FUSSBALL

Mühlmann dämpft die Euphorie

thg, lo; 12.10.2023, 12:30 Uhr
Fotos: Michael Kleinjung --- Der FV Wiehl reist nach starkem Saisonstart voller Selbstvertrauen nach Schlebusch.
FUSSBALL

Mühlmann dämpft die Euphorie

thg, lo; 12.10.2023, 12:30 Uhr
Oberberg - Landesliga: Wiehl reist nach Derbysieg mit Selbstvertrauen nach Schlebusch, Nümbrecht will gegen Schlusslicht Friesdorf das Ende der Negativserie herbeiführen - Bezirksliga: Schönenbach im Duell gegen den Primus unter Druck.

Vorschau Landesliga (10. Spieltag)

 

SV Schlebusch – FV Wiehl (Sonntag, 15:15 Uhr).

 

Es fehlen: Nico Allerdings, Kilian Lauff.

 

Zum Spiel: Die Wiehler fahren voller Selbstvertrauen nach Schlebusch. Mit 14 Punkten nach acht Spielen und einem Derbysieg gegen den Erzrivalen SSV Nümbrecht im Gepäck hat das Team von Trainer Sascha Mühlmann bislang mehr erreicht, als viele vor dem Saisonstart erwartet haben. Doch nach den Erfolgswochen dämpft Mühlmann die Euphorie sogleich: „Nach dem guten Start in die Saison darf sich kein Gefühl der Selbstverständlichkeit einschleichen. Die Liga ist eng. Wenn wir jetzt zweimal in Folge verlieren, dann rücken wir wieder unten rein“, mahnt der Coach.

 

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Wir müssen die nächsten Spiele genauso angehen, wie das Derby gegen Nümbrecht. Den Sieg können wir auch noch in der Winterpause begießen. Wir sollten jetzt zusehen, dass wir uns von unten noch weiter absetzen.“ Auch wenn die Schlebuscher derzeit nur auf Rang zwölf der Tabelle stehen beträgt der Punkteabstand zu den Wiehlern nur mickrige vier Zähler. Mühlmann ist gewarnt: „Der Gegner hat in den vergangenen Jahren schon gegen den Abstieg gespielt. Die wissen, wie das geht. Ich behaupte aber, dass sie diese Saison nicht gegen den Abstieg spielen werden. Bei Fortuna Bonn haben sie zuletzt auf dem großen Naturrasenplatz vier Tore gegen den Gastgeber erzielt. Da dürfen wir nicht ins offene Messer laufen“, so Mühlmann.

 

[Wiehls Jan Peters hat seine Rotsperre abgesessen und steht gegen Schlebusch wieder zur Verfügung.]

 

Der Plan sei, sich nicht herauslocken zu lassen. Schlebusch stehe kompakt, mit einer „extrem gut gestaffelten Defensive“ und bevorzugt schnelles Umschalten bei Ballgewinn. Mit Sebastian Bamberg, der bislang fünfmal traf und zwei Treffer zum Sieg in Bonn beitrug, steht zudem ein zuverlässiger Vollender im Aufgebot. Trotz großem Selbstvertrauen sei ein Offensivfeuerwerk der Wiehler nicht zu erwarten. Trotz großem Respekt vor dem Gastgeber reisen die Wiehler voller Zuversicht nach Schlebusch.

 

Grund ist auch die beinahe sorgenfreie Personallage. Bis auf die langzeitverletzten Nico Allerdings, der bereits wieder im Aufbautraining steht, und Kilian Lauff, der wegen eines Mittelfußbruchs noch einige Wochen pausieren muss, steht der gesamte Kader zur Verfügung. (thg)

 

 

SSV Homburg-Nümbrecht - Blau-Weiß Friesdorf (Sonntag, 15:15 Uhr).

 

Es fehlen: Ricardo Bauerfeind, Julian Schwarz, Tom Geßner, Tom Hillenbach, Paul Müller.

 

Zum Spiel: Ein Gefühl von Frustration war bei Torsten Reisewitz nach der Partie gegen Fortuna Bonn zu spüren. Seine Mannschaft zeigte im Nachholspiel am Mittwoch eine überlegene Vorstellung, erarbeitete sich eine Menge hervorragender Torchancen – und musste sich am Ende mit einem 1:1 begnügen (siehe Spielbericht).  Damit warten die Nümbrechter nun schon seit mehr als vier Wochen (3:0 in Neunkirchen-Seelscheid) auf einen Sieg und rangieren mit elf Zählern im Niemandsland des Tableaus.

 

An der Leistung gegen Bonn hatte der Übungsleiter nichts auszusetzen. Nach den enttäuschenden und seltsam emotionslosen Darbietungen gegen Oberpleis und Wiehl herrschte Diskussionsbedarf. Die Gespräche stießen offenbar auf fruchtbaren Boden. „Was mich positiv stimmt, ist, dass die Jungs, die Dinge, die wir besprochen haben, umgesetzt haben. Wir haben als Mannschaft gut gearbeitet und waren aggressiv. Mit dem Ergebnis kann ich natürlich nicht zufrieden sein, aber mit dem Auftritt sehr.“

 

[Ricardo Bauerfeind verletzte sich gegen Bonn am Oberschenkel.]

 

Am Sonntag tritt der SSV erneut vor heimischer Kulisse an – und will gegen das Schlusslicht aus Friesdorf den Bock umstoßen. Der Absteiger aus der Mittelrheinliga erlebte in der Sommerpause einen riesigen Spielerexodus und musste ein komplett neues Team zusammenstellen. Aufgrund finanzieller Probleme, die aus der Vergangenheit herrühren, wurde zudem ein vorsorglicher Insolvenzantrag gestellt. Der Spielbetrieb gilt indes als gesichert.

 

Vor diesem Hintergrund verwundert es kaum, dass sich die Gäste bislang sehr schwertun und mit lediglich vier Zählern Träger der Roten Laterne sind. Im Vorbeigehen sind die Friesdorfer aber mit Sicherheit nicht zu schlagen – erst recht nicht in der schwierigen Phase, in der sich die Nümbrechter momentan befinden. Zudem hat die Equipe von Trainer Thomas Huhn schon respektable Resultate erzielt. So trotzten sie Oberpleis ein 0:0 ab und feierten gegen Flittard ihren ersten Saisonerfolg (2:1).

 

Reisewitz rechnet mit einer Geduldsprobe, denn: „Ich denke, dass Friesdorf noch tiefer als Fortuna Bonn stehen wird und im letzten Drittel sehr aggressiv verteidigt.“ Umso wichtiger wird es sein, vor dem gegnerischen Kasten die nötige Kaltschnäuzigkeit und Lockerheit zu bewahren. Dies ging dem SSV am Mittwoch komplett ab. Die Chancenverwertung war katastrophal.

 

Ricardo Bauerfeind zog sich vermutlich eine Zerrung zu und fällt aus. Dafür steht Felix Sievers nach der Rückkehr aus dem Urlaub wieder zur Verfügung. (lo)

 

 

Vorschau Bezirksliga (10. Spieltag)

 

SV Schönenbach – Jan Wellem Bergisch Gladbach (Sonntag, 15:15 Uhr).

 

Es fehlen: Emre Mentese, Alexander Ulrich.

 

Einsatz fraglich: Triantafilos Vlachos.

 

Zum Spiel: Hat sich der SV Schönenbach mit der Zielsetzung „Landesliga-Aufstieg“ verhoben? Zum jetzigen Zeitpunkt muss diese Frage mit einem Ja beantwortet werden, denn nach den Pleiten in Niehl und Hoffnungsthal läuft der selbsternannte Titelkandidat der Musik hinterher. Dreimal schon gingen die Schwarz-Gelben als Verlierer vom Platz, die Tordifferenz beträgt 11:10. Mit diesen Werten reicht es definitiv nicht zum Sprung nach ganz oben. Vor allem im vorderen Bereich enttäuscht die Mannschaft bislang. Lediglich die Kellerkinder SC West Köln und Frechen 20 II haben seltener getroffen.

 

Bei der Last-Minute-Schlappe in Hoffnungsthal traten die Offensivschwächen deutlich zutage. Die Führung resultierte aus einem Fernschuss von Manuel Schwarz. „Ansonsten hatten wir aus dem Spiel heraus eine einzige hundertprozentige Chance“, erklärt Teamsprecher Sebastian Schneider. „Wenn du keine Möglichkeiten hast und harmlos bleibst, wird es nicht einfacher“, fehle die Lockerheit auf dem Weg nach vorne.    

 

Ganz anders die Situation beim nächsten Kontrahenten, der dort steht, wo die Schönenbacher hinwollen. Jan Wellem Bergisch Gladbach hat aus den bisherigen sieben Begegnungen die optimale Ausbeute eingeheimst und thront an der Spitze. Damit macht der Neuling dort weiter, wo er vor der Sommerpause aufgehört hat. Mit 26 Siegen und vier Unentschieden sicherten sich die Gladbacher ungeschlagen die Meisterschaft in der bergischen Kreisliga A. Die letzte Liga-Niederlage datiert vom letzten Spieltag der Saison 2021/2022 (2:5 in Untereschbach).     

 

Brandgefährlich ist die Abteilung Attacke um Goalgetter Berkan Durdu, der in der vergangenen Spielzeit sagenhafte 52 Treffer erzielte und aktuell schon wieder bei siebenmal geknipst hat. Den nicht eingeplanten Trainerwechsel – Wolfgang Martens trat nach einem Zwischenfall bei der Aufstiegsfeier zurück, Baran Dagdelen und Heinz-Peter Müller rückten nach - hat der Klub offenbar ohne Komplikationen kompensiert.

 

Schönenbach ist beinahe schon zum Siegen verdammt. Geht auch diese Partie in die Binsen, würde der Rückstand auf neun Zähler anwachsen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Hausherren in der darauffolgenden Woche erneut spielfrei haben und der Primus mit einem Erfolg gegen Marialinden noch weiter davonziehen könnte. „Möglicherweise liegt uns ein Gegner wie Jan Wellem, der voll mitspielt, in der aktuellen Phase besser“, hofft Schneider, dass die Gäste bei aller Qualität im Angriff die Defensivarbeit vielleicht ein Stück weit vernachlässigen. So wie beim jüngsten Match gegen DJK Südwest Köln, als sie vier Treffer schlucken mussten – aber dennoch mit 6:4 die Oberhand behielten. (lo)

 

 

Weitere Partien auf Verbandsebene mit oberbergischer Beteiligung

 

Vorschau Frauenfußball (6. Spieltag)

 

Landesliga

SSV Süng - TuS Homburg-Bröltal (Sonntag, 13 Uhr)

 

Bezirksliga

SuS Nippes - SV Morsbach (Sonntag, 13 Uhr)

Eintracht Hohkeppel - Bröltaler SC (Sonntag, 15 Uhr)

BSV Bielstein - TuS Köln rrh. (Sonntag, 17 Uhr)

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