HANDBALL

Dramatische Schlussphase: Siebenmeterkiller Ivanisevic rettet Sieg

pn; 26.03.2022, 22:30 Uhr
Archivfoto: Michael Kleinjung ---- Tibor Ivanisevic wurde seinem Ruf als Siebenmeterkiller einmal mehr gerecht. In Hüttenberg entschärfte er bereits den 16. Strafwurf in dieser Saison.
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Dramatische Schlussphase: Siebenmeterkiller Ivanisevic rettet Sieg

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pn; 26.03.2022, 22:30 Uhr
Gummersbach – Das Sigurdsson-Team gewinnt ein intensives Spitzenspiel in Hüttenberg – VfL verspielt in den Schlussminuten beinahe eine klare Führung – 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Peter Notbohm

 

TV 05/07 Hüttenberg – VfL Gummersbach 27:30 (13:13).

 

Mit der Schlusssirene entlud sich bei den Handballern des VfL Gummersbach die gesamte Anspannung. Das Team von Gudjon Valur Sigurdsson feierte im Spitzenspiel der 2. Liga beim TV Hüttenberg einen hart erkämpften 30:27-Auswärtserfolg. Ein Ergebnis, das deutlicher klingt, als es die 60 Minuten waren. Held des Abends war einmal mehr Tibor Ivanisevic, der 60 Sekunden vor dem Ende den möglichen 28:28-Ausgleich mit einem parierten Siebenmeter verhinderte.

 

Dass es überhaupt noch zu diesem Hitchcock-Finale kam, hatte sich der oberbergische Altmeister allerdings selbst zuzuschreiben. Mit dem 24:28 durch Fynn Herzig dreieinhalb Minuten vor dem Ende schien das Spiel längst entschieden. Doch nach einer Zeitstrafe gegen Tom Kiesler bewies Hüttenberg Comeback-Qualitäten und ließ den Tabellenführer noch einmal um die Punkte zittern.

 

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Bis dahin hatten sich beide Teams ein intensives Match geliefert. War das Hinspiel in der SCHWALBE arena noch ein 74-Tore-Spektakel, dominierten beim Rückspiel in Mittelhessen vor allem die Abwehrreihen. Sowohl die bewegliche Gummersbacher Deckung als auch die 3:2:1-Defensive der Hausherren stellte die gegnerischen Angriffsreihen gerade in der Anfangsphase vor einige knackige Denksportaufgaben. Das Tor zum 2:2 erzielte Nationalspieler Julian Köster erst in der elften Minute.

 

Gummersbach hatte wie erwartet auf Janko Bozovic und Alexander Hermann verzichten müssen, im rechten Rückraum begann dafür Timm Schneider. Bei den Gastgebern war Dominik Mappes ein steter Unruheherd und zeigte den mitgereisten VfL-Fans unter den 1.020 Zuschauern, auf was sie sich kommende Saison freuen dürfen. Neben einigen genialen Anspielen erzielte er bis zum 6:6 (17.) auch zwei Tore.

 

Hüttenberg reagierte nun und agierte fortan mit dem siebten Feldspieler. Gummersbach verteidigte aber gut und hatte mit Tibor Ivanisevic zudem einen sicheren Rückhalt zwischen den Pfosten, sodass beim 8:10 (23.) die erste Zwei-Tore-Führung heraussprang – lange sollte sie allerdings nicht halten. Über 12:11 (28.) ging es mit einem leistungsgerechten 13:13-Unentschieden in die Pause.

 

Spannend blieb es auch im zweiten Durchgang. Über 14:15 (33.) und 17:16 (37.) wechselte die Führung erneut hin und her. Mit dem 17:17-Ausgleich durch Szymon Dzialakiewicz schickten die konsequent pfeifenden Unparteiischen Johannes Klein frühzeitig zum Duschen. Der Pole war nach einem Stoß in der Luft unkontrolliert zu Boden gegangen, konnte aber schnell wieder weiterspielen.

 

Am Spielverlauf änderte das allerdings wenig, nach dem 20:21 (47.) setzte TVH-Trainer Johannes Wohlrab erneut auf den siebten Feldspieler. Zur Schlüsselszene wurden nun zwei Situationen mit Beginn der Crunch-Time. Zunächst parierte Ivanisevic sensationell im Gegenstoß gegen Ian Weber, im darauffolgenden Angriff misslang den Gastgebern ein Kempa-Trick. Dzialakiewicz machte es besser und erhöhte mit einem Doppelschlag zum 23:26 (54.). Kurz darauf traf Herzig bekanntlich zum 24:28 (57.) – die Kuh schien vom Eis.

 

Die Gäste machten es aber noch einmal spannend: Dem 25:28 durch Moritz Zörb folgte ein schneller Köster-Fehler, der mit dem 26:28 (58.) ins leere VfL-Tor bestraft wurde. Dem anschließenden Treffer von Raul Santos verweigerten die Schiedsrichter wegen eines Kreisbetretens die Anerkennung – Mappes traf im Gegenzug 90 Sekunden vor Ende zum 27:28. Als dann auch noch Blohme verwarf und Vidarsson seinen Gegenspieler nur auf Kosten einer Zeitstrafe und eines Siebenmeters stoppen konnte, hätte das Nervenkostüm der VfL-Anhänger kaum angespannter sein können. Zur Dramatik der Partie passte es aber, dass Ivanisevic mit seiner zehnten Parade Gummersbach den Sieg rettete.

 

Die nächste Aufgabe wartet auf den Tabellenführer am kommenden Mittwoch: Dann gastiert Empor Rostock in der SCHWALBE arena.

 

Gummersbach: Lukas Blohme (8/3), Raul Santos (7), Julian Köster (4), Ellidi Vidarsson, Fynn Herzig, Szymon Dzialakiewicz (je 3), Jonas Stüber, Ole Pregler (je 1).

 

Hüttenberg: Ian Weber (7/4), Tristan Kirschner (5), Dominik Mappes (4), Niklas Theiss (3), Patrick Jockel, Moritz Zörb, Christian Rompf (je 2), Johannes Klein, Hendrik Schreiber (je 1).

 

Siebenmeter

4/5 – 3/4 (Weber scheitert an Ivanisevic - Blohme scheitert an Plaue).

 

Zeitstrafen

10:10 Minuten (Klein, Opitz, Mappes, Rompf + rote Karte Klein - 2x Kiesler, Zeman, Blohme, Schneider).

 

Zuschauer

1.020.

 

Schiedsrichter

Andre Kolb / Markus Kauth.

 

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