GUMMERSBACH

Ukraine-Krieg: Gummersbach erwartet vorerst keine Zuweisungen

pn; 28.11.2024, 17:00 Uhr
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GUMMERSBACH

Ukraine-Krieg: Gummersbach erwartet vorerst keine Zuweisungen

pn; 28.11.2024, 17:00 Uhr
Gummersbach – Trotz des einbrechenden Winters in der Ukraine und einer von Experten prognostizierten neuen Flüchtlingswelle rechnet man in Gummersbach aktuell nicht mit weiteren Menschen – Man wäre aber vorbereitet.

Von Peter Notbohm

 

Nicht erst seit der Wahl von Donald Trump zum neuen US-amerikanischen Präsidenten befürchten Experten eine Massenflucht aus der Ukraine. Auf Deutschland könnte spätestens mit Einbruch des Winters eine neue Flüchtlingswelle aus dem vom Krieg gebeutelten Land zurollen. Seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges auf das Nachbarland am 24. Februar 2022 sind 1.228 Ukrainer nach Gummersbach geflüchtet, aktuell leben 1.095 Menschen in der Kreisstadt. Diese Zahlen gab Raoul Halding-Hoppenheit, Erster Beigeordneter der Stadt, im Ausschuss für Schule, Sport, Soziales, Familie und Migration bekannt.

 

Das sind 287 Menschen mehr als die Stadt verpflichtet wäre aufzunehmen (Übererfüllung von 131 Prozent). Entsprechend gab es auch im Oktober keine Zuweisungen durch die zuständige Bezirksregierung in Arnsberg. Aktuell sind 95 Wohnungen für Flüchtlinge aus allen Ländern durch die Stadt angemietet, 15 davon befinden sich in Kündigung. Viele werden in private Wohnungen vermittelt. Flüchtlinge aus der Ukraine, die in der Kreisstadt Leistungen beantragen, werden laut Halding-Hoppenheit seit Monaten an die NRW-Erstaufnahmestelle in Bochum verwiesen.

 

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Vor einer Winterwelle müsse sich die Stadt derzeit nicht fürchten. Das geht aus einer Anfrage der CDU hervor. Halding-Hoppenheit: „Gummersbach hat die „FlüAG-Quote“ von Anfang an übererfüllt. Es gibt in NRW nach wie vor keine Verteilgerechtigkeit.“ Dass einige Kommunen ihre Quoten permanent unterfüllen, zeige, dass mit dem System etwas nicht stimme. Die Stadt habe in Absprache mit der Bezirksregierung daher vorerst auch keine Zuweisungen zu erwarten. „Auf freiwilliger Basis müssen wir niemanden aufnehmen. Das können wir auch nicht. Obwohl wir gut aufgestellt sind, sind unsere Ressourcen endlich“, so Halding-Hoppenheit.

 

Sollte es doch wieder zu Zuweisungen kommen, könne die Stadt darauf aber reagieren, da man Reserve vorhalte. Zudem erteilte der Erste Beigeordnete abermals einer Massenunterkunft eine Absage: „Die wird es hier nicht geben.“ Die Stadt arbeite äußerst erfolgreich mit ihrem dezentralen Anmietungskonzept: „Davon dürfen wir auf keinen Fall abweichen, es ist der Schlüssel zum Erfolg. Der Fremde wird erst ein Nachbar, dann ein Freund.“

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