (49.), 2:1 Fanta Kaltamba (64.), 3:1 Annalena Jungjohann (70.).

TuS Homburg-Bröltal

Michelle Sohnius; Laney Schulze-Edinghausen, Maxine Herweg, Franziska Plavac, Agnes Müller, Chiara Klein, Paulina Sievers (13. Annalena Jungjohann), Anisa Mekaoui (81. Sonja Jurkowski), Ilka Lang, Anita Harder (72. Lina Meiers), Ariana Ajdari (87. Vanessa Jonek).

Tabelle und Ergebnisse Mittelrheinliga