FUSSBALL

In der Rolle des Gejagten

Red; 17.08.2019, 01:30 Uhr
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Bilder: Michael Kleinjung.
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In der Rolle des Gejagten

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Red; 17.08.2019, 01:30 Uhr
Lindlar - Der TuS Lindlar will nach dem niemals für möglich gehaltenen Absturz aus der Bezirksliga den direkten Wiederaufstieg schaffen - Fast alle Leistungsträger sind geblieben.

In Lindlar beginnt eine neue Zeitrechnung: Nach fünfeinhalb Jahrzehnten auf Verbandsebene hat sich der einstige Oberligist in die Kreisliga A verabschiedet. Eigentlich ein undenkbares Szenario, zumal der Verein mittelfristig an die Tür zur Landesliga anklopfen wollte. Doch die Saison 2018/2019 war von Beginn an problembehaftet. Die Zielsetzung, einen Platz unter den ersten Sechs zu erreichen, musste der TuS zügig begraben, weil die Konstanz fehlte und der Kader zu dünn besetzt war. Im Herbst erfolgte die Trennung von Coach Uli Bartsch. Unter dessen Nachfolger Markus Müller war zunächst ein Aufschwung zu erkennen, Mitte der Rückrunde betrug der Abstand zur roten Zone zwischenzeitlich zehn Punkte. Allerdings erlaubten sich die Lindlarer eine erneute Schwächephase, während die Konkurrenz aufholte. Selbst ein weiterer Tausch auf der Trainerbank entfaltete nicht die gewünschte Wirkung. Am letzten Spieltag setzte Nachbar SV Frielingsdorf zum Überholmanöver an und verwies den TuS auf Abstiegsrang 14.

 

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Kommen und Gehen

 

Trotz der sportlichen Zäsur ist es den Verantwortlichen gelungen, fast alle Leistungsträger zu halten. Aus der Stammformation ist lediglich Schlussmann Tobias Kapellen weggebrochen. Er wechselte zur DJK Wipperfeld und fungiert dort als Trainer der 2. Mannschaft. Ersatzkeeper Fabian Funke hat sich dem TSV Ründeroth angeschlossen und Tom Kombüchen ging zum Ligakonkurrenten Jan Wellem Bergisch Gladbach. Die Neuzugänge haben sich nach Angaben von Trainer Norbert Scheider bestens integriert. Auf der Torhüterposition ist Jan Becker der Herausforderer von Marco Bong. „Es war wichtig, dass wir mit Jan einen Torwart dazubekommen haben, der die Liga kennt und zuverlässig ist.“

 

Karim Achour ist auf der Außenbahn zu Hause und mit Dean-Robin Paes gesellt sich ein junger, aber ligaerfahrener Stürmer hinzu, der den Konkurrenzdruck auf die arrivierten Kräfte im Angriff erhöhen soll. Zufrieden ist Scheider mit der Entwicklung der Eigengewächse Berkay Yasar und Melvin Schmidt, der einen Seniorenspielberechtigung erhielt. „Die beiden machen ihre Sache super und haben Entwicklungspotenzial“, schildert der Übungsleiter. Gerhard Kersten hat, was die körperliche Fitness angeht, noch Nachholbedarf.

 

[Norbert Scheider nimmt die Mission "Wiederaufstieg" in die Hand.] 

 

Die Mannschaft

 

Ein personeller Aderlass wurde verhindert, das Herzstück der Mannschaft ins zusammengeblieben. Auf dem Papier haben die Lindlarer das stärkste Aufgebot im bergischen Oberhaus - kaufen können sie sich dafür nichts. „Ohne die richtige Mentalität gewinnen wir keinen Blumentopf. Darauf muss sich der Kader bis auf das letzte Detail besinnen“, fordert Scheider und ergänzt: „Es wird robuster gespielt und es gibt keine Schiedsrichtergespanne wie in der Bezirksliga. Alle reden vom Aufstieg, aber ich sehe uns momentan erst bei 80 Prozent. Mit Halbgas werden wir kaum etwas reißen. Dann rutschen wir schnell ins Mittelfeld ab“, ist der Trainer mit dem momentanen Stand in der Vorbereitung nicht zufrieden.

 

Dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen, zeigte die Pokalniederlage gegen den Scheiders Ex-Klub Wipperfürth. „Der VfR war viel galliger als wir“, konstatiert Scheider, der aktuell verschiedene taktische Varianten ausprobiert. Gegen defensiv ausgerichtete Kontrahenten bietet sich beispielsweise ein 3-5-2 an. „Wir werden uns aber nicht nach der Spielweise des jeweiligen Gegners richten, sondern müssen unsere PS auf den Platz bringen“, so der Trainer, der sich auch eine bessere Abschlussquote wünscht. „Wir haben etliche Chancen, knipsen jedoch kaum.“ Sorgenkinder sind David Förster und Moussa Daffe, die an Knieverletzungen laborieren und vorerst ausfallen.

 

Saisonziel

 

Die Lindlarer sind Titelkandidat Nummer eins. Alles andere als der sofortige Wiederaufstieg wäre eine herbe Enttäuschung. Scheider ist gespannt, wie die Spieler mit der Rolle des Gejagten umgehen. „Wir müssen immer hochkonzentriert sein und 100 Prozent abliefern, denn jeder möchte uns eins auswischen. Klar ist, dass wir nicht einfach so durchmarschieren. Es gibt viele Mannschaften, die gut besetzt sind, die Aufsteiger sind ebenfalls nicht zu unterschätzen und die Klasse ist ausgeglichen“, erläutert der Coach. Zum Favoritenkreis zählt er den VfR Wipperfürth, den SV Schönenbach, den FV Wiehl II und - als mögliches „Überraschungsteam“ - den Neuling Montania Kürten.               

 

Zugänge

Dean-Robin Paes (VfR Wipperfürth), Karim Achour (SSV Marienheide), Jan Becker (zuletzt TV Klaswipper), Gerhard Kersten (SC Berger Preuß), Melvin Schmidt (eigene Jugend/mit Seniorenerklärung), Berkay Yasar (eigene Jugend)

 

Abgänge

Tobias Kapellen (Trainer DJK Wipperfeld II), Fabian Funke (TSV Ründeroth), Tom Kombüchen (Jan Wellem Bergisch Gladbach)

 

[Der Trainer und die Neuzugänge.]

 

Der Kader

 

Tor

Marco Bong, Jan Becker

 

Abwehr

Rico Brochhaus, Moussa Daffe, Justin Ebert, Luca Jansen, Tobias Mibis, Moritz Stellberg, Hüseyin Tokay, Berkay Yasar

 

Mittelfeld

Karim Achour, Lukas Dappen, Max Geßner, Gerhard Kersten, Marius Mukherjee, Pascal Nguyen, Dominik Pröpper, Melvin Schmidt, Dominik Ufer, Gian Luca Wester

 

Angriff

Marc Bruch, David Förster, Dean-Robin Paes, Jonathan Spicher, Anton Zeka

 

Trainer

Norbert Scheider

 

Torwarttrainer

Peter Lünenbach

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